197 Empfehlungen für die Bundesliga

Sport / 21.02.2024 • 16:50 Uhr
<p class="caption">Lukas Brückler (23) brauchte keine lange Anlaufzeit, um sich in die Mannschaft zu spielen. Heute soll er wieder die Offensive von SW Bregenz beleben.<span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker">gepa</span></p>

Profifußball war nie sein Ziel. Wer aber wie Lukas Brückler in sieben Jahren 197 Tore macht, landet eben dort.

BREGENZ „Ich wünsche ihm einen langen Weg bei Schwarz-Weiß Bregenz, aber in Wahrheit wünsche ich ihm auch einen Weg in die Bundesliga, weil er ein Top-Kerl ist“, sagt SW-Bregenz-Sportdirektor Pedrag Zivanovic über Lukas Brückler.

Der 24-Jährige ist die Entdeckung dieser 2.-Liga-Saison. Gegen die Vienna war sein wichtiges und aus schwierigem Winkel erzieltes Tor zum 2:0 bereits sein neunter Scorerpunkt und siebentes Saisontor. Die Bregenzer haben damit den 3-Punkte-Abzug mit Neo-Coach Markus Mader bereits nach nur einer Runde wieder gut gemacht.

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Lukas Brückler lässt sich von seinen Teamkameraden feiern. GEPA

„Am Platz ist er, nicht falsch verstehen, eine richtige Grätzn. Gegen ihn willst du nicht spielen. Er schaut vielleicht lieb aus, aber er geht genau dorthin, wo es weh tut.“

Predrag Zivanovic, Sportdirektor SW Bregenz, über Lukas Brückler

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Torlawine spricht für sich

Dass es bei Brückler so lange mit dem Profidurchbruch gedauert hat, ist erstaunlich. Immerhin hat er in 7 Jahren in 237 Spielen bereits 197 Tore erzielt. 190 davon freilich noch im Amateurfußball bei seinem Heimatverein SC Golling, aber Spieler mit diesem Torinstinkt gibt es in Österreich dennoch nicht wie Sand am Meer. „In der Salzburger Liga ist es schon schwierig, aufzufallen. Da rutschen sicher einige Spieler unbemerkt durch“, weiß Brückler. 28 Tore in der 4. Liga und 22 in der Regionalliga machten dann doch einige Klubs hellhörig. „Dass es gleich zwei Saisonen hintereinander so gut gelaufen ist, hat mir sicher geholfen.“
Dennoch blieb es bei größeren Vereinen wie GAK und Blau-Weiß Linz maximal bei einem Probetraining – bis Mader-Vorgänger Heraf den Salzburger Goalgetter an den Bodensee lotste.

Chance eiskalt genützt

Zivanovic freut es: „Wir haben Lukas die Chance gegeben, sich zu beweisen – man muss aber ehrlich sagen, der Tamas Herbaly war vor ihm gesetzt, hat sich aber in der ersten Runde verletzt. Luki hat seine Chance eiskalt genützt, mit einer Coolness, als hätte er schon Champions League gespielt. Interessant war, zu beobachten, wie er sich nicht Woche für Woche, sondern Tag für Tag entwickelt und wie ein junger Spieler so einschlägt.“
Dass es nochmal mit dem Profifußball etwas wird, hätte sich der HTL-Absolvent für Holzbau nie gedacht: „Das war eine schöne Überraschung! Ich hätte nie geglaubt, dass das gleich so funktioniert. Für mich war Bregenz eine Chance, die mir vor die Füße gefallen ist. Eine, die ich nutzen wollte, damit ich mich nicht später ärgere, dass ich es nicht versucht habe.“

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„Er schaut nur lieb aus!“

Jetzt ist man beim Bregenzer Traditionsklub froh, so einen Stürmer zu haben. Neben Trainingseifer bringt er die gewisse Schlitzohrigkeit am Platz mit, weiß Zivanovic: „Da ist er, nicht falsch verstehen, eine richtige Grätzn. Gegen ihn willst du nicht spielen. Er schaut vielleicht lieb aus, aber er geht genau dorthin, wo es weh tut.“

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Sein letztes Tor für Bregenz erzielte Brückler beim 2:1-Sieg bei der Vienna. gepa

Vor dem Heimspiel gegen Amstetten (Samstag, 14:30 Uhr) fehlen Brückler nur noch drei Treffer auf sein 200. Karrieretor. Dass diese Marke bald fällt, ist klar. Ob er nach dem Sommer (da läuft sein Vertrag aus) noch in Bregenz bleibt, wird sich zeigen.
Dass es im Winter schon Interessenten aus der Bundesliga gegeben haben soll, nimmt er locker: „Ich hab mir darüber kaum Gedanken gemacht. Ich möchte jetzt einmal ein gutes Frühjahr spielen und dann sieht man eh was kommt.“ Man darf gespannt sein, wie viele Bälle noch als Empfehlungsschreiben im gegnerischen Netz landen müssen, bis es so weit ist.