Euphorie wie in den alten Zeiten

Sport / 28.02.2024 • 18:20 Uhr
Steven Owre freute sich über das 1:0.

Ein Whiskey, eine Prise Genugtuung und eine Kampfansage der Pioneers.

Feldkirch Lautstark hallten am Dienstag „Feldkirch, Feldkirch“-Rufe durch die Vorarlberghalle. Die Pioneers Vorarlberg sind durch ihre mutigen, offensiven Auftritte der Saison und durch den Erfolg im Pre-Play-off gegen den HC Innsbruck in den Herzen der Vorarlberger Eishockeyfans angekommen. Erstmals in der Klubgeschichte der Pioneers kamen über 3000 Zuschauer zu einem Heimspiel. Viele Fans trugen Schals oder Trikots der alten VEU, welche in den 90er-Jahren regelmäßig die Massen bewegte. Viele der Zuschauer, die gegen Innsbruck mit „Feldkirch, Feldkirch“-Sprechchören die Pioneers unterstützen, wurden während der VEU-Erfolge sozialisiert.

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„Es war speziell. In den letzten zwei Minuten des Spiels konnte ich dank unserer Führung die Stimmung in der Halle genießen. Es war cool den Spielern zuzusehen, wie sie die Atmosphäre aufsaugen“, sagte Pioneers-Trainer Dylan Stanley am Tag nach dem Triumph. „Für mich war es ein emotionaler Abend. Wir hatten in der Vergangenheit mit viel Negativität zu kämpfen. Viele haben zu mir gesagt, unser Plan wird keinesfalls funktionieren. Ich muss niemandem etwas beweisen, aber es tut einfach gut, wenn ein Plan funktioniert“, gab der Kanadier Einblick in seine Gefühlslage. „Für mich ist es umso spezieller, weil ich schon so lange in Feldkirch bin. Unsere Gemeinschaft liegt mir wirklich am Herzen“, sagte Stanley, der vor zehn Jahren nach Vorarlberg gekommen ist.

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Joonas Oden überzeugte einmal mehr durch seine Schnelligkeit. Gepa

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In der Kabine fehlten dem Trainer kurzzeitig die Worte, ähnlich erging es Kapitän Alexander Pallestrang im Flash-Interview nach dem Spiel. Der 33-Jährige, der mit Salzburg mehrfach Meister geworden war, kämpfte gar mit Freudentränen.

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Stanley rechnet mit KAC

Die Reise der Pioneers soll mit dem Pre-Play-off aber noch nicht zu Ende sein. Die Vorarlberger haben nun Blut geleckt und sehen sich auch in der Lage, gegen die Topteams der Liga zu kämpfen. Auf wen die Feldkircher im Viertelfinale treffen, entscheidet sich am Donnerstagabend nach dem dritten Pre-Play-off-Spiel zwischen Ljubljana und Pustertal. Das erste Pickrecht genießt der Grunddurchgangssieger KAC. In Kärnten blühen die Spekulationen, dass sich die Rotjacken angesichts ihrer Topform der vergangenen Wochen bereits im Viertelfinale auf ein Derby-Duell mit dem VSV einlassen. Stanley hat eine andere Vermutung. „Wer sind als Achte das am schlechtesten gesetzte Team der Liga. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir auf Klagenfurt treffen. Sie sind die Nummer eins, sie haben die Wahl. In meiner Vorstellung haben wir es verdient, auf den stärksten Gegner zu treffen. Es wäre eine große Herausforderung, aber auch sehr spannend gegen den großen Favoriten. Die Underdog-Rolle liegt uns, wir haben nichts zu verlieren. Wir sind eine gefährliche Gruppe im Moment“, lässt sich der 40-Jährige bereits zu einer Kampfansage hinreißen. Eine Serie gegen Klagenfurt könnte im Format mit je zwei Heimspielen in Folge ausgetragen werden, das wäre ganz nach dem Geschmack des Trainers.

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Stanley hatte sich nach dem Erfolg gegen die Innsbrucker einen Schluck Whiskey gegönnt und einen Moment innegehalten. Allzu viele Komplimente für seine eigene Arbeit wollte der Kanadier nicht annehmen. Angesprochen auf die Aussage von Gegenspieler Martin Ulmer, der von einer Niederlage gegen den besten Coach der Liga sprach, relativierte Stanley: „Das ist sehr nett von Martin. Ich bin stolz, was wir als Trainerteam geschafft haben, aber der ganze Verdienst gehört den Spielern.“

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