
Altach macht totalen Fehlstart perfekt
Nach einer blamablen Leistung verlor Cashpoint Altach das erste Heimspiel gegen die WSG Tirol mit 1:2.
Altach So groß die Erwartungen auch waren, so groß ist nun die Enttäuschung. Altach startet mit einer bitteren, aber mehr als verdienten 1:2-Heimniederlage in die neue Saison. Jegliche Anfangseuphorie ist damit verflogen, vielmehr werden sich die Verantwortlichen auch der Trainerfrage stellen müssen.

So viel ist gesprochen worden, nach der Cupblamage und vor dem Spiel gegen die WSG Tirol. Doch die erste Hälfte war ein Spiegelbild des Auftritts von Donaufeld. Ein Spiel in die Breite, wenig Mut und in der Defensive ungewohnt fehlerhaft. Zu allem Übel ließ sich auch Torhüter Dejan Stojanovic anstecken. Altachs Torhüter patzte bei einem langen Einwurf der Tiroler, ließ den Ball von seinen Beinen abspringen und Jamie Lawrence sagte aus kurzer Distanz “Danke”. Und die Führung nach nur acht Minuten war mehr als verdient, denn kurz zuvor hatte Tirols Bror Blume einen Freistoß an die Querlatte “genagelt” (7.).
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Ob des frühen Rückstands wirkten die Hausherren völlig hilflos. Keine Bewegung im Spiel, kaum einmal ein Pass in die Tiefe und wenn doch, landete der Ball beim Gegner. Verständlich, dass sich schon nach 30 Minuten die ersten Pfiffe von der Tribüne bemerkbar machten. Von Aufbruchstimmung war nichts zu spüren. Das Sturmduo Strunz/Fridrikas wirkte hilflos und nur Mike Bähre gelang es, ein wenig Struktur ins Spiel zu bringen. Da nutzte es auch nichts, dass die Verärgerung von Cheftrainer Joachim Standfest an der Linie immer ärger und deutlicher zu sehen und hören waren. Zumal vom SCRA-Fanblock “Wir wollen Euch kämpfen sehen” zu vernehmen war.
Admiral Bundesliga
1. Spieltag
Cashpoint SCR Altach – WSG Tirol 1:2 (0:1)
Altach, Cashpoint Arena, 4350 Zuschauer, SR Sebastian Gishamer (S)
Torfolge: 8. 0:1 Lawrence, 73. 1:1 Gustavo Santos, 81. 1:2 Blume
Gelbe Karten: 27. Strunz (Altach), 51. Taferner (SG), 70. Ingolitsch (Altach/alle Foulspiel)
Rote Karte: 90./+ 2 Üstündag (WSG/grobes Foulsipiel)
Cashpoint SCR Altach (4-2-2-2) Stojanovic – Ingolitsch, Lukas Gugganig, Koller, Ouédraogo – Jäger (67. Bahloul), Demaku – Bähre (62. Kronberger), Fadinger – Strunz (78. Milojevic), Fridrikas (62. Gustavo Santos)
WSG Tirol (4-3-1-2) Stejskal – Sulzbacher, Lawrence, David Gugganig, Czyborra – Taferner, Müller, Blume (83. Okungbowa) – Hinterseer (89. Üstündag) – Diarra (64. Butler), Skrbo (64. Anselm)
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Nur einmal vermochten die Hausherren Torgefahr auszustrahlen, doch Mohamed Ouédraogo scheiterte mit seinem Abschluss an WSG-Torhüter Adam Stejskal (26.). In weiterer Folge jedoch mussten die Rheindörfler froh sein, nur mit 0:1 in die Pause gehen zu müssen. Denn Verteidiger Paul Koller konnte einen Diarra-Kopfball noch kurz vor der Linie aus dem Gefahrenbereich bringen (33.). Auch ansonsten wirkten die vom Ex-Altacher Valentino Müller bestens dirigierten Wattener antrittsschneller und torgefährlicher. Und so begleitete ein lautes Pfeifkonzert die Mannschaft auf dem Weg in die Kabine.

Keine Wechsel in der Halbzeitpause
Ohne personellen Veränderungen kam Altach aus der Kabine, in der es wohl sehr laut war. Denn die Körpersprache war eine andere, allein der spielerische Moment blieb auf Seiten der Gäste. Wattens wirkte harmonisches, spielintelligenter und auf ruhiger. Bei Altach hingegen blieb vieles dem Zufall überlassen. Und doch reagierte das Publikum mit aufmunterndem Beifall.

Nach einer Stunde dann die ersten Wechsel, mit Kronberger und Gustavo kamen zwei neue Offensivleute für den enttäuschenden Fridrikas sowie überraschenderweise auch für Bähre. Wenig später musste auch der unauffällige Kapitän Lukas Jäger einem weiteren Stürmer (Bahloul) Platz machen. Doch die große Offensive blieb aus. Vielmehr hatte Wattens wenig Mühe, die Altacher vom Tor fernzuhalten. Zumal auch das Passspiel der Gastgeber arg zu wünschen übrig ließ. Die dürfte Vorstellung ließ selbst den Fanblock verstummen. Nach einer Stunde stellten die Fans ihren Support ein. Die Stimmung im Stadion war zu diesem Zeitpunkt am Tiefpunkt.

Und dann plötzlich war sie wieder da, die Stimmung. Dafür verantwortlich zeichnete ein Brasilianer, der eingewechselte Gustavo Santos. Nach einem langen Ball von Lukas Gugganig in die Schnittschnelle nutzte der Stürmer einen Stellungsfehler der WSG-Abwehr, nahm den Ball an, umspielte Stejskal und schob das Leder via Innenpfosten in die Maschen (73.).

Der Jubel sollte jedoch nicht lange anhalten. Denn wiederum war es ein stümperhaftes Abwehrverhalten, ausgehend von einem miserablen Zweikampfverhalten von Ouédraogo bis hin zum Vergessen von Pror Blume am Elfmeterpunkt. Und so schnürte der WSG-Mittelfeldspieler seinen Doppelpack (1.). Und schon war die Tribüne wieder verstummt. Ein Aufbäumen blieb aus, vielmehr ergab sich Altach und schlitterte damit in einen totalen Fehlstart. Aus in der ersten Cuprunde. Niederlage im ersten Saison-Heimspiel – allein die Trainerdiskussion dürfte nun angeheizt sein. Für die Fankurve jedenfalls war Standfest am Ende der Schuldige.
