Nur Remis gegen Wattens: Lustenaus “Mission Impossible” wird noch unmöglicher

Austria Lustenau spielt bei Wattens nur 0:0-Unentschieden. Offensiv zeigten sich die Austrianer harmlos. Der Klassenerhalt rückt noch weiter in die Ferne. Der Spielbericht:
Innsbruck Für Lustenau begann die “Mission Impossible”, der Kampf um den Klassenerhalt, nach der Winterpause in Innsbruck. Damals siegte man mit 2:0 am Tivoli. Damals war der Sieg ein guter Start in den Frühling – heute hieß es nicht “Verlieren verboten!”, sondern “Gewinnen um jeden Preis.”
In der Startelf nahm Trainer Andreas Heraf im Vergleich zur bitteren 1:2-Niederlage gegen den WAC zwei Veränderungen vor. Anstelle von Anderson (Adduktorenverletzung) und Gorzel spielten Fabian Gmeiner und Daniel Tiefenbach.
Die Austria spielte im 4-2-3-1, die WSG stand mit der Fünferkette und lauerte auf Fehler des Gegners. So wirklich lohnte sich das Wattener Abwarten aber nicht, denn nur einmal wurde es richtig gefährlich: Nik Prelec schob den Ball da nach einer Hereingabe von Mahmadou Diarra aber vor dem Tor daneben (29.). Da spielte Diarra immerhin schon mit dem richtigen Schuhwerk – Wattens Nummer acht vollbrachte das Kunstwerk, erst nach 26 Minuten am Platz zu merken, dass er zwei verschiedene Fußballschuhe anhatte.

Lustenau war durch die abwartende Gangart des Gegners gezwungen, das Spiel zu machen – und wurde mit dieser Situation relativ ideenlos konfrontiert. Minimale Gefahr nach vorne gab es höchstens bei Standards, weite Einwürfe durch Fabian Gmeiner wurden als Mittel auserkoren. Die beste Offensivaktion in Hälfte eins war aus Sicht der Austria ein Schuss von Namory Cisse – dessen Versuch verhungerte aber auf dem Weg zum Tor (6.).
Es fehlte an allem, was ein gutes Fußballspiel ausmacht. An Tempo im Spiel, an Mut, an Ideen. Und vor allem fehlte es den Lustenauern – die einen Sieg brauchten – an Torgefahr.
Torlos am Tivoli
Zur zweiten Hälfte brachte Heraf mit Diaby für Chato einen zusätzlichen Angreifer. Lustenau spielte fortan mit der Raute im Mittelfeld, Fridrikas rückte in den Angriff. Lustenau wirkte etwas engagierter, Bobzien verzog aber in der 49. Minute nach guter Einzelaktion, Grabhers Abschluss wurde kurz darauf noch zur Ecke abgefälscht (51.). Die WSG hatte zudem Glück, dass ein Patzer von Torhüter Stejskal nicht bestraft wurde. Die Austria versuchte es weiter, ein Fridrikas-Schuss wurde noch abgefälscht (62.). Das waren alles keine Top-Chancen – aber immerhin Annäherungen. Gefährlicher wurde es da schon nach einem Freistoß, den Matheus Lins verlängerte – Stejskal parierte (65.).

Erst in der Schlussphase intensivierte auch die WSG sein Offensivspiel – die beste Chance der zweiten Hälfte gehörte Diarra, per Kopf scheiterte er unbewacht an Schierl, der mit den Füßen abwehrte (79.). Auf der Gegenseite schoss Grabher drauf, Kofi Schulz wehrte am kurzen Eck ab (83.).
Lustenau punktet schlussendlich zwar am Tivoli, das könnte aber zu wenig sein. Zumal Blau-Weiß Linz im Parallelspiel den WAC mit 2:0 besiegt und den Klassenerhalt – wie auch die WSG mit dem Punktgewinn – vorzeitig fixiert.
Die Minimalchance, den Abstieg zu verhindern, schrumpft dadurch noch einmal: Lustenau müsste alle verbleibenden Spiele gewinnen, mit Altach dürfte der einzig verbliebene Konkurrent keinen einzigen Punkt mehr machen. Am letzten Spieltag steht das Derby an. Fabian Beer aus Innsbruck
Admiral Bundesliga, 29. Spieltag
WSG Tirol – SC Austria Lustenau 0:0 (0:0)
Innsbruck, Tivoli Stadion; 1.210 Zuschauer; SR Josef Spurny
Gelbe Karten: 84. Taferner (WSG) 86. Gmeiner (Lustenau/beide Foulspiel)
WSG Tirol (5-3-2): Stejskal – Sulzbacher, Bacher, Okungbowa, Gugganig, Schulz – Taferner, Müller (66. Naschberger), Ogrinec (58. Blume) – Prelec (58. Buksa), Diarra
SC Austria Lustenau (4-2-3-1): Schierl – Gmeiner, Boateng, Lins (90./+1 Mätzler), Berger – Tiefenbach (67. Surdanovic), Chato (46. Diaby) – Bobzien, Grabher, Fridrikas – Cisse (87. Maak)