Altachs Joker sticht im Derby vor Traumkulisse

Sofian Bahloul entscheidet mit seinem Goldtor das Derby vor 5000 Zuschauern gegen Austria Lustenau für den SCR Altach.
Bregenz Das dritte Derby der Saison geht erneut an den SCR Altach. Sofian Bahloul traf zwei Minuten nach seiner Einwechslung (80.) und sorgte damit wohl für den Klassenerhalt der Rheindörfler. Für die Austria hingegen rückt der Traum vom Klassenerhalt wieder in weite Ferne. Fünf Zähler bei noch sechs ausstehenden Spielen fehlen auf einen Nichtabstiegsplatz.
“Die Geduld war der Schlüssel für den Sieg. Der Derbyerfolg tut nun ungemein gut. Nächste Woche müssen wir aber noch gegen BW Linz nachlegen.”
Joachim Standfest, Trainer Austria Lustenau

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Eigentlich war alles angerichtet: Herrliches Fußballwetter bei Sonnenschein und 22 Grad Celsius, ein mit 5000 Zuschauern ausverkauftes ImmoAgentur Stadion in Bregenz. Doch für ein Fußballspiel, mit Betonung Spiel, braucht es immer zwei Mannschaften. Dem hat sich Austria Lustenau, das eigentlich unbedingt den ersten Sieg in der Qualifikationsgruppe brauchte, aber verweigert und nahtlos an die Strategie seit der 0:2-Heimniederlage gegen WSG Tirol angeknüpft: Mit Mann und Maus verteidigen, der Offensive so wenig Energie wie möglich schenken – und auf einen Lucky Punch hoffen.
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“Die Enttäuschung ist jetzt natürlich riesengroß. Altach ist jetzt weg, WSG Tirol auch. Unser Gegner heißt nun BW Linz.
Andreas Heraf, Trainer Austria Lustenau

So hatten die Gäste aus Altach wenig Mühe, das Spiel von der ersten Minute an in die Hand zu nehmen. Sie konnten gar nicht anders, weil die Austria es ihnen mit der destruktiven Spielweise förmlich aufzwang. Und die Elf von Joachim Standfest kam auch zu Chancen. In der 6. Minute rettet Anderson bei einem Kopfball von Paul Koller vor der Linie. Eine halbe Stunde später tat Darijo Grujcic es seinem Kollegen gleich, als er nach einem Kopfball von Altachs Lukas Gugganig für den bereits geschlagenen Austria Lustenau-Goalie Domenik Schierl auf der Linie klärte. Dazwischen hatte Lukas Fadinger die wohl größte Möglichkeit auf die Altacher Führung, doch sein Versuch alleinstehend aus sechs Metern ging weit über das Tor. Wie ein Beleg für die Altacher Harmlosigkeit dieser Tage vor dem Tor.

Von der Austria kam offensiv gar nichts, und wenn, dann versuchte man es mit Standards und hohen Bällen in den Strafraum – harmlos. Mit 0:0 ging es in die Kabinen.
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Joker trifft mit erstem Ballkontakt
Die Charakteristik des Spiels änderte sich auch nicht nach Seitenwechsel. Altach war vorwiegend Herr der Kugel, die Austria ließ sich weiter nicht herauslocken und verteidigte das eigene Gehäuse vehement – mit Erfolg. Bis Verteidiger Lins Almeida mit verheerendem Rückpass seinen Tormann Schierl (59.) arg in Bedrängnis brachte. Doch der Salzburger im Tor der Grün-Weißen konnte in letzter Sekunde klären.

In Folge plätscherte das trostloseste Derby seit langer Zeit dahin. Bis Altachs Trainer Joachim Standfest mit der Einwechslung von Sofian Bahloul für Jan Jurcec (78.) sein wohl goldigstes Händchen seiner Trainerlaufbahn bewies. Denn der 24-jährige Franzose wurde nach zu kurzer Abwehr von Paterson Chato im Strafraum sträflich alleine gelassen, fackelte nicht lange und drosch den Ball halb-volley zur Führung der Rheindörfler. Sein erster Treffer im Dress der Altacher.
Die Lustenauer konnten nicht mehr reagieren, hatten auch nicht die Waffen dazu. So verließen sie das Feld nicht nur als Verlierer, zum dritten Mal in Folge, sondern auch nur zu zehnt. Anderson (90+3.) sah für ein Foulspiel an Altachs Fadinger die Rote Karte.

Der Jubel der Altacher nach Spielende kannte keine Grenzen, entledigte man sich doch mit dem Sieg wohl aller Abstiegssorgen. Für Lustenau war wohl die beste Meldung des Tages, dass die WSG Tirol BW Linz siegte. Denn damit sind die Linzer zumindest bei fünf Punkten Vorsprung noch in Reichweite für die Grün-Weißen.
Fussball, Bundesliga
26. Spieltag
Austria Lustenau – SCR Altach 1:0 (0:0)
Bregenz, ImmoAgentur Stadion, 5000 Zuschauer (ausverkauft), SR Altmann
Torfolge: 80. 1:0 Bahloul
Gelbe Karten: keine bzw. 45. Bähre (Foulspiel), 59. Diawara (Foulsspiel), 81. Bahoul, 89. Reiter
Rote Karte: 90+3. Anderson (Lustenau/Foulspiel)
Austria Lustenau: Schierl; Anderson, Boateng, Lins, Grujcic, Gmeiner (85. Tiefenbach) – Gorzel (73. Bobzien), Chato (85. Cisse), Grabher (85. Grabher) – Diaby, Fridrikas (73. Mikic)
SCR Altach: Schützenauer; Ingolitsch, Reiner, Gugganig, Koller, Quedraogo – Bähre (85. Estrada), Demaku, Fadinger – Jurcec (78. Bahloul), Diawara (73. Reiter)