Deshalb läuft in Austrias Kabine nur mehr Katja Ebstein

Lustenau Es ist nicht nachgewiesen, aber aufgrund der aktuellen Konstellation in der Qualifikationsgruppe muss derzeit gerade Katja Ebsteins Schlagerhit aus dem Jahre 1970 in der Lustenauer Kabine rauf und runter gespielt werden.
„Wunder gibt es immer wieder, heute oder morgen können sie geschehen. Wunder gibt es immer wieder, wenn sie dir begegnen, musst du sie auch sehen“. So lautet der Refrain und daran muss sich die Mannschaft von Trainer Andreas Heraf auch klammern. An dieses von der Deutschen besungene Wunder.
Dennoch: Der Klassenerhalt ist noch möglich. Dafür muss aber in den noch ausstehenden vier Runden so gut wie alles für die Grün-Weißen laufen.

Szenario 1

Die Austria gewinnt alle vier Spiele gegen WSG Tirol (a), Austria Wien (h), BW Linz (h) und SCR Altach (a). Damit würde die Heraf-Elf am Ende auf 20 Punkte kommen. Dazu dürften BW Linz oder SCR Altach nur drei Punkte aus ihren jeweiligen vier Matches holen.

Szenario 2

Die Austria gewinnt drei Spiele und holt ein Remis, käme dann auf 18 Punkte. Für den Klassenerhalt müssten entweder Altach oder BW Linz nur jeweils einen Punkt einfahren.

Szenario 3

Die Lustenauer gewinnen „nur“ drei Spiele, was am Ende 17 Zähler ergeben würde. Dann müssten entweder die Rheindörfler oder die Linzer aber keinen Punkt mehr holen – in vier Spielen.

Alles andere als drei Siege der Lustenauer – und man sitzt nächste Saison wieder im Bus nach Horn, Kapfenberg und Ried.

Gordischer Knoten

In Anbetracht der mickrigen zwei Siege in der gesamten Saison (2:0 bei WSG Tirol und 2:0 zu Hause gegen BW Linz) stehen Pius Grabher und Co. vor der Mammutaufgabe, mindestens drei volle Erfolge holen zu müssen. Genaue Betrachter der Grün-Weißen im Laufe der Spielzeit 2023/24 werden diesbezüglich nicht mehr von einer Mammutaufgabe sprechen, sondern eher von einem Gordischen Knoten. Diesen hat laut griechischer Sage nur Alexander der Große durchschlagen können. Bitter: Alexander hat die Austria keinen im Team.

Den Glauben an das Wunder hat die Mannschaft laut Mittelfeldspieler Stefano Surdanovic. Der Comebacker verspricht, „solange alles in die Waagschale zu werfen, bis es rechnerisch nicht mehr möglich ist.“ Der Serbe spricht aus Erfahrung, hat in der Saison 2021/22 mit Admira Wacker Mödling am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, drei Runden vor Schluss noch fünf Punkte vorne zu sein, um dann am Ende doch noch abzusteigen. „Natürlich müssen wir nun auf andere Ergebnisse hoffen, aber wir wollen unsere Arbeit erledigen, so schwer es jetzt auch aussehen mag“, gibt Surdanovic offen zu.
Sein Coach hofft indes, dass „endlich einmal das Glück auf unsere Seite fällt. Denn gefühlt hatten nämlich in den elf Matches, seitdem ich hier bin – ausgenommen das Salzburg-Spiel – immer die Gegner Fortuna auf ihrer Seite“. Passend dazu die erste Strophe von Ebsteins Hit: „Viele Menschen fragen, was ist schuld daran, warum kommt das Glück nicht zu mir?“