Derby-Vergehen kommen Austria teuer zu stehen

Sport / 13.02.2024 • 19:35 Uhr
ALTACH,AUSTRIA,05.DEC.23 - SOCCER - ADMIRAL Bundesliga, SCR Altach vs SC Austria Lustenau. Image shows the fans of A.Lustenau. Photo: GEPA pictures/ Matic Klansek

30.000 Euro lautet die Strafe für Pyrotechnik und Böller.

Lustenau Es war der negative Höhepunkt einer Herbstrunde zum Vergessen für Austria Lustenau. Beim Derby gegen den SCR Altach in der Cashpoint Arena zündeten die Fans der Lustenauer verbotene Pyrotechnik und Böller, eine zehnminütige Spielunterbrechung war die Folge. Das Verhalten der grün-weißen Fanszene stieß auch vielen Lustenauern sauer auf, bei der Jahreshauptversammlung äußerten alteingesessene Austrianer ihre Enttäuschung über die Vorfälle in Altach.

Das rasche Eingreifen der Feuerwehr verhinderte wohl einen Abbruch des Derbys in Altach. <span class="copyright">Stiplovsek</span>
Das rasche Eingreifen der Feuerwehr verhinderte wohl einen Abbruch des Derbys in Altach. Stiplovsek

Neuer Ansatz als Nachwuchscoach

Die Bundesliga kündigte unmittelbar nach dem Derby ein Verfahren gegen die Austria an, am Dienstag sprach der Senat 1 Liga eine Strafe in Höhe von 30.000 Euro aus, die Hälfte wurde für ein Jahr zur Bewährung ausgesetzt. Außerdem wurde das Vergehen als 1. schwerwiegender Vorfall klassifiziert, beim dritten Vergehen würde ein Punkteabzug drohen. Dazu müssen die Lustenauer in den kommenden drei Monaten einen Workshop organisieren, an dem neben Vereinsvertretern auch führende Köpfe der „Nordtribüne“ teilnehmen müssen. In diesem Workshop geht es um die korrekte Handhabung von genehmigter Pyrotechnik, deren Gefahren und die gesetzliche Grundlage sowie Regressforderungen und Bewusstseinsbildung zum Thema.

Altach-Torhüter Dejan Stojanovic im Nebel der Austria-Fackeln. <span class="copyright">Stiplovsek</span>
Altach-Torhüter Dejan Stojanovic im Nebel der Austria-Fackeln. Stiplovsek

Diese und weitere Auflagen hatte der Verein der Bundesliga angeboten, in der Hoffnung, dass die Strafe nicht allzu hoch ausfallen werde. Den vorgeschlagenen Workshop berücksichtigte der Senat 1, andere wie der Verzicht auf Pyrotechnik bis zum Saisonende spielten dagegen keine Rolle, da diese zwar meist geduldet, aber ohnehin verboten ist. „Wir haben mit einer Strafe in dieser Größenordnung gerechnet. Wichtig ist, dass so etwas nicht mehr vorkommt“, sagte Austrias Vorstandssprecher Bernd Bösch.

Bernd Bösch hat mit den Fans schon einige Gespräche geführt. <span class="copyright">Hartinger</span>
Bernd Bösch hat mit den Fans schon einige Gespräche geführt. Hartinger

Zahlreiche Gespräche mit den Vertretern der Fans machen Bösch zuversichtlich, dass die Bewährungsstrafe nicht schlagend wird. Bereits am 19. Dezember hatten Verein und Fanvertreter einen Maßnahmenkatalog unterzeichnet. Die Fans sollen sich unter anderem in unbekannter Höhe an der Strafe beteiligen. Außerdem startet die „Nordtribüne“ einige karitative Aktionen und engagiert sich im Nachwuchs der Austria. „Das vermittelt den Fans einen völlig neuen Ansatz“, glaubt Bösch.

2023 hatten Sturm Graz (100.000 Euro) und Rapid Wien (50.000 Euro) empfindliche Strafen wegen Pyrotechnik bezahlt.