Ein Saisonende auf großer Bühne

Sport / 13.03.2024 • 22:22 Uhr
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Jubel bei den Kärntnern, Trauer bei den Pioneers. Gepa

Die Bemer Pioneers Vorarlberg verlieren gegen KAC und scheiden im Viertelfinale aus.

Feldkirch Irgendwann waren die Beine müde, die individuelle Klasse des KAC über vier volle Linien war einfach zu groß. Die Pioneers beendeten eine denkwürdige Saison mit erhobenem Haupt, das Viertelfinale war in der zweiten Spielzeit das Optimum für die Feldkircher. Die Abschiedsbühne gegen den Rekordmeister in einer mit knapp 4000 Fans ausverkauften Vorarlberghalle war dem Anlass angemessen. Am Ende stand ein 5:1-Erfolg der Gäste aus Klagenfurt auf der Anzeigetafel, die Viertelfinalserie ging mit 4:2 an den Grunddurchgangssieger. Die Pioneers hatten aber mehr als eine Visitenkarte abgegeben und müssen wohl im Sommer zahlreiche Leistungsträger ersetzen.

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Alex Caffi konnte seine Leistung vom Montag nicht bestätigen. Gepa

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Früher Rückstand

Die letzte Saisonpartie hatte für die Zuschauer nochmals einiges auf Lager. Es dauert nur 50 Sekunden, dann war das eingetreten, was die Pioneers unbedingt verhindern wollten. Die Gäste aus Klagenfurt erzielten die frühe Führung durch Nick Petersen, der völlig frei im Slot zum Abschluss kam. Im zweiten Versuch brachte der Kanadier den Puck an Alex Caffi vorbei. 113 Sekunden später sollte es noch viel schlimmer kommen. Nach einem Scheibenverlust von Patrick Spannring im eigenen Drittel servierte Daniel Obersteiner den Puck an Finn van Ee, der sein zweites Tor in Feldkirch erzielte (3.). Wer nun mit einem Einbruch der Hausherren wie beim 0:7 am vergangenen Donnerstag rechnete, wurde eines Besseren belehrt. Die Pioneers spielten trotz des Zwei-Tore-Rückstands mutig nach vorn, ohne ihre Grundordnung zu verlassen.
Als nur wenige Minuten später eine Strafe gegen Maximilian Kraus angezeigt wurde, spielten die Feldkircher geduldig ihre Überzahl aus. Kevin Macierzynski scheiterte aus kurzer Distanz an KAC-Keeper Sebastian Dahm. Im folgenden Überzahlspiel machte es Topscorer Steven Owre besser, mit seiner gewohnten Ruhe traf der 27-Jährige überlegt ins lange Eck (7.). Mit dem Anschlusstreffer nahm die Partie weiter Fahrt auf, Clayton Kirichenko (9.), Guus van Nes (10.) und Michael Pastujov (12.) vergaben gute Chancen für das Team von Trainer Dylan Stanley. Zusätzlich verteidigten die Pioneers eine 3:5-Unterzahl vorbildlich und blieben zunächst ohne weiteren Gegentreffer.

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Dylan Stanley war dennoch stolz auf die Leistung seines Teams. Gepa

Schiedsrichter sehen fern

Doch das zweite Drittel begann wie der erste Abschnitt. Nach nur 80 Sekunden jubelten wieder die Kärntner nach einem Schlagschuss von Paul Postma (22.). Der dritte Gäste-Treffer hielt auch einer Video-Überprüfung der Schiedsrichter stand, beim Schuss von Postma hatte nämlich Simeon Schwinger seinen Stock im Sichtfeld von Caffi. Das Gegentor tat den Pioneers deutlich mehr weh als die ersten Beiden, sie brauchten nun einige Minuten, um wieder ins Spiel zu finden.
Sechs Minuten später freuten sich die Vorarlberger über ein Tor auf der Gegenseite. Michael Pastujov stocherte den Puck aus kurzer Distanz über die Linie. Doch dieses Mal entschieden die Unparteiischen nach dem Videostudium gegen die Pioneers, sie sahen trotz heftiger Proteste einen hohen Stock von Pastujov (28.) im Vorfeld des Treffers. Das muntere „Fernsehschauen“ ging im Anschluss wieder vor dem Feldkirch-Tor weiter, nachdem Schwinger einen weiteren vermeintlichen KAC-Treffer erzielt hatte. Doch dieses Mal fiel den Referees die Entscheidung leicht, Lukas Haudum hatte Caffi im Vorfeld offensichtlich unfair abgeräumt (32.).
Durch die fielen Unterbrechungen ging auch der Spielfluss verloren, einzig ein Powerplay sorgte aufseiten der Feldkircher für Gefahr, bis zur Pause blieb es beim 3:1.

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Jubel nach dem zwischenzeitlichen 1:2. Gepa

Ganahl trifft zum Abschluss

Dieses Mal kamen die Pioneers mit viel Elan aus der Kabine. Nach 24 Sekunden ließen Owre und van Nes die erste Großchance der Hausherren ebenso liegen wie kurz darauf Christian Bull (43.) und erneut Owre (44.). Und wer die Chancen nicht macht, wird im Sport meist bestraft, so auch die Feldkircher. Luka Maver verlor den Puck an der blauen Linie an Nick Petersen, der souverän zur Vorentscheidung verwandelte (46.).
Die Pioneers steckten trotzdem noch nicht auf, zum zweiten Heimtreffer fehlten mehrfach nur Zentimeter. Stanley beorderte bereits sieben Minuten vor Schluss Caffi auf die Bank. Die Möglichkeit des leeren Gehäuses ließ sich der Montafoner Manuel Ganahl nicht entgehen und setzte den Schlusspunkt zum 5:1 für den KAC, der weiter Jagd auf den Meistertitel macht.
Auch 15 Minuten nach Spielende war die Halle noch gut gefüllt und hörte den Worten von Kapitän Alexander Pallestrang zu, der sich per Mikrofon für die Unterstützung bedankte und einen Wunsch an die Fans richtete: „Ich hoffe, ihr kommt alle nächstes Jahr wieder.“

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