Der “Einheizer” hört auf

Sport / 19.01.2024 • 15:15 Uhr
Bernd Bösch erlebte in den letzten Jahren den steilen Aufstieg der Austria hautnah mit. <span class="copyright">Stiplovsek</span>
Bernd Bösch erlebte in den letzten Jahren den steilen Aufstieg der Austria hautnah mit. Stiplovsek

Bernd Bösch legt im Sommer sein Amt als Geschäftsführer bei Austria Lustenau zurück.

Lustenau Obwohl Bernd Bösch als Vorstandssprecher der Grün-Weißen der erste Ansprechpartner bei jeglichen Themen rund um die Austria ist, ist der 62-Jährige keineswegs als Lautsprecher bekannt. Seit seinem Antreten als Vorstandsmitglied im Jahr 2019, als die Neuwahl bzw. die Ablösung von Langzeit-Boss Hubert Nagel einem Erdrutsch im Vorarlberger Fußball gleichkam, trat er immer als besonnener Vertreter seiner Zunft hervor. Der zudem neben seinen Tätigkeiten als Vorstandssprecher und Vorstandsmitglied auch seit Anfang 2021 noch den Posten des Geschäftsführers Infrastruktur und Sponsorenbetreuung innehatte. Diesen legt Bösch nun im Sommer nieder.

“Natürlich bleibe ich der Austria im Vorstand und als Vorstandssprecher erhalten. Dazu werde ich weiter die Entwicklung im Stadion in Bregenz und im Neubau Reichshofstadion begleiten. Aber eben nicht mehr als Dienstnehmer.”

Bernd Bösch, Vorstandssprecher Austria Lustenau
Berdn Bösch bei der Meisterfeier 2022. <span class="copyright">SCA</span>
Berdn Bösch bei der Meisterfeier 2022. SCA

Trennung zwischen Vorstand und operativen Geschäft

Der Grund dafür liegt für Bösch auf der Hand, “weil die Konstellation, als Vorstandsmitglied auch noch im operativen Tagesgeschäft mitzuarbeiten, nicht im Sinne des Erfinders ist. Mit diesem Schritt wollen wir dies alles wieder entflechten,” so Bösch, der aber betont: “Natürlich bleibe ich der Austria im Vorstand und als Vorstandssprecher erhalten. Dazu werde ich weiter die Entwicklung im Stadion in Bregenz und im Neubau Reichshofstadion begleiten. Aber eben nicht mehr als Dienstnehmer.”

2019 übernahm das neue Team als Vorstand Austria Lustenau: Sepp Bayer , Stephan Muxel, Christoph Wirnsperger, Bernd Bösch und Valentin Drexler.
2019 übernahm das neue Team als Vorstand Austria Lustenau: Sepp Bayer , Stephan Muxel, Christoph Wirnsperger, Bernd Bösch und Valentin Drexler.

Ein Nachfolger für seinen Posten wird noch gesucht. Der wird dann ab Sommer schon in den neuen Büroräumen im Glashaus im Reichshofstadion arbeiten. Der Umzug des Sekretariats vom ältesten Haus am Kirchplatz von Lustenau steht Anfang März an, der Mietvertrag in der Kaiser-Franz-Josef-Strasse 1 endet Ende Februar.

Highlight nach Highlight

Bernd Bösch mit dem ehemaligen Austria-Trainer Roman Mählich, mit dem die Austria es bis ins ÖFB-Cupfinale schaffte.
Bernd Bösch mit dem ehemaligen Austria-Trainer Roman Mählich, mit dem die Austria es bis ins ÖFB-Cupfinale schaffte.

Die Reise mit der Austria seit dem Antritt im Frühjahr 2019 war eine rasante. Die immer steil bergauf ging. Seitdem Bösch mit im Austria-Boot sitzt, erreichte der Klub das ÖFB-Cupfinale (29. Mai 2020/0:5 gegen RB Salzburg), wurde in der Saison 2021/22 Meister der 2. Liga und feierte nach langen Jahren den Wiederaufstieg in die Bundesliga, im ersten Jahr in Österreichs Oberhaus hielt man souverän die Klasse und man konnte mit Core Sports Capital einen ganz wichtigen Kooperationspartner an den Verein binden. Der wohl größte Meilenstein wurde wohl mit der Umsetzung des Stadionneubaus realisiert. “Wenn man so auf die letzten Jahre zurückblickt, können alle im Verein stolz auf die Bilanz sein. Es ist was weitergegangen”, so Bösch, der sofort betont, “dass ich nur ein Rädchen unter vielen bin. Es hat ganz viele wichtige Faktoren gegeben, die uns als Klub dorthin gebracht haben, wo wir jetzt stehen,” gibt Bösch das Lob an alle Mitstreiter der letzten Jahre weiter.

Auf der außerordentlichen Generalversammlung des SC Austria Lustenau mit Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer.
Auf der außerordentlichen Generalversammlung des SC Austria Lustenau mit Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer.

Solch eine erfolgreiche Dynamik innerhalb kürzester Zeit hat Bösch nicht erwartet, “wobei ich mir vor gar nicht langer Zeit auch nicht vorstellen konnte, jemals hauptberuflich für die Austria zu arbeiten. Und, wie hoch die Intensität an Arbeit ist als Bundesligaklub”. Die geht für Bösch ja weiter, nur eben unter anderen Vorzeichen.