“Werden nicht in die Falle des Jägers tappen”

WSG Tirol-Trainer Thomas Silberberger ist vor dem Kellerduell bei Austria Lustenau (Samstag, 17 Uhr) gewarnt.
Wattens Mehr Abstiegskampf geht nicht, wenn am Samstag, 17 Uhr, im Bregenzer ImmoAgentur-Stadion Austria Lustenau die WSG Tirol empfängt. Zwei Punkte trennen die beiden Teams, die Tiroler stehen aktuell auf Platz elf in der Tabelle.
Herr Silberberger, wie geht es Ihnen mittlerweile nach ausgesprochenem Rücktritt im Sommer?
Super, Danke der Nachfrage (lacht). Der Prozess dazu ist ja lange gegangen, wobei ich mich relativ für den Rücktritt entschieden habe, der Zeitpunkt (6. März) der Bekanntgabe war dann ja bewusst gewählt.
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Warum? Um damit der Mannschaft im Abstiegskampf noch einmal eine Motivationsspritze zu verpassen.
Kann man gerne so sehen. In meinen Augen war der Zeitpunkt ideal. Ich sehe keine negativen Auswirkungen auf meine Spieler. Umgekehrt: Man spürt mittlerweile bei den Jungs, wie groß ihre Lust ist, auch nächste Saison wieder in der Bundesliga zu spielen. Vor allem die letzten drei Spiele der Mannschaft lassen mich positiv in die nahe Zukunft blicken.
Weshalb?
Weil wir aktuell um vieles weiter sind als im Februar beim ersten Heimspiel gegen Austria Lustenau (0:2). Zuletzt hat uns der Erfolg gegen ein richtig starkes Hartberg (18. Rde./1:0) einen richtigen Schub gegeben, dazu hat mir der Auftritt bei Austria Wien (22. Rde/0:2) trotz Niederlage sehr gut gefallen. Und nicht zu vergessen, die letzte Partie zu Hause gegen Wolfsberg (23.Rde/1:1). Da hätten wir siegen müssen, waren die bessere Mannschaft. Ich fahre deshalb entspannt und mit viel Vorfreude nach Bregenz zur Austria – um ihrer nächsten Frage zuvorzukommen (lacht).
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Keine Angst also, bei einer Niederlage von Austria Lustenau überholt zu werden?
Die Tabelle kann ja jeder lesen. Aber es kommt immer darauf an, aus welchem Blickwinkel. Ich glaube, dass am Samstag um 19 Uhr eine andere Mannschaft zwischen der WSG und Austria Lustenau in der Tabelle liegt. Dazu können wir in unseren Vorarlberg-Wochen (die WSG gastiert am Freitag, 5. April, in Altach) bezüglich Abstiegskampf sehr viel in unsere Richtung lenken. Wobei ich der felsenfesten Überzeugung bin, dass sich alles erst am letzten Spieltag entscheidet.

Ihre Begründung dafür?
Weil die Tabelle ja in Wahrheit pervers ist. An jedem Spieltag kann sich so viel ändern. Deshalb behaupte ich, dass es der größte Irrglaube überhaupt ist, nur die WSG und Austria Lustenau als größte Kandidaten für den Abstieg zu handeln.
Bedeutet?
Ein ganz großer Faktor in dieser Qualifikationsgruppe ist, dass es im Ländle zwei Derbys geben wird, in denen keiner der beiden Mannschaften dem anderen etwas gönnt. Das wird unweigerlich Auswirkungen auf den Kampf um den Klassenerhalt haben.
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Was erwarten Sie sich nun vom Match gegen die Austria?
Die Austria füllt derzeit ihrer Position als großer Jäger sehr gut aus. Daher gibt es als WSG Tirol aktuell wohl kein schwereres Match zu bestreiten. Es wartet ein tiefer, schwer zu bespielender Block der Austria auf uns, der auf Umschaltmomente lauern wird. Aber wir werden ihnen den Gefallen nicht tun, werden nicht in die Falle des Jägers tappen. Und wie erwähnt: Die Austria trifft auf eine andere WSG als im Februar.
Haben Sie mit dieser Entwicklung der Austria unter Trainer Andreas Heraf gerechnet?
Das hat man schon so erwarten können, weil Heraf auch bei der SV Ried ähnlich gut performte. Natürlich waren die Lustenauer große Nutznießer der Punktehalbierung, aber trotzdem muss man als Team gut arbeiten. Das halte ich Heraf definitiv zugute.
Abschließend: Was machen Sie nach Saisonende?
Ich beschäftige mich aktuell nicht damit. Meine Prämisse: Ich übergebe die Agenden meines Lebenswerkes WSG Tirol an einen Nachfolger – in der Bundesliga.
