Torschützenkönigin mit Herz für Kinder

Die Feldkircherin Theresa Hefel ist ein sportliches Mulit-Talent und Meisterin im Wasser.
Feldkirch Wer gut im Wasserball sein möchte, muss einiges an Kraft und Kondition mitbringen. So, wie es etwa Theresa Hefel tut. Die junge Feldkircherin misst 1,84 Meter und ist ehemalige Leistungsschwimmerin. “Auch die Masse ist wahrscheinlich ein Vorteil”, meint sie und lacht. Das nötige Durchsetzungsvermögen für den Sport habe sie ebenso. “Als Jüngste von drei Geschwistern lernt man automatisch sich durchzusetzen.”

Unlängst gewann Hefel mit dem WBC Tirol die österreichischen Wasserball-Frauen-Meisterschaften und den Cup. Die 23-Jährige wurde zudem Torschützenkönigin und als beste Spielerin ausgezeichnet. “Ich spiele erst seit drei Jahren Wasserball. Daher kam die Auszeichnung schon etwas überraschend für mich. Aber ich habe mich natürlich sehr gefreut”, erläutert sie ihre Gefühlslage.

Als sogenannter Center hat sie unter anderem schon auf einer der körpernahesten Positionen dieser Sportart gespielt, die bereits seit 1900 im Olympia-Programm ist. Kraft und Kondition dafür hat Hefel über die Jahre in verschiedenen Disziplinen aufgebaut. Zahlreiche Medaillen und Bilder erinnern an die Zeit. Als Nachwuchs-Schwimmerin kämpfte sie um jedes Hundertstel und stand danach des Öfteren mit einem Lächeln auf den Lippen am Podest. Als größten Erfolg nennt sie die Bronze-Medaille, die sie mit 16 Jahren bei den Kleinstaatenspielen gewann. Da sie Doppel-Staatsbürgerin ist, durfte sie für Liechtenstein starten. “Das war eine Überraschungsmedaille zu Mamas Geburtstag.”

Mit 20 Jahren kehrte die Schwimmerin dem Leistungssport den Rücken. Zum Wasserball kam sie dann durch ihren Freund, der ebenfalls als Spieler im Einsatz ist.


Wenn die junge Feldkircherin gerade einmal nicht im Wasser zu finden ist, spielt sie Handball, um ihre Wurftechnik zu verbessern. Und auch Aktivitäten wie Wandern, Volleyball oder Snowboarden stehen auf ihrem Plan. Momentan zählen die Olympia-Bewerbe zum Fixpunkt an ihrem Bildschirm.

Genauso wie das Sportliche darf bei ihr das Künstlerische nicht zu kurz kommen. So zeichnet sie gerne oder häkelt Stirnbänder für ihre Familie.

Beruflich geht sie es ebenso sportlich an. Hefel studiert nämlich Sportwissenschaften und Sportmanagement in Innsbruck. Als Wasserballerin verdient sie kein Geld. Um sich ein Taschengeld zu verdienen, ist sie bei Schwimmkursen im Einsatz. Im Sommer hilft sie tatkräftig beim Vorarlberger Abenteuercamp für Kinder mit, um diese für den Spaß an der Bewegung zu begeistern.
Als Jüngste von drei Geschwistern lernt man automatisch, sich durchzusetzen.
Theresa Hefel,
Wasserballerin und Sportstudentin
“Dabei habe ich auch gemerkt, dass ich gerne mit Volksschulkindern arbeiten möchte”, erzählt sie im Hinblick auf ihren weiteren Ausbildungsweg. Auch sich als Trainerin zu engagieren, könnte sie sich weiterhin gut vorstellen. Ebenso später mit Menschen mit Behinderung zusammenzuarbeiten.

Gefahren des Wassers
Geht es nach der jungen Feldkircherin, sollte jedes Kind schwimmen können. “Ein Schwimmkurs ist wichtig. Allein schon, damit Kinder die Gefahren des Wassers kennenlernen”, ist sie überzeugt. Auch regelmäßige Schwimm-Einheiten mit Schülern wären für sie obligatorisch. Leider ortet sie im Land diesbezüglich allerdings einen Mangel an Möglichkeiten dazu.

Sorgen macht sie sich deswegen auch um die Zukunft des Wassersports hierzulande. “Man baut ja lieber Fußballplätze.” Wasserball sieht sie im Gegensatz zu anderen Ländern zu wenig gefördert. Mit zwei Wasserballerinnen-Teams in der heimischen Bundesliga ist die Konkurrenz inzwischen dünn gesät.

Hefel selbst wird dennoch jedenfalls weiter fleißig trainieren, um für die nächsten Spiele und ihre Gegnerinnen gerüstet zu sein.
Zur Person
Theresa Hefel
Alter 23
Wohnort Feldkirch/Innsbruck
Ausbildung Matura BG Feldkirch Schillerstraße, aktuell Bachelorstudium Sportwissenschaften und Sportmanagement in Innsbruck
Verein WBC Tirol
Größte sportliche Erfolge unter anderem Teilnahme an der Jugend-Olympiade (2017), Schweizer Schwimm-Jugendmeisterin über 400-Meter Lagen, Bronze bei den Kleinstaatenspielen (2017), österreichische Wasserballmeisterin und Cupsiegerin mit dem WBC Tirol (2024)