Ein Gastspiel mit Nachspiel

Hongkong Seit knapp zwei Jahren arbeitet Wolfgang Luisser, von Jänner 2018 bis 30. Juni 2019 als Co in Altach unter Werner Grabher, Klaus Schmidt und Alex Pastoor, nun schon für den Fußballverband von Hongkong, wo er aktuell als Cotrainer von Jörn Andersen das Nationalteam betreut. In dieser Funktion erlebte er nun das Gastspiel des Beckham-Klubs Inter Miami und sprach danach von einem „coolen Erlebnis“.

Sportlich musste sich das All-Star-Team, gebildet von Spielern aus der höchsten Liga Hongkongs, bei dem auch der Österreicher Jakob Jantscher (35) nach der Pause zum Einsatz kam, 1:4 (1:1) geschlagen geben. Doch es war nicht das Ergebnis, das die Zuschauer störte, sondern vielmehr die Tatsache, dass Miami-Superstar Lionel Messi (36) über 90 Minuten nur auf der Bank saß. Offziell fehlte der Argentinier wegen einer Muskelverletzung, doch von den knapp 38.000 Fans, die teilweise mehrere Hundert Euro für das Ticket bezahlten, gab es Pfiffe. Der Ruf nach Rückerstattung des Eintrittsgeldes war so laut, dass sich nun auch die Hongkonger Politik einschaltete. So erklärte Sportminister Kevin Young, dass sich Miami vertraglich verpflichtet hatte, Messi mindestens 45 Minuten spielen zu lassen – sofern keine Sicherheits- oder Gesundheitsbedenken bestünden. Zumal die Regierung die Veranstaltung mit rund 1,9 Millionen Euro unterstützt hatte. Nun soll es ein Nachspiel geben, denn das Geld soll eingeklagt werden.

Miami-Coach Gerardo Martino argumentierte damit, er habe Messi und Luis Suárez (37), der in der zweiten Hälfte aufwärmte, schonen wollen. Die enttäuschten Fans bat er um Verzeihung. Der Verein aus der amerikanischen Major League Soccer bereitet sich derzeit mit einer Freundschaftsspiel-Tour auf die kommende Saison vor. Nächste Destination der US-Mannschaft ist Japan.