Schlaflos nach Feldkirch

Sport / 27.05.2024 • 18:31 Uhr
Christoph Strasser
Auf Christoph Strasser und das gesamte Starterfeld warten schwierige Bedingungen mit Regen und Schnee. Luka Zavodnik

1000-Kilometer-Ultraradrennen quer durch Österreich.

Feldkirch Österreich gilt als kleines Land und doch ist die Durchquerung von Ost nach West auf dem Fahrrad eine Mammutaufgabe. Beim heute beginnenden Race across Austria (RACA) warten auf die Teilnehmer der langen Variante 1000 Kilometer inklusive 15.000 Höhenmeter. Nach dem Start in Nickelsdorf an der burgenländisch-ungarischen Grenze müssen die Radfahrer elf Alpenpässe überwinden, unter anderem stehen der Großglockner, das Kühtai oder das Hahntennjoch auf dem Programm. Das Ziel des Ultra-Rennens ist in Feldkirch, der westlichsten Stadt des Landes. Heute gehen ab 8 Uhr in der Früh im Burgenland die ersten Athleten auf die Strecke, am Abend folgen ab 20 Uhr die Topfahrer, unter ihnen mit Christoph Strasser die Nummer eins der Ultracycling-Szene in Österreich. Die ersten Fahrer werden frühestens am Donnerstagabend im Ziel in Feldkirch vor dem Alten Hallenbad erwartet. Die Siegerehrung steht schließlich am Samstag ab 18 Uhr inklusive Finisher-Party auf dem Programm.
Topfavorit Strasser hat sich ursprünglich die Marke von 48 Stunden als Ziel gesetzt, das wäre ein Schnitt von rund 21 Kilometern pro Stunde. Pausen für Toilettengänge, Verpflegung und Schlaf sind bereits eingerechnet, an mehrere Stunden Erholung ist für jemanden wie Strasser über diese Distanz ohnehin nicht zu denken. Der Steirer hat bereits sechs Mal das Race across America gewonnen und auf dem Flughafen in Zeltweg innerhalb von 24 Stunden sogar über 1000 Kilometer abgespult. Doch die Bedingungen für die Durchquerung Österreichs sind herausfordernd: „Das Wetter soll miserabel werden, Minusgrade mit viel Regen und Schnee in den Bergen. Das wird die große Herausforderung. Der Start fällt gegen 21 Uhr und ich muss mindestens zwei Nächte durchfahren. Schlafmöglichkeiten Outdoor wird es nicht geben, deshalb werde ich mir für zwei bis drei Stunden ein Hotelzimmer buchen müssen. Zum Glück gibt es beim RACA drei Checkpoints, wo man Bekleidung, Essen, Getränke und Akkus hinterlegen kann. Gerade für das prognostizierte Wetter ist das enorm wichtig“, sagt der 41-Jährige.

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In Zeltweg fuhr Strasser in 24 Stunden über 1000 Kilometer weit. Gepa

Trotzdem hat das Race across Austria großen Zulauf. „Wir freuen uns sehr, dass wir bei der Österreich-Premiere über 120 TeilnehmerInnen am Start haben“, sagen die beiden Organisatoren Steff Wagner und Anke Heinicke.

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Auf Schotter durchs Ländle

Im Rahmen des RACA werden am Samstag im gleichen Format mit Einzelstart erstmals die Gravel Days Vorarlberg zurückgelegt. Auf der Strecke über Kieswege mit Start und Ziel in Feldkirch warten auf die Teilnehmer 100 Kilometer und 2000 Höhenmeter. Anmeldungen sind noch bis zum Renntag möglich.

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