Heimdebüt vor Papas Augen

Pascal Estrada fand über England und Slowenien den Weg nach Altach. Nun schließt sich für den 22-jährigen Oberösterreicher der Kreis.
Altach „Ein wenig kann ich mich noch an seine LASK-Zeit erinnern“, erzählt Pascal Estrada vor dem Altacher Heimspiel gegen Wolfsberg, auf die Frage nach seinem Vater. „Aber nicht an die Spiele in Altach. Da war ich noch zu klein.“ Kein Wunder, denn Papa Mario Mühlbauer, war mit den Linzern im ersten Meisterjahr (2005/06) der Altacher zu Gast im Schnabelholz. Damals noch mit Werner Gregoritsch als LASK-Trainer und Ivo Vastic als Stürmer.
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Zu seiner Enttäuschung verließ er damals das Stadion zweimal als Verlierer. Heute nun würde er sich wohl über einen Altach-Sieg freuen. Feiert doch sein Sohn Pascal (22) sein Startelf-Debüt im Heimstadion. „Wenn du oben sitzt, dann möchtest du unbedingt am Rasen stehen“, spricht der Verteidiger über seine Emotionen während seiner Wartezeit. Denn der U-21-Teamspieler musste sich nach seinem Last-Minute-Wechsel im Winter gedulden.
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„Behutsam“, wie es sein Coach nennt, ist er im Training an die Mannschaft herangeführt worden. Und so war es für Joachim Standfest in der Vorwoche auch keine große Überlegung, Estrada für den gesperrten Constantin Reiner den Platz in der Abwehrreihe zu übertragen. „Er beginnt auch gegen den WAC“, lässt Standfest keine Spekulationen aufkommen.
Vertrauen tut gut
Das Vertrauen tut Estrada sichtlich gut. Kennt er doch, obwohl noch jung an Jahren, auch die Kehrseite des Fußball-Geschäfts. So durfte er bei seinem Einstieg in den „Männerfußball“, wie er es nennt, mit NK Olimpija Ljubljana gleich im ersten Jahr das Double (Meisterschaft und Cupsieg in Slowenien) bejubeln. Dann jedoch war Funkstille und der in Leonding aufgewachsene Spieler wurde aus der Mannschaft gestellt – und musste teilweise, trotz laufendem Vertrag, selbstständig trainieren. „Es war eine schwierige Zeit und es ist noch zu früh, darüber zu sprechen“, fasst er seinen nicht geplanten vorzeitigen Abgang vielsagend zusammen. Um jedoch gleichzeitig zu betonen, froh darüber zu sein, den Wechsel nach Altach schon im Winter fixiert zu haben. „Klar, dass ich mich mit Paul (Anm. d. Red.: Koller) davor ausgetauscht habe“, schmunzelt er. Mit dem Steirer verbindet ihn schon die Zeit bei den österreichischen Nachwuchs-Nationalteams. Zusammen agieren sie derzeit für die U-21-Elf. Ihr Teamchef? Werner Gregoritsch. Und so schließt sich für Estrada, der den Familiennamen seiner Mutter („Er kommt aus dem spanischen“) trägt, der Kreis.
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Dabei hatte er schon in jungen Jahren den Weg ins Ausland gewagt. Mit 16 Jahren wechselte Paul Estrada auf die Insel, in den Nachwuchs von Wolverhampton Wanderers. Er erlebte die Euphorie des Aufstiegs in die Premier League – und er arbeitete sich klubintern bis in die U 21 hoch. „Danach war die Chance, weiterzukommen, zu gering, es war nicht die Philosophie des Klubs, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen.“ Und was nimmt er mit aus seiner Zeit in England? „Alles, was ich heute bin, verdanke ich dieser Zeit. Ich konnte sehr viel mitnehmen.“ Estrada suchte den Weg über Slowenien, machte da ganz besondere Erfahrungen – und nun möchte er in Altach neu durchstarten.