Eine Änderung als Ritterschlag

Sport / 14.03.2024 • 18:39 Uhr
GEPA-20240313-101-120-0025
Die Kärntner mussten ihr System adaptieren. Gepa

Die Pioneers scheiterten am Ende am starken KAC-Keeper und müden Beinen.

Feldkirch Nach der 1:6-Heimpleite gegen die Pioneers am Montag nahm langsam die Nervosität im Lager des KAC zu. Der Rotjacken-Trainer Kirk Furey musste sich etwas überlegen und änderte das System der Kärntner. Sie attackierten zwar weiterhin früh im gegnerischen Drittel, doch der Fokus lag nun auf der Absicherung. Furey wollte den Vorarlbergern nicht mehr so viele Überzahlsituationen in den Gegenstößen erlauben. Ein Plan, der aufging. Die Kärntner standen am Mittwoch defensiv besser als zwei Tage zuvor und profitierten offensiv von zwei frühen Treffern, die ihnen viel Luft zu atmen verschaffte.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Für die Pioneers war es dagegen ein Ritterschlag, dass das beste Team des Grunddurchgangs in Spiel sechs gegen einen Liganeuling in dessen zweiter Saison seine Taktik verändern muss, um ein Entscheidungsspiel zu verhindern. Dieses siebte Duell wäre für die Feldkircher zwischenzeitlich in Reichweite, doch dieses Mal – im Gegensatz zu Montag – lag der Vorteil auf der Torhüterposition eindeutig beim KAC. Pioneers-Keeper Alex Caffi strahlte nicht mehr jene Sicherheit aus, die ihn beim 6:1-Erfolg zu einer fast unüberwindbaren Hürde wachsen ließ. Der Italiener, der aufgrund von Verletzungen und Krankheiten lange Phasen der Saison verletzt pausieren musste, ließ viele Scheiben nach vorn prallen. Auf der Gegenseite zeigte Sebastian Dahm, warum er der beste Keeper der Liga ist.

GEPA-20240313-101-120-0001
Sebastian Dahm war nicht zu bezwingen. Gepa

Ein Spiel mehr als der KAC

Für Stanley war die fehlende Substanz und aufkommende Müdigkeit einer der Hauptfaktoren für das Aus. Wenig verwunderlich wurden die Pioneers-Beine beim Rückstand irgendwann schwer. Da Stanley lediglich mit fünf Verteidigern spielte, kam Clayton Kirichenko erneut auf über 30 Minuten Eiszeit, das ist um etwa ein Drittel mehr als Jesper Jensen Aabo, der mit 21:59 Minuten Eiszeit die meiste Spielzeit bei den Rotjacken sammelte. Ähnlich fällt der Blick auf die „Time-on-Ice-Statistik“ bei den Stürmern aus. Nick Pastujov (25:06 Minuten) sammelte signifikant mehr Spielzeit als Johannes Bischofberger (17:30 Minuten) als „fleißigstem Kärntner“.

GEPA-20240313-101-120-0045
Nick Petersen traf doppelt. Gepa

Die Pioneers-Leistungsträger haben somit im Laufe der Serie effektiv mindestens ein Spiel mehr bestritten als ihr Gegenüber vom KAC.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Das Publikum als Faktor

Ein weiteres Gesprächsthema nach dem Spiel war die ausverkaufte Halle. Pioneers-Kapitän Alexander Pallestrang freute sich über die Atmosphäre in der altehrwürdigen Halle, für Coach Stanley hatte die Stimmung der Feldkircher Fans eine große Bedeutung. Nach einem doch recht bescheidenen Andrang über weite Strecken des Grunddurchgangs wurde die Eishockey-Euphorie im Land mit Beginn der Pre-Play-offs so richtig entfacht. Die Einnahmen durch die drei (fast) ausverkauften Heimspiele gegen den KAC tun der Vereinskassa gut. Im Idealfall erinnern sich einige der neuen Besucher im September an die Play-off-Abende und kommen in der neuen Saison wieder in die Halle. Nur jene, die sich mit Flaschenwürfen in Richtung KAC-Spieler und Bank nach dem Empty-net-Goal von Manuel Ganahl danebenbenahmen, braucht es auch in Zukunft nicht.

GEPA-20240313-101-120-0029
Volle Halle in Feldkirch. Gepa