Der Coach und seine neue Garde

Dylan Stanley stellt die zehn Neuzugänge der Pioneers Vorarlberg vor.
Feldkirch 191 Tage nach dem achtbaren Aus im Viertelfinale der Ice Hockey League geht es für die Pioneers Vorarlberg am Freitag mit dem Auswärtsspiel beim HC Innsbruck wieder los mit dem Ligaauftakt. Die Feldkircher gehen in ihre dritte Saison in der höchsten Spielklasse und müssen auf eine völlig neue Legionärsgarde setzen. Dafür herrschte im Verein Kontinuität, neben zahlreichen einheimischen Leistungsträgern blieb das Trainerteam um Headcoach Dylan Stanley nahezu unverändert. Der Chef an der Bande war für die Kaderzusammenstellung hauptverantwortlich. Wie sich die neuen Spieler in Vorarlberg einleben und auf heimischen Eis performen, wird sich erst zeigen. Den Vorarlberger Nachrichten stellt Stanley sein neues Dezett vor:

Jacob Friend (Kanada/27 Jahre/zuletzt bei Belfast Giants). Er hat gezeigt, dass er eine sehr defensive Rolle übernehmen kann. Sein physisches Spiel zeichnet ihn aus, er wird viel Spielzeit in Unterzahl bekommen. Mit seiner professionellen Einstellung hilft er dem Team; in den Vorbereitungsspielen hat sich mit ihm und Jacob Lundegard ein vielversprechendes Defensiv-Duo entwickelt.

Jacob Lundegard (Schweden/27/Tingsryds). Ihn zeichnen viele Tugenden aus, die auch bei Friend hervorzuheben sind. Er präsentiert sich hochprofessionell, seine Erfahrung im schwedischen Profi-Eishockey ist einer der Gründe, warum wir ihn bei den Pioneers haben wollten. Er liebt es zu verteidigen und das mit großer Leidenschaft. Die beiden „Jacobs“ können die Toplinien anderer Mannschaften ausschalten.

Ross MacDougall (Kanada/27/Indy Fuel). Für ihn wird es das erste Jahr in Europa. Wir sehen ihn in einer etwas offensiveren Rolle mit Einsätzen im Powerplay. Seine Leistungen in der Vorbereitung waren schwankend, weil er sich an das europäische Eishockey gewöhnen musste. Ich erwarte, dass er von Spiel zu Spiel besser wird.

Ramon Schnetzer (Österreich/28/HC Thurgau). Am Ende wird er einer unserer wichtigsten Neuzugänge sein, denn einen österreichischen Verteidiger auf diesem Niveau zu bekommen, ist außergewöhnlich. Er spielt mit großer Energie, hat ein gutes Stockhandling und blockt viele Schüsse. Wir sind zufrieden mit dem, was er uns bisher gezeigt hat.

Oliver Cooper (Kanada/29/Belfast Giants). Wir sind sehr glücklich, dass wir Oliver bei uns im Team haben. Er ist nicht umsonst bereits Assistant-Captain; vom ersten Tag war er ein Anführer in der Kabine. Im Training agiert er mit hoher Intensität, er versteckt sich nicht. Spielerisch gibt Oliver uns eine physische Note, das sollte uns in der Liga helfen. Er zieht nie zurück und ist für seine Teamkollegen da, wenn es gefährlich wird. Im Powerplay hat er auch eine gute Figur gemacht.

Brady Gilmour (Kanada/25/University of New Brunswick). Bei ihm erkennt man schnell, welch technisches Talent er besitzt und warum er für uns interessant geworden ist. Es wird sein erstes Jahr im professionellen Eishockey, deshalb fehlt es ihm noch an Konstanz. Ich habe das Gefühl, dass er immer besser wird. Es ist nur fair, wenn man Brady ähnlich wie Ross ein bisschen Zeit gibt, um sich an die Ice-Liga zu gewöhnen. Wenn man ihm dies zugesteht, wird man einen guten, talentierten Center erleben.
Joseph Nardi (Kanada/27/Reading Royals). Leider hat er die ersten vier Spiele der Vorbereitung wegen einer Verletzung verpasst. Danach hat Joseph in seinen ersten beiden Partien gleich getroffen, man hat aber gesehen, dass er noch etwas Rückstand hatte im Vergleich zum restlichen Team, was das Verständnis des Systems angeht. In den vergangenen Tagen hat er einige Fortschritte gemacht. Im Powerplay kann er den Unterschied machen. Joseph verfügt über eine Art Verspieltheit, die ihn zu etwas Besonderem macht.

Josh Passolt (USA/28/Kalamazoo Wings). Bisher hat er die Erwartungen erfüllt, die wir in ihn hatten. Er war bei allen Pre-Season-Spielen einer der schnellsten Spieler auf dem Eis. Offensiv kann er das Spiel lesen, verfügt über einen guten Schuss und hat einen guten Riecher für Situationen. Er muss noch lernen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, aber das ist normal bei der Premiere in Europa. Er kann, wenn man ihm Zeit gibt, eine entscheidende Rolle in unserer Offensive übernehmen.

Lucas Sowder (USA/25/Minnesota State University). Seine Entwicklung hat viele Parallelen zu Brady Gilmour. Lucas kommt direkt und hochmotiviert von der University, bringt viele Fähigkeiten mit, was das Stickhandling anbelangt. Brady, Oskar Maier und er werden unsere schnelle Linie sein, die hoffentlich viele Chancen herausspielt. Aber auch er wird Zeit brauchen, sich an die Ice-Liga zu gewöhnen.

David Keefer (USA/26/Kalamazoo Wings). Er hat im Vorjahr gemeinsam mit Josh in den USA gespielt. Als Erstliniencenter kreiert er die Spielzüge. Im Tempo-Gegenstoß und im Powerplay findet er die richtigen Lösungen. Sein Defensivverhalten als Center muss er noch an das europäische Spiel anpassen. Er wird gut in unsere Toplinie mit Passolt und Daniel Woger passen.
