Neuer Stern am Himmel der Streif

Sport / 19.01.2024 • 21:05 Uhr
Cyprien Sarrazin ließ sich nach seinem Husarenritt auf der Streif gebührend von seinem Team feiern.gepa
Cyprien Sarrazin ließ sich nach seinem Husarenritt auf der Streif gebührend von seinem Team feiern.gepa

Cyprien Sarrazin gewinnt erste Kitzbühel-Abfahrt an Hahnenkamm-Wochenende.

Kitzbühel Der französische Skirennläufer setzte sich nach einem herausragenden Finish um nur fünf Hundertstelsekunden vor dem Südtiroler Florian Schieder durch. Weltcup-Leader Marco Odermatt (+0,34 Sek.) aus der Schweiz belegte Platz drei. Bester Österreicher war Vincent Kriechmayr, der mit sechs Zehntel Rückstand auf Platz sieben kam.

Der Traum vom Sieg

Für Sarrazin, der bereits die Bormio-Abfahrt und den Wengen-Super-G gewonnen hatte, war es der dritte Sieg in dieser Saison. Viele Jahre seiner Karriere hatte der 29-Jährige als Riesentorlauf-Spezialist gegolten. Bis Dezember 2023 hatte er seinen einzigen Weltcup-Sieg 2016 in einem Parallel-Riesentorlauf in Alta Badia errungen. „Es ist ein wunderbares Gefühl. Ich habe es sehr genossen, als ich die Ziellinie überquert habe. Ich habe mir gesagt: ,Schrei so laut, wie du kannst!‘ Am Samstag werde ich keine Stimme haben, sorry“, sagte Sarrazin im Zielraum. Von einem Streif-Sieg habe er erst Donnerstagabend zu träumen begonnen und sich vorgestellt, wie er jubeln werde. Das Gefühl nun sei das Beste. „Ich will nicht aufhören. Keine Limits.“ Der bisher letzte französische Kitzbühel-Sieger in der Abfahrt war bis zu diesem Tag Luc Alphand, der 1997 über verkürzte Distanz gewonnen hatte. Clement Noel siegte 2019 im Slalom. Die Österreicher schafften keine Leistungssteigerung, müssen alles auf die Revanche am Samstag in der klassischen HahnenkammAbfahrt legen. Otmar Striedinger belegte den 21. Platz, Raphael Haaser mit Startnummer 57 den 26., Christopher Neumayer machte als 27. erstmals in diesem Winter Weltcup-Punkte. Stefan Babinsky als 31. und Debütant Stefan Eichberger als 41. verpassten die Punkteränge.

Schrecksekunde

Daniel Hemetsberger geriet in der Steilhang-Ausfahrt mit Skiern und Oberkörper auf die Sicherheitsplane und verlor viel Zeit. Nachher verschwand er rasch aus dem Zielbereich, ohne ein Interview zu geben. Am Ende wurde der Oberösterreicher als 52. geführt. Daniel Danklmaier rutschte in der Hausbergkante auf dem Innenski weg und schied aus. „Bitter. Ich bin da vier Zehntel hinten und brauche es nur sauber fertigfahren“, so der Steirer.

Kriechmayr erwischte dagegen einen guten, aber keinen perfekten Lauf. Im oberen Teil bei den Schnellsten dabei, verlor der Oberösterreicher im Flachstück und in den Schlusspassagen der Streif. „Der Start war sehr gut, aber in der Fläche und vom Oberhausberg habe ich ein leider ein paar Mal die Spur nicht optimal getroffen, bin ein bissel zu gerade gewesen. Unten habe ich vielleicht ein bissel zu viel auf Linie geschaut. Die anderen haben da gnadenlos durchgezogen.“

Eine große Überraschung lieferte Arnaud Boisset (Sui) ab, der mit Nummer 53 auf Rang neun fuhr, nachdem er abgewunken und mit der Helikopter wieder an den Start gebracht worden war. Heute geht ab 11.30 Uhr die klassische Abfahrt auf der Streif über die Bühne.

„Ich habe mir gesagt: ,Schrei so laut, wie du kannst!‘ Am Samstag habe ich keine Stimme“

Cyprien Sarrazin ließ sich nach seinem Husarenritt auf der Streif gebührend von seinem Team feiern.gepa
Cyprien Sarrazin ließ sich nach seinem Husarenritt auf der Streif gebührend von seinem Team feiern.gepa