Heimvorteil in bare Münze umwandeln

Sport / 12.01.2024 • 12:00 Uhr
Der regierende Weltmeister Jonas Müller will in Innsbruck-Igls seine erste EM-Medaille holen. <span class="copyright">GEPA</span><p class="caption"></p>
Der regierende Weltmeister Jonas Müller will in Innsbruck-Igls seine erste EM-Medaille holen. GEPA

Österreichs Rodel-Asse bei Heim-EM in Innsbruck-Igls und WM-Generalprobe gefordert.

Innsbruck In keinem anderen Eiskanal der Welt haben Österreichs Kunstbahnrodel-Asse mehr Erfolge gefeiert als in Innsbruck-Igls. Daran soll sich am Wochenende auf bei der im Race-to-Race-Modus mit der vierten Station des Weltcups stattfindenden Europameisterschaft nichts ändern. Insgesamt sind 111 Schlitten aus 20 Nationen genannt. Den Auftakt machen am Samstag die Damen-Einsitzer (9/10.30 Uhr), anschließend folgen die Doppelsitzer der Herren (11.55/12.45 Uhr) und Damen (13.40/14.40 Uhr). Zum Abschluss stehen am Sonntag die Rennen im Einsitzer der Herren (10/11.30 Uhr) und in der Teamstaffel (13.30 Uhr) auf dem Programm.

Thomas Steu und Wolfi Kindl belegten in diesem Winter bei den Weltcups in Lake Placid und Whistler jeweils den zweiten Rang. <span class="copyright">ÖRV/Reker</span>
Thomas Steu und Wolfi Kindl belegten in diesem Winter bei den Weltcups in Lake Placid und Whistler jeweils den zweiten Rang. ÖRV/Reker
Thomas Steu und Neoteamkollege Wolfi Kindl zählen im Doppelsitzer zum Kreis der Medaillenkandidaten. <span class="copyright">FIL</span>
Thomas Steu und Neoteamkollege Wolfi Kindl zählen im Doppelsitzer zum Kreis der Medaillenkandidaten. FIL

Erster EM-Start von Steu mit Kindl

Nach den zahlreichen Spitzenresultaten bei den bisherigen Weltcupstationen in Lake Placid und Whistler sowie Winterberg gehen die rot-weiß-roten Aktiven mit viel Selbstvertrauen und Zuversicht in den Wettkampf auf ihrer Heim- und Trainingsstrecke. „Ich kenne hier jene einzelne Rille und Kante. Jeder einzelne im Team fühlt sich hier in Igls ,pudelwohl‘. Nun heißt es, den Bonus der zahlreichen Trainingsfahrten in bare Münze umzuwandeln. Wir sind topmotivert und möchten vor eigenem Publikum das Maximum abliefern“, betont Thomas Steu kämpferisch. Der 29-jährige Bludenzer, der nach dem Rücktritt von Langzeitpartner Lorenz Koller seit Beginn der Saison mit Wolfgang Kindl einen Doppelsitzer bildet, ist mit dem bisherigen Saisonverlauf mehr als nur zufrieden: „Offen gesagt war es nicht zu erwarten, dass wir gleich so harmonieren. Obwohl noch kein Rennen in dieser Saison perfekt verlief, stehen zwei zweite Plätze und ein siebter Rang bei den drei bisherigen Weltcups zu Buche. Jetzt gilt es, den Aufwärtstrend zu bestätigen und im Kampf, um die Medaillen mitzumischen.“
Bei den bisherigen EM-Einsätzen holte Steu 2017 und 2020 jeweils Silber, im Weltcup stehen 17 Top-3-Plätze (9/5/3) im Doppelsitzer auf der Erfolgsliste.

Yannick Müller und Armin Frauscher wollen den Aufwärtstrend nutzen und im Kampf um die Medaillen mitmischen. <span class="copyright">AP</span><p class="caption"> </p>
Yannick Müller und Armin Frauscher wollen den Aufwärtstrend nutzen und im Kampf um die Medaillen mitmischen. AP

Yannik Müller (l.) und Armina Frauscher. <span class="copyright">ÖRV/Reker</span>
Yannik Müller (l.) und Armina Frauscher. ÖRV/Reker

Neben Steu/Kindl wollen auch der Bludenzer Yannick Müller (25) und Armin Frauscher sowie das Duo Juri Gatt/Riccardo Schöpf im olympischen Doppelsitzer im Kampf um die Medaillen mitreden. „Obwohl wir in den bisherigen Saisonrennen bisher nicht unser Potenzial ausschöpfen konnten, gehen wir mir viel Optimismus in das Rennen und sind guter Dinge. Die Leistungen im Training waren vielversprechend und nun gilt es, diese im Wettkampf zu bestätigen“, betont Yannick Müller. In diesem Winter erreichten der Bludenzer die Ränge sieben (Lake Placid) und fünf (Whistler), beim Rennen in Winterberg gab es einen Sturz.

In den Sommermonaten hat Kraftpaket Jonas Müller intensiv gearbeitet. <span class="copyright">ÖRV/ERbermann</span><p class="caption"> </p>
In den Sommermonaten hat Kraftpaket Jonas Müller intensiv gearbeitet. ÖRV/ERbermann

Den Blick auf die Medaillen gerichtet hat auch Jonas Müller im Einsitzer. Der regierende Weltmeister im olympischen Einsitzer will auf der Heimbahn auch erstmals bei kontinentalen Titelkämpfen bei der Siegerehrung vertreten sein. Dass der 26 Jahre alte Bludenzer zu den besten seines Faches gehört, hat er diesem Winter mit zwei zweiten Plätzen bei den Überseerennen in Kanada und den USA schon bestätigt. „Eine Heim-EM hat natürlich noch einen höheren Stellenwert. Familie und Freude werden uns anfeuern, und da will man sich natürlich von der besten Seite präsentieren. Jetzt heißt es, die seit Tagen herrschende Euphorie zu nutzen, den Schwung aus den Trainings mitzunehmen und zu zeigen, wer in Igls der ,Herr im Haus‘ ist. Wir sind bereit und wollen den Deutschen so wie beim Weltcupauftakt letzten Winter die Stirn bieten.“
Bei der ersten Weltcupstation des Winters 2022/2023 hatte Österreich auf der Heimbahn in Igls mit acht Siegen in allen acht Rennen neue Maßstäbe gesetzt. „Vielleicht gelingt es uns ja, noch einmal so einen Husarenritt abliefern“, betont Jonas Müller.

WM in zwei Wochen in Altenberg

Die kontinentalen Titelkämpfe sind zugleich die Generalprobe für die Weltmeisterschaft. Der zweite Saisonhöhepunkt findet vom 26. bis 28. Jänner in Altenberg statt.