“Medien-Offensive” wird nicht wiederholt

Austria Lustenau soll sich wieder auf Stärken fokussieren.
Bregenz Die 1:2-Heimniederlage von Austria Lustenau gegen die WSG Tirol schmerzt mehr als die anderen 16 Pleiten in dieser Saison. Der „Kellergipfel“ sollte – so war im Vorfeld zu hören – die Weichen für die Lustenauer in Richtung Nicht-Abstieg stellen und die Grün-Weißen wollten erstmals seit August 2023 die Rote Laterne weiterreichen. Doch aus diesem Vorhaben wurde bekanntlich nichts, weil die Austrianer vor allem zu Beginn völlig enttäuschten. Das Selbstvertrauen der Siege gegen Tirol und Blau-Weiß Linz sowie der Remis gegen Linz und Rapid Wien wirkte als Hemmschuh für die Lustenauer, die sich selbst in ihrer Entwicklung bereits weiter einschätzten, als sie es am Ende schon waren. „Es ist zu rund gelaufen in den vergangenen Wochen“, betonte Heraf nach der Partie, „ohne große Anstrengung liefen die Spiele für uns, damit haben wir Punkte geholt.“
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Das erste Duell gegen die WSG Tirol unter Heraf hätte als Schablone dienen können, damals lag der Fokus einzig auf dem Verhindern von Toren, was zu einigen Rekordstatistiken beim Ballbesitz und den gegnerischen Pässen führte. Diese Kuriosa zeigten damals zwar die beispiellose Überlegenheit der Tiroler, doch ein Gegentor wie das 0:1 am vergangenen Samstag im zweiten Duell in Bregenz hätte die Austria zum Rückrundenstart sicher nicht bekommen. Vor allem war es nicht die einzige Aktion, bei der die WSG die Austria-Defensive mit einem einfachen langen Ball überspielte. Die Medien hätten ihn zur offensiveren Ausrichtung verleitet, nannte Heraf nach dem Schlusspfiff den kuriosen Grund für die Herangehensweise seines Teams im Heimspiel gegen Tirol. „Jetzt wird es wieder anders aussehen. Das kann ich euch garantieren“, legte der 56-Jährige nach. Bei den kommenden acht Spiele gegen den Abstieg wird die defensive Absicherung wieder verstärkte Aufmerksamkeit bekommen.
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Neue Abwehrformation
Am Samstag wird die violette Austria aus Wien die neue „alte Herangehensweise“ der grün-weißen Austria aus Vorarlberg kennenlernen. Allerdings muss Heraf dann seine Hintermannschaft zumindest personell umbauen. Die Schwere der Verletzung von Matthias Maak klärt sich erst im Laufe der Woche nach der MRT-Untersuchung, in Wien wird der Kapitän aber wohl noch nicht wieder dabeisein. Dazu ist Kennedy Boateng nach seiner Roten Karte vom vergangenen Wochenende gesperrt. Damit fehlen zwei der drei Innenverteidiger, Darijo Grujcic rutscht in die Mitte, auf Links muss wieder Tobias Berger übernehmen. Dazu ist Matheus Lins der erste Kandidat als Ersatz von Boateng, doch der brasilianische Winterneuzugang zeigte sich bislang bei seinen beiden Einsätzen recht fehleranfällig. Mit Leo Mätzler gäbe es noch einen weiteren Defensivspieler im Kader, aber der Bregenzerwälder wurde am vergangenen Wochenende ebenso zu den Amateuren zum Auswärtsspiel in der VN.at-Eliteliga gegen Hörbranz abkommandiert wie Torben Rhein und Namory Cisse. Das Trio wird es schwer haben, in dieser Saison nochmals bei den Profis in der Bundesliga fußzufassen.