Im dritten Anlauf soll der WM-Traum klappen

Ramon Schnetzer hat sich in der Schweiz weiterentwickelt und spielt um einen neuen Vertrag.
Linz „Ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich eine WM noch viel mehr wertschätzen würde als in den vergangenen Jahren“, sagt Ramon Schnetzer und blickt voller Zuversicht in Richtung Eishockey-Weltmeisterschaft, die ab 10. Mai in Prag und Ostrava ausgetragen wird. Der 27-Jährige hatte bereits 2022 und 2023 die gesamte WM-Vorbereitung des ÖEHV-Teams mitgemacht und ist dann jeweils am letzten Cut von Teamchef Roger Bader vor der WM gescheitert. Diese beiden Enttäuschungen nagten an Schnetzer, der mit seiner Rolle als Team-Notnagel haderte. Dennoch startet der gebürtige Feldkircher einen weiteren Anlauf, seinen persönlichen WM-Traum zu verwirklichen. „Es muss vieles zusammenpassen, dass es klappt. Ich fände es aber schade, wenn ich nicht zeigen würde, was ich im vergangenen Jahr dazugelernt habe und frühzeitig aufgegeben hätte“, erzählt Schnetzer.

Mehr Verantwortung übernommen
Im vergangenen Sommer wechselte der Verteidiger von den Black Wings Linz zum HC Thurgau in die Swiss League. „Es war ein großer Schritt für mich, ich habe davor sieben Jahre professionell in Österreich gespielt. Vor dem Wechsel habe ich mir viele Gedanken gemacht, ob es der richtige Weg und gut für meine weitere Karriere ist“, erinnert sich der 27-Jährige. Als arrivierter österreichischer Verteidiger mit viel Ice-Liga-Erfahrung wäre Schnetzer nach zwei Jahren bei den Black Wings Linz bei zahlreichen anderen heimischen Teams untergekommen. Doch der Wechsel in die Schweiz, wo er bereits in der Jugend gespielt hatte, war bewusst gewählt. „Ich habe immer am meisten gelernt, wenn ich meine Komfortzone verlassen habe“, erinnert sich der Schlinser. Während er in Linz zu den Jüngeren zählte und trotz seines Platzes in der ersten Linie in wichtigen Situationen oft den Legionären den Vortritt lassen musste, schlüpfte er beim HC Thurgau unmittelbar in die Rolle des Leaders. „Ich konnte dabei viel lernen. Sowohl mein Spiel hat sich in der Schweiz verbessert, als auch mental konnte ich einen wichtigen Schritt nach vorn machen.“ Mit Thurgau schaffte er den Sprung ins Play-off, dort kam im Viertelfinale das Aus gegen den EHC Olten. In der zweithöchsten Schweizer Liga merke man die gute Ausbildung aller Akteure, dadurch werde ein technisch hochwertiges Eishockey gespielt. In Österreich sei das Spiel dagegen „erwachsener“. Während in der heimischen Ice-Liga zehn Ausländer pro Team erlaubt sind, sind in der Swiss League nur deren zwei gestattet.
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Rückkehr in die Stahlstadt
Trotz seiner Begeisterung über das Jahr beim HC Thurgau weiß Schnetzer derzeit bisher nicht, wo er in der kommenden Saison spielen wird. Sein Vertrag in Thurgau ist ausgelaufen, auch eine Rückkehr nach Österreich scheint denkbar. „Wir führen derzeit Gespräche, noch ist nichts fix“, gesteht Schnetzer. Der Hauptfokus gilt aktuell ohnehin dem Nationalteam. Heute (17.10 Uhr, live auf ORF Sport +) trifft die ÖEHV-Auswahl in Budweis auf Tschechien, am Samstag (18 Uhr) folgt das Rückspiel in Schnetzers alter Heimat Linz. „Ich hatte hier eine schöne Zeit, bei den Linz-Fans war ich beliebt. Deshalb freut es mich, wieder hier zu spielen.“ Dazwischen drückt er am Freitag bei Final-Spiel Nummer sieben dem KAC die Daumen. Immerhin spielte Schnetzer dreieinhalb Jahre für die Kärntner.