Dem Abstieg ganz nah

Sport / 23.04.2024 • 21:12 Uhr
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Die Austria kassierte zwei unglückliche Gegentore. Gepa

Austria Lustenau verliert trotz guter Leistung gegen den WAC.

Bregenz 87 Minuten waren gespielt, die Austria drängte beim Stand von 1:1 auf den ersten Sieg in der Qualifikationsgruppe. Die Grün-Weißen hatten vor 2798 Fans im Bregenzer ImmoAgentur Stadion ihre beste Saisonleistung gezeigt und wurden plötzlich mitten ins grün-weiße Herz getroffen. Nach einer Ecke faustete Domenik Schierl den Ball weit aus dem eigenen Strafraum, doch dort lauerte Thierno Ballo, der per Kunstschuss die Austrianer ins sprichwörtliche Tal der Tränen schoss. Nach Schlusspfiff flossen bei einigen im Umfeld der Lustenauer die realen Tränen. Es war ein bitterer Abend, der sich für die Austria einfach nur ungerecht anfühlte. Zum eigenen Unvermögen kam gut zwei Stunden nach dem Abpfiff der Sieg von BW Linz gegen Altach, der die Austria fast schon fix in die zweite Liga beförderte. Acht Punkte und jeweils ein Sternchen liegen die Grün-Weißen hinter dem punktegleichen Duo Altach und BW Linz. Zwölf Punkte sind noch zu vergeben, eine Rettung der Lustenauer wäre inzwischen schon mehr als eine Sensation.

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Trainer Andreas Heraf haderte nach Spielende aber noch ohne das Wissen um die Altacher Pleite mit der Situation. „Ich bin elf Spiele hier, nie hatten wir das Glück auf unserer Seite. Immer gab es den Elfmeter oder das Glückstor auf der anderen Seite“, sagte der Wiener, „Das Bittere im Fußball ist, dass oft der Zufall entscheidet.“

Anfangsoffensive

Viele Fans hatten darauf gehofft, dass Heraf sein starres Defensivkonzept bereits in der ersten Hälfte aufbrechen würde und sie wurden nicht enttäuscht. Die Austria begann deutlich verändert. Im 4-1-4-1-System attackierten die Grün-Weißen ihre Gegner deutlich früher und verlagerten das Spiel damit meist in die gegnerische Hälfte. Bereits nach drei Minuten feuerte Namory Cisse den ersten Warnschuss in Richtung WAC-Gehäuse ab. Der Angreifer stand zum ersten Mal seit Februar in der Startformation und zeigte sich engagiert, nach sechs Minuten gab er per Kopf bereits seinen zweiten Torschuss der Partie ab.

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Heraf haderte mit der Situation. Gepa

Die Austria fand in der ersten Hälfte viele Standardsituationen vor, fünf Ecken und acht Freistöße flogen in Richtung WAC-Strafraum. Richtig gefährlich wurde es aber nur nach einer Ecke, als Kennedy Boateng WAC-Keeper Lukas Gütlbauer zu einer starken Parade zwang (34.).

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Zweimal zeigte sich die offensive Austria aber auch anfällig für Konter, beim ersten Mal profitierten sie noch von der Nachlässigkeit der verunsicherten Kärntner. Beim zweiten Mal kurz vor Pause musste Domenik Schierl gegen den völlig freien Mario Leitgeb retten (44.)

Gegentor im Konter

Zur Pause kam Stefano Surdanovic für Nico Gorzel und sollte nun im Offensivspiel Regie führen. Doch es kam anders. Der Joker war fünf Minuten später beim bitteren Gegentreffer Zuseher aus kürzester Distanz. Nach einem Konter spielte Adis Jasic einen scharfen Querpass, den Schierl nur nach vorn abwehren konnte. Dort rutsche Surdanovic weg und Augustine Boakye verwertete den Abstauber zur glücklichen Gäste-Führung (50.).

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Fridrikas erzielte das Austria-Tor. Gepa

Für die Hausherren hinterließ der erneute Nackenschlag Spuren. Der Spielfluss bei den Lustenauern riss zunächst. Heraf reagierte mit einer Systemumstellung, brachte Gmeiner für Chato und formierte seine Elf ab sofort in einem 4-1-3-2-System. Die Austria bemühte sich, kam aber trotzdem nur zu wenigen Torchancen. Bis Surdanovic den besten Angriff lancierte und Anderson mit einem perfekten Querpass Lukas Fridrikas bediente (77,). Der Stürmer erzielte seinen fünften Saisontreffer, der dritte in den vergangenen vier Spielen. Doch als die Austria noch mehr wollte, gelang Ballo der Tausend-Gulden-Schuss aus 25 Metern zur Entscheidung. Am Ende blieb aus Sicht der Heimischen nur die Enttäuschung und der bange Blick in Richtung Linz auf das Ergebnis zwischen BW Linz und Altach. Die erste Hoffnung nach der Führung des Lokalrivalen wurde in der zweiten Hälfte des Abendspiels jäh zerstört. Dadurch liegt die Zukunft der Austria zumindest in der kommenden Saison in der 2. Liga. Außer es passiert noch ein sehr seltenes Fußballwunder.