
Deshalb muss sich NHL-Star Marco Rossi noch selbst kneifen
Die VN trafen NHL-Crack Marco Rossi bei seinem ersten Eistraining nach der langen NHL-Saison.
Herisau Sonntagmorgen, Punkt 7.50 Uhr hört man in der Eishalle Herisau in der benachbarten Schweiz die ersten Pucks auf die Eisfläche klatschen. Dicht gefolgt vom Geräusch der Kufen, die der frisch aufbereiteten Eisbahn die ersten Kratzer versetzen. Marco Rossi, seines Zeichens Eishockey-Crack in der National Hockey League bei den Minnesota Wild hat soeben erstmals seit dem letzten Saisonspiel im heimischen Xcel Energy Center von Saint Paul am 19. April gegen die Seattle Kraken wieder Eis unter den Beinen.

„Mein Kopf ist jetzt beim Nationalteam und danach wieder
Marco Rossi
in Minnesota.“
zu den Wechselgerüchten
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Rossi ließ es krachen
Viel Regenerationszeit hat sich der Rankweiler nach den 82 absolvierten Matches in der besten Eishockeyliga der Welt nicht gegeben. Der Grund liegt auf der Hand: Die Weltmeisterschaft mit Österreich in Tschechien vom 10. bis 26. Mai steht an. „Immerhin habe ich mir ein paar Tage gegeben, die mir beim Verdauen des Jetlags geholfen haben“, erklärt der 22-Jährige in einer kurzen Verschnaufpause während des gut einstündigen Trainings. Erst am vergangenen Montag landete Vorarlbergs Aushängeschild in Sachen Eishockeysport in Zürich.

Gemeinsam mit PIV-Nachwuchscoach Michael Schurig und Goalie Fabian Pozzera lässt es Rossi krachen. Neben Lauf – und Sprintübungen standen, wie es sich für einen Stürmer gehört, Schusseinheiten auf dem Plan.

Der Angreifer fühlt sich fit, wie schon über die gesamte Saison hinweg. Auf die Rossi, trotz Verfehlens der Play-offs, positiv zurückblicken kann. „Ich habe in der abgelaufenen Spielzeit enorm viel lernen können, konnte richtig Fuß fassen in der NHL. Gestartet habe ich bei den Wild ja in der dritten Linie und habe mich dann immer weiter hochgearbeitet“, erklärt das 1, 75 Meter große Kraftpaket. Persönliche Highlights sind schnell aufgezählt: „Das erste Tor steht natürlich ganz oben, das werde ich nie vergessen, davon habe ich immer geträumt“. Am 14. Oktober gegen die Toronto Maple Leafs just bei seinem 23. Einsatz, seine Trikotnummer, war es so weit, 20 weitere Tore sollten folgen.

Hunderter als Meilenstein
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103 Matches hat Rossi mittlerweile in der NHL absolviert, den „Hunderter“ sieht er als Meilenstein seiner Karriere, „dazu waren Tore in der Overtime und generell Siege in der Überspielzeit zusätzliche Highlights. Und mit meinen Idolen wie Sid Crosby oder Alex Owetschkin auf dem Eis zu stehen war schon sehr speziell. Das macht die NHL aus für mich. Manchmal muss ich mich schon noch kneifen“.
Dass die Wild es nicht in die Play-offs schafften, setzte dem Franchise zu, „weil in Minnesota der Eishockeysport gelebt wird. Jeder im Staat wünscht sich die Play-offs, träumt vom Stanley Cup. Da gab es dann schon einige kritische Stimmen“, gibt Rossi Einblicke in die Seele der Menschen des „Lands der zehntausend Seen“ und zieht gleichzeitig positive Schlüsse aus dem Aus nach dem Grunddurchgang: „Wir müssen als Team die Lehren daraus ziehen und umso hungriger in die nächste Spielzeit gehen. Dann ist sicher etwas drinnen für uns“.
Keinen Einfluss auf Gerüchte
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Ob der Rankweiler aber tatsächlich mit Minnesota in seine zweite volle Saison geht, ist noch gar nicht so klar. Wobei Rossi den Wechselgerüchten, die zuletzt aufgepoppt sind, wenig abgewinnen kann. „Ich bekomme das zugegeben auch nur aus den Medien mit. Im Business Eishockey muss man auf alles vorbereitet sein. Daher lege ich meinen Fokus nur auf mich und meine Leistungen, das kann ich beeinflussen. Aktuell kann ich aber sagen: Mein Kopf ist jetzt beim Nationalteam und danach wieder in Minnesota“.
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Mit dem Nationalteam hat Rossi bei der WM einiges vor: „Das Minimalziel, die Klasse zu halten, steht natürlich ganz oben. Wichtig wird sein, dass wir mit Selbstvertrauen an die Spiele rangehen, dann ist einiges machbar für uns“.

Erst nach der WM gönnt sich der 22-Jährige mit Freundin Stefanie und Hündin Chanel Freizeit. Zehn Tage Griechenland stehen am Programm, ehe das Sommertraining im Ländle wieder startet.