Altach erkämpft sich verdienten Punkt in Favoriten

Sport / 26.04.2024 • 21:30 Uhr
ABD0154_20240426 – WIEN – …STERREICH: Mike Baehre (SCR Altach, 2.v.r.) jubelt mit dem Team nach seinem Elfmeter-Tor zum 1:1 am Freitag, 26. April 2024, wŠhrend einer Admiral Bundesliga-Begegnung, Qualifikationsgruppe, 7. Runde zwischen FK Austria Wien und Cashpoint SCR Altach in Wien. – FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH
Die Altacher hatten in Wien spät Grund zum Jubeln – und das durchaus verdient. APA

Die Rheindörfler trennen sich mit 2:2 von Austria Wien. Der Punkt war zwischenzeitlich in Gefahr – Fadinger schlug aber spät noch zu. Der Spielbericht:

Wien Ein Punkt bei Austria Wien – die Reise in den Osten zur englischen Woche hat sich für den SCR Altach doch noch gelohnt.

In der Startelf nahm Trainer Joachim Standfest im Vergleich zum Spiel gegen Blau-Weiß Linz unter der Woche (1:2-Niederlage) drei Veränderungen vor. Zwei davon waren schon im Vorfeld bekannt, so ersetzte Pascal Estrada den gesperrten Constantin Reiner, Gustavo Santos kam für Atdhe Nuhiu und sollte für mehr Agilität im Angriff sorgen. Überraschender kam da schon die Veränderung zwischen den Pfosten: Ersatzkeeper Tobias Schützenauer fehlte leicht angeschlagen, für ihn kam der dritte Keeper, Alexander Eckmayr, zu seinem Bundesliga-Debüt.

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Die erste Hälfte war stark vom Kampf geprägt. GEPA

Altach spiegelte das 3-4-3-System der Gäste, Gustavo lauerte als Sturmspitze. Die erste Halbchance der Partie hatte mit Lukas Gugganig aber ein Innenverteidiger zu verzeichnen – am kurzen Pfosten kam er aber nicht richtig zum Abschluss (5.).

In weiterer Folge gestalteten die Gastgeber die Partie, Altach verteidigte aber konsequent und an der Schmerzgrenze. Bis zur 25. Minute funktionierte das tadellos, dann wurde Gruber in die Tiefe geschickt, Estrada hob das Abseits auf, Eckmayr rutschte weg – und dann war auch Glück im Spiel. Der Ball prallte vom Pfosten zu Krätzig, schließlich drückte Muharem Huskovic den Ball zum 1:0 über die Linie (25.). Ein mögliches Abseits wurde da von Abwehrchef Gugganig aufgehoben, der ins Toraus grätschte. Auf Altach wirkte der Gegentreffer wie ein Startschuss, plötzlich wurde offensiv Dampf gemacht.

ABD0151_20240426 – WIEN – …STERREICH: Mike Baehre (SCR Altach) beim Elfmeter-Tor zum 1:1 am Freitag, 26. April 2024, wŠhrend einer Admiral Bundesliga-Begegnung, Qualifikationsgruppe, 7. Runde zwischen FK Austria Wien und Cashpoint SCR Altach in Wien. – FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH
Christian Früchtl sprang nach links, Mike Bähre schoss nach rechts. Der Ausgleich. GEPA

Ein Tackling von Galvão gegen den heran rauschenden Lukas Fadinger bescherte Altach den raschen Ausgleich. Auf Anraten des VAR sah sich Schiedsrichter Semler die Situation noch einmal an, Galvão spielte erst den Ball, säbelte den Altacher dann mit dem zweiten Bein um. Semler entschied auf Strafstoß, Bähre verlud Früchtl eiskalt vom Punkt zum 1:1 (31.).

Später Treffer zum Remis

Nach dem Wiederanpfiff zeigte die Austria erneut mehr Offensivdrang, traf aber mitunter falsch Entscheidungen in den entscheidenden Zonen. Altachs Mohamed Ouédraogo hingegen durfte wohl nur weiterwirken, da sein Schubser vor der Strafraumgrenze gegen Ranftl nicht ganz im Zentrum passierte. Semler beließ es bei einer Gelben Karte (55.), Ouédraogo hatte zwei Minuten später Feierabend.

Der neben Lukacevic eingewechselte Gebauer (kam für den blass gebliebenen Santos) setzte den Ball gleich knapp am langen Eck vorbei (59.), Jan Jurcec hatte nach einem schnell abgespielten Freistoß kurz darauf alle Zeit der Welt – nahm sich aber zu viel derselben und scheiterte an Früchtl (60.).

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Altach zeigte sich gegen die Angriffsbemühungen der Violetten in der Schlussphase engagiert, kriegte die Situation auch bereinigt, als die Austria im Sechzehner Flipper spielte – einer beherzten Jäger-Grätsche und einem Fischer-Fehlschuss sei Dank (82). Die Rheindörfler hatten sich den Punkt verdient – und standen am Ende fast doch wieder mit leeren Händen da. Bei einem weiten Ball auf den eingewechselten Fisnik Asllani gab sich der ansonsten gute Estrada als Beobachter, Eckmayr stand zu weit draußen und wurde von Asllani mit dem Rücken zum Tor überköpft (85.).

Erneut war das Gegentor aber ein Weckruf für Altach. Jurcec jagte den Ball in Minute 87 gegen den Pfosten, Altach blieb am Drücker. So eroberte Vesel Demaku den Ball im Mittelfeld, bediente den kurz zuvor eingewechselten Sofian Bahloul mustergültig. Dessen Querpass verwertete Fadinger zum 2:2, bei Altach gab es kein Halten mehr (88.). In den Schlussminuten drückten die Rheindörfler sogar gegen den Tabellenführer der Quali-Gruppe – es blieb aber beim 2:2.

Ganz ist das Abstiegsgespenst damit zwar nicht gebannt, aber es erscheint noch einmal eine Spur harmloser. Und für Altach gibt es wieder ein Erfolgserlebnis, und wohl auch eine Portion Selbstvertrauen.

ADMIRAL Bundesliga, 29. Runde

FK Austria Wien – Cashpoint SCR Altach 2:2 (1:1)

Wien-Favoriten, Generali-Arena; 11.409 Zuschauer; SR Jakob Semler

Torfolge: 25. 1:0 Muharem Huskovic, 31. 1:1 Mike Bähre (Strafstoß), 85. 2:1 Fisnik Asllani, 88. 2:2 Lukas Fadinger

Gelbe Karten: 30. Huskovic (Foulspiel), 30. Handl (Kritik), 39. Huskovic (alle Austria/Foulspiel), 55. Ouédraogo (Foulspiel), 61. Jäger (Unsportlichkeit), 64. Bähre (Unsportlichkeit), 74. Lukacevic (alle Altach/Foulspiel), 79. Fitz (Austria/Foulspiel)

FK Austria Wien (3-4-1-2): Früchtl – Handl, Plavotic, Galvão – Ranftl, Fischer, Wels (70. Polster), Krätzig – Fitz – Gruber (78. Asllani), Huskovic (78. Vucic)

Cashpoint SCR Altach (3-4-3): Eckmayr – Estrada, Gugganig, Koller – Jurcec (87. Bahloul), Demaku, Jäger, Ouédraogo (57. Lukacevic) – Bähre (87. Nuhiu), Santos (57. Gebauer), Fadinger