Verlässt Marco Rossi die Minnesota Wild?

Bei den Wild bahnen sich nach der enttäuschenden Saison tiefgreifende Änderungen an.
St. Paul Am Tag vor der Trade-Line, der letzten Transfermöglichkeit vor den Play-offs in der National Hockey League, ranken sich viele Spekulationen um die Spieler der Minnesota Wild. Aktuell sollte Marco Rossi wohl nicht zur Diskussion stehen, aber im Sommer könnte der 22-Jährige vor einer Luftveränderung stehen.

Was nicht an den Leistungen von Rossi liegt. Der Nummer-neun-Draft des Klubs von 2020 hat mit 33 Punkten (17 Toren) in 62 Spielen als Neuling brav abgeliefert, auch wenn die letzten sechs Partien nicht nach Wunsch gelaufen sind. Was durchaus damit zu tun hat, dass dem Center aus verschiedenen Gründen immer wieder neue Partner zur Seite gestellt wurden. Gut nachvollziehbar, dass die Unzufriedenheit beim 22-Jährigen selbst Nährboden erhalten hat.
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Rossis Einstiegsvertrag über 863.000 Dollar läuft noch eine weitere Saison, aber bereits in diesem Sommer sollten die Weichen für eine Verlängerung gestellt werden. Flügelstürmer Matt Boldy (22) wurde 2023 mit sieben Millionen pro Saison und 49 Millionen für die nächsten sieben Jahre belohnt. Für Rossi wird sich so ein Angebot nicht spielen. Trotz des Umstandes, dass er in vielen Statistiken sehr gut abschneidet. So ist er aktuell die Nummer zwei der Unter-23-Wertung der Klubgeschichte in der Fünf-gegen-Fünf-Statistik: Boldy verbuchte 2021/22 als Bester nach 60 Spielen einen Punkteschnitt von 2,99, Rossi hält bei 2,15. Er ist damit besser als beispielsweise Joel Eriksson Ek, der 2019/20 1,95 Zähler sammelte.
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Mögliche Szenarien für einen neuen Vertrag: Ein sogenannter Bridge-Deal, der Rossi nur für z. B. drei Jahre an den Klub bindet, dafür ist diese Einigung weniger hoch dotiert. Oder ein Gang vor das NHL-Schiedsgericht, wie ihn Kevin Fiala angestrebt hat, als er sich bei seinem Gehalt unterdotiert sah. Auch ein Transfer zu einer anderen NHL-Organisation scheint möglich. Im Gegenzug müssten Minnesota dementsprechend attraktive Spieler (und auch Draftrechte) angeboten werden. Dem gegenüber steht das Bekenntnis von Manager Bull Guerin, der Rossi bisher immer als unverkäuflich bezeichnete.

Die momentane Unruhe rund um den Klub aus St. Paul ist groß, das Play-off scheint verpasst. Acht Punkte ist die Mannschaft von John Hynes von der Saisonverlängerung entfernt, 20 Spiele sind noch ausständig. Das Team sollte einer Verjüngungskurs unterzogen werden, ist mit einem Durchschnitt von 28,85 Jahren die siebtälteste der Liga, was Gewicht und Größe anbelangt liegen die Wild auf den Plätzen 30 und 32. Das Management ist bei Spielerverpflichtungen immer noch durch die Obergrenze, den Salary Cap, blockiert. 85.949.621 Dollar darf Guerin für seine 23 Spieler ausgeben, derzeit sind gerade 3,2 Millionen frei verfügbar. Marat Khusnutdinov, der zuletzt für Sotschi in der russischen KHL stürmte, und als großes Talent gehandelt wird, ist auf Anflug nach Minneapolis. Sein Gehalt ist für die nächsten beiden Saison mit 925.000 Dollar beschränkt. Er holt heute auf der amerikanischen Botschaft in Kasachstan seine Aufenthaltsbewilligung und die Arbeitspapiere ab. Gleichzeitig werden Vinni Lettieri und Jake Lucchini (beide mit Verträgen von 775.000 Dollar) auf die Waiver-Liste gesetzt, sie können von anderen Klubs übernommen werden.
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Die Wild sind in ihren Zukunftsplanungen durch mehrere langfristige Verträge bei den Ausgaben eingeengt. Auch in der nächsten Saison belasten die bereits abgegeben Akteure Parise und Sutter das Budget noch mit 14,7 Millionen. Heftig diskutiert wird über alternde Spieler mit langfristigen Verträgen wie Ryan Hartman (29), der in den nächsten drei Saisonen jeweils 4 Millionen verdient und Frederick Gaudreau (30), der in vier Jahren 2,1 Mill. aufs Konto bekommt. Der 32-jährige Marcus Foligno wird bis 2027/28 mit vier Millionen dotiert, der ein Jahr jüngere Marcus Johansson verdient in der nächsten Saison noch zwei Millionen. Noch in dieser Saison wird Brock Faber mit einem millionenschweren Vertrag zu einem der bestverdienenden Verteidiger der gesamten Liga aufsteigen. Mit Zach Bogosian (33) erhielt ein anderer Abwehrcrack gerade für zwei Jahre um je 1,2 Mill. einen neuen Kontrakt. Und in zwei Jahren muss der Klub auch bei der Verlängerung von Superstar Krill Kaprisov (26) nachbessern: Momentan verdient der russische Torjäger noch neun Millionen pro Spieljahr. KO