Unterschrift in Bregenz war nur noch Formsache, doch dann kam die Austria
Beim Duell gegen Rapid Wien kann sich Andreas Heraf auf Nico Gorzel verlassen.
Lustenau, Wien Nico Gorzel und Andreas Heraf – das ist eine Verbindung, die passt. Der Deutsche, der in Österreich Fußball spielen gelernt hat, und der erfahrene Trainer haben sich vor zwei Jahren bei Türkgücü München besser kennengelernt. Gorzel war bereits im Sommer 2020 vom damaligen Bundesligisten SKN St. Pölten in die 3. deutsche Liga gewechselt. Allerdings pendelte der Rechtsfuß bei den Münchnern stets zwischen Ersatzbank, Jokerrolle und Stammelf. Bis Andreas Heraf das Traineramt bei Türkgücü übernahm, ab diesem Moment war Gorzel in der Startformation gesetzt. Allerdings hatte der Verein massive finanzielle Probleme, drei Monate nach Herafs Amtsantritt war es schon wieder vorbei. Türkgücü stellte vorzeitig den Spielbetrieb ein.
Gorzel unterschrieb anschließend bei Erzgebirge Aue, nach einer Saison verzichtete der Klub aus Thüringen auf eine Vertragsverlängerung. Gorzel stand ohne Klub da. „Ich hatte einige Angebote. Es hat aber nichts mit meinen Vorstellungen und meiner privaten Situation zusammengepasst. Dann habe ich einfach abgewartet und mich zu Hause selbstständig fit gehalten“, erzählt der 25-Jährige. Da seine Freundin aus der Schweiz kommt, kontaktierte er Andreas Heraf, ob er in Bregenz mittrainieren könne. Rund drei Monate nahm Gorzel am Training der Schwarz-Weißen teil, „eigentlich war der Plan, dort einen Vertrag zu unterschreiben. Doch dann kam doch alles anders“, erinnert sich der Deutsche und lacht. Heraf wechselt als Coach in die Bundesliga und nahm Gorzel mit, der Musterschüler absolvierte zunächst einige Probetrainings und bekam dann einen Vertrag bei den Grün-Weißen.
„Er ist ein absoluter Teamplayer. Aufgrund seiner Ausbildung bei Liefering steckt die Laufbereitschaft in ihm drinnen. Er ist menschlich schwer in Ordnung. Für mich ist er einer der Soldaten, er ist nicht der Unterschiedsspieler, der zwölf Saisontore erzielen wird. Das brauchen wir auch nicht“, sagt Heraf über seinen Weggefährten.
Probelauf gegen Rapid
Die 0:7-Niederlage vor einer Woche gegen Salzburg konnte Gorzel, der zur Pause eingewechselt wurde, dennoch nicht verhindern, für den Deutschen war es sogar die höchste Pleite seiner Profikarriere. Doch die Packung vom Meister ist sowohl für Gorzel als auch für Heraf abgehakt. Wie das Duell mit Salzburg bietet auch das Spiel gegen Rapid am Sonntag die Möglichkeit, einige Spieler auszuprobieren, durchaus auch auf Positionen, die sie nicht gewohnt sind. „Danach weiß ich, mit wem ich auf welcher Position planen kann“, betont Heraf. Danach startet der Abstiegskampf: „Ich nehme das BW-Linz-Spiel dazu, auf uns warten elf Endspiele.“
