Der verflixte fünfte Satz

Sport / 16.01.2024 • 22:02 Uhr
Sebastian Ofner wurde für eine starke Partie nicht belohnt. Apa
Sebastian Ofner wurde für eine starke Partie nicht belohnt. Apa

Mit Sebastian Ofner scheitert der letzte Österreicher in Melbourne.

Melbourne Nach Dominic Thiem hat es auch für Sebastian Ofner in einem Fünfsatz-Krimi bei den Australian Open kein Happy End gegeben. Der Weltranglisten-37. unterlag bei seiner Premiere im Hauptbewerb des ersten Tennis-Grand-Slam-Turniers des Jahres Lokalmatador Thanasi Kokkinakis nach 4:18 Stunden mit 6:7(1), 6:2, 7:6(4), 1:6, 8:10. Thiem hatte bereits am Montag gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime den Kürzeren gezogen. Österreich ist im Einzel somit nicht mehr vertreten.

Ofner war zuvor fünf Mal in der Qualifikation von Melbourne gescheitert. Diesmal war der 27-Jährige aufgrund seiner Weltranglistenplatzierung – Rang 37 – fix für Runde eins qualifiziert. Deshalb war er am Papier auch als Favorit in die erste Begegnung mit der Nummer 80 der Welt gegangen, konnte dem aber in der John-Cain-Arena knapp nicht gerecht werden. In der Weltrangliste wird er seine bisher beste Platzierung nicht halten können, aus finanzieller Sicht sind die 73.000 Euro für jeden Erstrunden-Verlierer ein gewisser Trost.

Ein paar Punkte gaben den Ausschlag. „Wenn es noch einmal so wäre, würde ich mir vielleicht ein bisschen mehr trauen, vor allem im Champions-Tiebreak eine Spur aggressiver spielen“, sagte Ofner. Viel vorzuwerfen hatte er sich nicht. „Es ist immer schwierig nach so einem Match, weil eigentlich nicht so viel falsch gelaufen ist beim Spielen“, resümierte der Steirer. „Das Größte, was man mitnehmen kann, ist, dass man immer dranbleiben muss, egal was passiert. Es kann sich immer drehen. Egal ob man sich schlecht oder gut fühlt, man muss schauen, dass man vielleicht irgendwie über so eine Partie drüberkommt.“ Am Ende gab es den für die Fans richtigen Sieger. „Es war ein echter Kampf. Er ist ein sehr guter Spieler, mit einer Menge Power in seinen Schlägen. Er hat gezeigt, warum er die Nummer 37 der Welt ist“, lobte Kokkinakis den Verlierer. Das Publikum und sein Service hätten ihm sehr geholfen. Ofner als über weite Strecken aktiverer Spieler wurde nicht belohnt. Mit 77:43 hatte er fast doppelt so viele Winner geschlagen, mit 61:32 waren ihm aber auch mehr unerzwungene Fehler unterlaufen. Ofner verlor erstmals in seiner Karriere ein Grand-Slam-Fünfsatz-Match. 2017 in der 2. Wimbledon-Runde und 2023 in der 3. Paris-Runde war er erfolgreich gewesen.

Favoritensiege

Der Weltranglisten-Zweite Carlos Alcaraz hat seine Auftakthürde in souveräner Manier genommen. Der 20-jährige Spanier gewann gegen den Franzosen Richard Gasquet glatt 7:6(5), 6:1, 6:2 und steht wie Alexander Zverev in der zweiten Runde. Der deutsche Hoffnungsträger – Nummer sechs der Welt – setzte sich gegen seinen Landsmann Dominik Koepfer mit etwas mehr Mühe 4:6, 6:3, 7:6(3), 6:3 durch. Auch die Weltranglisten-Erste Iga Swiatek ist eine Runde weiter. Die 22-jährige Polin schlug Sofia Kenin aus den USA mit 7:6(2), 6:2.