Odermatt beendete das Warten auf Abfahrtssieg

Sport / 11.01.2024 • 21:49 Uhr

Schweizer gewann in Wengen, bester ÖSV-Läufer auf Platz acht.

Wengen Marco Odermatt hat seine Durststrecke in Weltcup-Abfahrten beendet. Nach acht zweiten und drei dritten Plätzen holte sich der Schweizer seinen ersten Abfahrtssieg bei einem Heimrennen in Wengen. Bei der verkürzten Abfahrt, die eines der in Beaver Creek abgesagten Rennen ersetzte, triumphierte der amtierende Weltmeister vor Cyprien Sarrazin (FRA/+0,58 Sek.) und Aleksander Aamodt Kilde (NOR/+0,81). Otmar Striedinger war als Achter bester Österreicher.

Odermatt schrie seine Freude gleich nach seiner Fahrt seinen Fans entgegen, die längst „Odi, Odi“-Chöre angestimmt hatten. Einer der ersten Gratulanten war die 84-jährige Trainer-Legende Karl Frehsner. „Unglaublich, dass es jetzt endlich klappt, zu Hause beim Heimrennen, wo ich unbedingt einmal gewinnen wollte“, sagte Odermatt nach seinem insgesamt 30. Weltcup-Sieg. „Ich habe gemerkt in den letzten Wochen, es fehlt wirklich nicht mehr viel.“

Volles Risiko

Er sei mit vollem Risiko gefahren. „Klar nervt das, aber ich habe es nicht so tragisch wie die Medien aufgefasst“, beschrieb er das Warten auf den lange fehlenden Erfolg in der Königsdisziplin. Von insgesamt zehn Rennen, die er in diesem Weltcup-Winter bestritt, gewann Odermatt sechs und landete noch drei weitere Male auf dem Podest. Ein siebenter Platz in der Abfahrt von Gröden war sein schlechtestes Ergebnis. Zuletzt hatte in der Saison 2009/10 ein Läufer in einer Saison in den drei Disziplinen Riesentorlauf, Super-G und Abfahrt gewonnen. Auch das war mit Didier Cuche ein Eidgenosse.

An den Österreichern hingegen lief das erste von in diesem Jahr vier Wengen-Rennen vorbei. Striedinger nutzte seine für die unruhiger werdende Piste gute Startnummer eins nicht optimal aus, der Kärntner freute sich aber über sein mit Abstand bestes Ergebnis in dieser Saison. Vincent Kriechmayr (+1,62) musste sich nach einer durchwachsenen Fahrt mit dem 13. Platz begnügen. Für Johannes Strolz (38./+3,11) gab es keine Weltcup-punkte. Das Rennen war mehrmals unterbrochen – direkt vor dem Start von Babinsky, länger nach einem Sturz des Schweizers Marco Kohler. Der 26-Jährige ist der beste Freund von Odermatt innerhalb der Schweizer Mannschaft. Kohler kam im Hanneggschuss bei rund Tempo 140 zu Fall. Der Berner, der mit dem Helikopter ins Spital geflogen wurde, soll sich laut Swiss-Ski am rechten Knie verletzt haben.

Heute (12.30 Uhr/ORF 1) ist in Wengen ein Super-G angesetzt. Im ÖSV-Aufgebot ist da auch der Vorarlberger Lukas Feurstein (22).