Altach erkämpft sich Punkt beim Aufsteiger

Sport / 15.09.2024 • 16:29 Uhr
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Gustavo Santos zeigte sich auch nach der Länderspielpause treffsicher. GEPA

Altach holt beim Grazer AK ein 1:1-Remis. Gustavo Santos stockt sein Torkonto schon wieder auf, Ersatzkeeper Ammar Helac überzeugt.

Graz In Graz wurde Fußball gespielt. Gut eine Stunde vor Anpfiff informierten die Behörden zwar über eine Sturm-Warnung in der Stadt – gemeint waren freilich die schweren Unwetter und nicht der schwarz-weiße Stadtkonkurrent, dessen Spiel in Wien-Favoriten genauso verschoben werden musste, wie jenes zwischen Hartberg und der WSG Tirol. Den Aufenthalt unter oder neben Bäumen, in Parkanlagen, Wäldern sowie im Bereich des Schloßberges sollte man gemäß der Warnung vermeiden, das Stadion in Liebenau war davon offenbar ausgenommen. Zurecht, die Bedingungen waren gut.

Altachs Trainer Joachim Standfest schickte die zehn gleichen Feldspieler wie beim 1:1 gegen Austria Wien vor der Länderspielpause aufs Feld. Nur zwischen den Pfosten gab es einen Wechsel – aus erfreulichem Grund: Ammar Helac stand erstmals in einem Pflichtspiel für Altach im Tor, die Nummer eins, Dejan Stojanovic, fehlte aufgrund der bevorstehenden Geburt seines Kindes.

ABD0212_20240915 – GRAZ – …STERREICH: Den Jubel zum 1:0 von Gustavos Satos Costa (Altach) und der Mannschaft am Sonntag, 15. September 2024, wŠhrend der Admiral Bundesliga-Begegnung, Grunddurchgang, 6. Spieltag, zwischen GAK und Cashpoint SCR Altach in Graz. – FOTO: APA/EXPA/MARCEL PAIL
Altach durfte früh jubeln, Gustavo Santos schlug wieder zu. APA

Die Altacher starteten optimal in die Partie. Die erste Chance führte zum ersten Tor. GAK-Abwehrspieler Petar Filipovic verlor den Ball im Aufbauspiel, Mike Bähre passte diesen mit Übersicht in die Schnittstelle zu Gustavo Santos. Der Gustl habe sich “im Training nie etwas anmerken lassen”, meinte Standfest vor dem Spiel im “Sky”-Interview über die externen Begehrlichkeiten am Angreifer im Transferfenster. Und auch gegen den GAK ließ sich der Gustl nichts anmerken und haute den Ball von halbrechts satt zum 1:0 ins lange Eck. Tor Nummer sechs in Spiel Nummer sechs, die Quote stimmte weiter. In der vergangenen Saison wäre Gustavo damit schon alleiniger Top-Torschütze der Altacher gewesen.

Altach versuchte es in weiterer Folge durch gute körperliche Präsenz, der GAK verschärfte seine Offensivbemühungen. Und das mit Erfolg. Zweimal war Helac zur Stelle, beim dritten Versuch war er aber machtlos. Der GAK spielte einen Angriff überragend über mehrere Stationen, aus 25 Metern nahm Christian Lichtenberger Maß und versenkte den Ball rechts unten (20.). Bei der formschönen Flugkurve war auch Helac machtlos.

Helac blieb im Mittelpunkt. Weil er in der 33. Spielminute glänzend im Eins-gegen-Eins gegen Tio Cipot parierte. Der GAK war fortan besser, aber mäßig gefährlich, Altach fiel spielerisch nicht auf.

Ein bisschen Zittern zum Schluss

Nach der Pause bot sich den Rheindörflern die Chance zur erneuten Führung, Sandro Ingolitsch spielte den Ball quer durch den Sechzehner, den Abschluss von Mohamed Ouédraogo konnte GAK-Keeper Meierhofer aber am kurzen Eck abwehren (53.). Im direkten Gegenzug kassierte Altach dann fast das Tor, Cipot stand beim einleitenden Pass von Lichtenberger aber hauchzart im Abseits.

Das Spiel blieb offen, Altach wurde zweimal per Kopf gefährlich (60./Demaku & 71./Gustavo), der GAK versuchte es aus der Distanz und in der Tiefe. Die Gäste stellten mit der Fridrikas-Einwechslung auf einen Doppelsturm um, in Wahrheit agierten offensiv in der Schlussphase aber nur mehr die Grazer. Altach stellte sich den Angriffswellen entgegen, blockte Hereingabe, haute die Bälle hinaus. Entlastungsphasen wurden rarer. Hinten war Helac aber aufmerksam, parierte gegen Ex-Altacher Daniel Maderner in Minute 90 und gegen Lichtenberger keine 60 Sekunden später.

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Der GAK hatte in der Schlussphase deutlich mehr Zug zum Tor. GEPA

Der GAK war dem Sieg (es wäre der erste seit der Bundesliga-Rückkehr gewesen) am Ende sicher näher, der Punkt für die Standfest-Elf war in Summe aber auch nicht unverdient. Standfest, der als Spieler viele Jahre für Sturm und den GAK gespielt hatte und im Vorlauf von “seinem Stadion” gesprochen hatte, durfte sich über den ersten Punktgewinn als Trainer gegen einen seiner Grazer Ex-Klubs freuen.

ADMIRAL Bundesliga, 6. spieltag

Grazer AK 1902 – Cashpoint SCR Altach 1:1 (1:1)

Graz, Merkur Arena; 4.400 Zuschauer; SR Christopher Jäger

Torfolge: 5. 0:1 Gustavo Santos, 20. 1:1 Christian Lichtenberger

Gelbe Karten: 10. Koller (Altach), 19. Cipot, 58. Jovicic (beide GAK/alle Foulspiel), 63. Demaku, 81. Ingolitsch (beide Altach/beide Unsportlichkeit), 90. Filipovic (GAK/Foulspiel)

Grazer AK 1902 (4-2-3-1): Meierhofer – Lang, Jovicic, Filipovic, Italiano (65. Rosenberger) – Dressel, Schriebl – Zaizen (65. Frieser), Lichtenberger, Cipot (83. Cheukoua) – Vucic (72. Maderner)

Cashpoint SCR Altach (5-2-3): Helac – Ingolitsch, Estrada, Gugganig, Koller, Ouédraogo – Bähre (60. Kameri), Demaku (69. Jäger) – Strunz (60. Fadinger), Balotelli, Bahloul (69. Fridrikas)