Peter rettet die Ehre des Heimteams

Jaka Primozic triumphiert beim 13. GP Vorarlberg, das Team Vorarlberg war geschwächt.
Nenzing Sportlich hat sich der GP Vorarlberg seit der ersten Austragung als UCI 1.2-Rennen im Vorjahr massiv verändert. Zum einen, weil die Strecke durch die schwierigen Schlussrunden inklusive Anstieg zum Alpencamping deutlich anspruchsvoller geworden ist, und andererseits weil das Starterfeld mit der Begrenzung auf sieben Athleten weniger Teamwork zulässt. In der Vergangenheit hatte das Team Vorarlberg seine gesamte Mannschaft an die Startlinie geschickt und mit den Ausreißergruppen gespielt, um anschließend den Kapitän in der Entscheidung nach vorne zu schicken. So gewannen die Mannen von Manager Thomas Kofler etwa die Austragungen 2018 und 2019 mit den Schweizern Gian Friesecke und Colin Stüssi.
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Der 13. GP Vorarlberg am Mittwoch lief dagegen nicht ganz nach Wunsch für das heimische Konti-Team. Zunächst verpasste die Rankweiler Equipe den Sprung in die fünfköpfige Spitzengruppe und musste Nachführarbeit leisten. Dann blieben nach der entscheidenden Spaltung des Feldes in der drittletzten großen Runde mit Jannis Peter, Alexander Konychev und Lukas Rüegg nur drei Vorarlberg-Fahrer Teil der 52-köpfigen Spitze.

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Angeschlagene Lokalmatadore
Ex-Sieger Stüssi fuhr ebenso hinterher wie Lukas Meiler, die am Papier aussichtsreichsten Vorarlberg-Profis waren geschwächt von einer Krankheit (Stüssi) und einer Rippenverletzung (Meiler). Das verbliebene Trio hielt sich beim Heimrennen zurück und verzichtete sowohl auf eigene Attacken und ging auch nicht mit jedem Antritt mit. Als dann auch noch Konychev beim ersten Anstieg nach Nenzing-Latz abreißen lassen musste, schien die heimische Mannschaft schon ausgeschieden im Kampf um den Sieg.


Im Sprint geschlagen
Doch dann überraschte Peter mit einer starken Leistung am Berg. Der 23-jährige Deutsche, der heuer noch kein Top-Ten-Resultat vorzuweisen hatte, fuhr an die Spitze heran und kam mit einer hochkarätig besetzten, zehnköpfigen Spitzengruppe auf die finalen Kilometer. Dort fehlte dem Leichtgewicht allerdings die Kraft dazu, um den Sieg mitzusprinten. Der Triumph ging schließlich an Jaka Primozic, der im Vorjahr die Rad-Bundesliga-Gesamtwertung gewonnen hatte. Der Slowene vom Hrinkow-Team verwies Vorjahressieger Michael Boros (Elkov-Kasper) und Martin Messner (WSA-Graz) auf die Ränge. „Bei einem Heimrennen erhofft man sich schon ein bisschen mehr, wir hatten das Podium als Minimalziel“, sagte Peter nach dem Rennen, „wir waren auf den Schlussrunden als Team nicht mehr gut vertreten. Dafür haben wir das Beste daraus gemacht.“ Vor zwei Jahren musste sich das Team Vorarlberg ebenfalls mit Rang sieben beim Heimrennen zufriedengeben, damals war der Franzose Alexis Guerin Bester der heimischen Equipe.

Die beiden heimischen Starter Dominik Amann (Team Vorarlberg) und Michael Quendler (Rad Union Wangen) mussten vorzeitig aussteigen. Amann hatte in der Startphase viel Arbeit verrichtet. Das Resümee von Teamchef und Veranstalter Kofler fiel dennoch versöhnlich aus: „Unglaublich waren die vielen begeisterten Zuschauer entlang der Strecke und in Nenzing. Es war wieder ein großes Radsportfest.“
