So plant Altach die “Plattform für junge Österreicher”

Sport / 27.05.2024 • 18:19 Uhr

Paul Koller gilt als Vorzeigespieler. Der Weg des 22-jährigen Steirers soll ein Beispiel für viele werden.

Altach „In den letzten Jahren war man in Altach nicht so gut“, sagt Sportdirektor Roland Kirchler und begründet sogleich seinen Satz. Der Tiroler spricht damit die Entwicklung österreichischer Talente an. Noah (21) und Amir Abdijanovic (23) sind dafür die besten Beispiele. Das Offensivduo hat nach seinem Weggang im Winter, wenngleich eine Liga tiefer, sofort funktioniert – sowohl bei der Vienna als auch bei Horn. „Beide wurden in Altach zu früh mit zu viel Erwartungsdruck in den Meisterschaftsbetrieb geworfen“, so die Analyse von Kirchler. „Am Ende waren alle unzufrieden und so kam es zur Trennung. Für die Spieler eine zweite Chance.“

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„Junge Österreicher entwickeln, das ist die Story, für die Altach stehen soll.“

Roland Kirchler, Sportdirektor Cashpoint SCR Altach

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Diesen Fehler will man in Altach nicht mehr machen. Und dennoch ist man überzeugt davon, den Weg mit heimischen Talenten zu gehen – und diese auch zu fördern. Darin besteht bei der Kaderplanung, für die neben Kirchler noch Marc Andre Kriegl sowie Philipp Netzer verantwortlich zeichnen, Einigkeit.
Mit Paul Koller (22) gelang im Sommer 2023 ein Glücksgriff, ohne zu wissen, ob der vertraglich bis 2026 an Altach gebundene Steirer über den Sommer 2024 hinaus für die Schwarz-Weißen im Rheindorf spielt. Denn aus Graz gibt es von Doublesieger SK Sturm, ebenfalls in Schwarz-Weiß, eine konkrete Anfrage. Deshalb ist nur allzu verständlich, dass sich Altach, das im Februar 2024 schon Kollers gleichaltrigen U-21-Teamkollegen Pascal Estrada langfristig verpflichtete, nach zwei Innenverteidigern umsieht.

Für Kirchler wäre einer davon Filip Milojevic. Der 19-Jährige aus Feldkirch, der zuletzt zwei Jahre im Nachwuchs des deutschen Meisters Bayer 04 Leverkusen spielte, hat es dem 53-jährigen Tiroler angetan. So gibt es auch ein erstes Angebot für den U-19-Teamverteidiger. „Spieler entwickeln und sie an die nächste Stufe heranführen“, so beschreibt Kirchler die neue Denkweise in Altach. „Dabei“, so ergänzt Kriegl, „haben wir nicht nur diese Transferperiode im Auge, sondern schauen schon auf das kommende Jahr.“

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Der aus Ried kommende Diego Madritsch (18) passt in die neue Schiene. Diese Philosophie soll zudem für mehr Kontinuität im Mannschaftsgefüge sorgen. Wenngleich im Sturm noch Handlungsbedarf besteht. Deshalb gibt es das intensive Werben um Lukas Fridrikas (26), deshalb wurde der Brasilianer Lincoln (23) verpflichtet und deshalb wird der Markt weiter beobachtet.