Eindrucksvolles Comeback der Pioneers

Die Bemer Pioneers Vorarlberg deklassieren den KAC mit 6:1 und träumen vom Halbfinale.
Klagenfurt Selbst die kühnsten Optimisten im Lager der Bemer Pioneers Vorarlberg hätten wohl kaum damit gerechnet, dass ihr Verein im „Do-or-Die-Spiel“ in Klagenfurt nach 40 Minuten mit 5:0 führen würde. Doch die Feldkircher nutzen die Nachlässigkeit des KAC, verwerteten ihre Chancen eiskalt und konnten sich in Alex Caffi auf einen starken Rückhalt verlassen. Die Pioneers, die nach der ernüchternden 0:7-Pleite am Donnerstag in Klagenfurt und der 1:3-Heimniederlage am Samstag von vielen schon abgeschrieben wurden, haben nun am Mittwoch die Chance, die Serie wieder auszugleichen und ein Entscheidungsspiel in Klagenfurt zu erzwingen.

Maier gelingt Führungstreffer
Pioneers-Coach Dylan Stanley hatte erstmals im Play-off von Anfang an auf Keeper Alex Caffi gesetzt. Der Italiener zahlte dieses Vertrauen eindrucksvoll zurück und hielt 32 der 33 Kärntner Schüsse auf sein Gehäuse. Bereits nach 26 Sekunden wurde Bobbo Petersson für ein Foul an den durchbrechenden Lukas Haudum auf die Strafbank geschickt. Caffi rettete in Folge zweimal gegen den ehemaligen NHL- und KHL-Profi Jan Mursak. In dieser Tonart ging es weiter, der KAC war drückend überlegen und spielte auch im zweiten Powerplay – nach Strafe gegen Ivan Korecky – gegen müde wirkende Pioneers Chance um Chance heraus. Doch auch Matt Fraser brachte den Puck nicht an Caffi vorbei. Unabhängig vom Ergebnis schien die Partie den erwarteten Gang zu nehmen.
Bis Oskar Maier gedankenschnell aus der Drehung abzog. Der Puck flog am überraschten KAC-Keeper Sebastian Dahm vorbei zur Gäste-Führung. Die Hausherren wirkten zu diesem Zeitpunkt noch entspannt und zuversichtlich, dass sie die Pioneers wieder einfangen würden. Doch auch Finn van Ee gelang aus guter Position kein Tor (12.). So ging es mit einer überraschenden und zu diesem Zeitpunkt unverdienten Vorarlberger Führung erstmals in die Kabinen.

Das Spiel kippt spektakulär
Nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn scheiterte Nick Petersen erneut an Caffi und machte damit dort weiter, wo seine Kollegen aufgehört hatten (21.). Doch langsam verschob sich das Kräfteverhältnis, die Pioneers wirkten nun spritziger, die Führung verlieh sichtlich neue Kräfte. Diese sollten sich in weiterer Folge potenzieren, denn Luka Maver nutzte einen Abpraller von Dahm nach Pallestrang-Schuss zum 2:0 (32.). Aus Glaube an die eigene Chance wurde nun Überzeugung beim Stanley-Team, der KAC schwenkte um in den Verzweiflungsmodus und wurde dafür von den Feldkirchern bestraft. Nur 78 Sekunden nach dem zweiten Treffer besorgte Jonas Oden im Konter das 3:0 (33.). Als Steven Owre von der Strafbank kommend einen Gegenstoß selbst einleitete und nach Pass seines kongenialen Partners Guus van Nes zum 4:0 vollendete, ertönten die ersten Pfiffe in der Heidi-Horten-Arena (37.). Diese intensivierten sich, als Nick Pastujov im Alleingang sogar auf 5:0 stellte (38.).

Damit war die Entscheidung gefallen, im letzten Abschnitt gelang dem Dornbirner Johannes Bischofberger der Ehrentreffer des KAC, viel mehr war für den Sieger des Grunddurchgangs nicht möglich. Die Kärntner ließen in ihrem Frust noch einige Mal die Fäuste sprechen. Dazu setzte Kevin Macierzynski mit einem sehenswerten Schuss zum 6:1 den Schlusspunkt unter eine denkwürdige Partie, die am Mittwoch ihre Fortsetzung findet.