Ausschluss als Knackpunkt: Altach verliert auch gegen Hartberg

Sport / 29.09.2024 • 16:22 Uhr
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Grund zur Freude hatten nur die Hartberger – die in Überzahl effizient waren. GEPA

Die Rheindörfler spielen die gesamte zweite Hälfte in Unterzahl, der TSV nutzt das eiskalt aus. Ein Ex-Dornbirner trifft, Altach bleibt Hartbergs Lieblingsgegner. Der Spielbericht:

Hartberg Auswärtsspiele in Hartberg – sie bleiben beim SCR Altach weiter ungeliebt. Das elfte Bundesliga-Gastspiel in der Oststeiermark endet mit der siebten Niederlage. Gegen kein anderes Team konnten die Hartberger mehr Bundesliga-Siege feiern, als gegen Altach (nämlich zehn).

Drei Neue standen bei Altach in der Startelf. Jung-Papa Dejan Stojanovic rückte wieder zwischen die Pfosten, Christian Gebauer spielte rechts außen (Sandro Ingolitsch fehlte verletzungsbedingt) und Luca Kronberger spielte anstelle von Lukas Fadinger links in der Offensive. Mike Bähre fehlte ebenfalls verletzungsbedingt. Einer war an seinem Geburtstag dabei: Sportdirektor Roland Kirchler feierte seinen 54. Geburtstag in der Oststeiermark. Auch Hartbergs Präsidentin Brigitte Annerl feierte ihren Geburtstag (11. September) nach – und lud in bewährter Manier die Fans (auch die mitgereisten Altacher) zu Freigetränken ein.

Die Partie war lange zäh, im Mittelfeld wurde fleißig geschubst, die Bälle waren umkämpft. Standfest war schon früh zu einem Wechsel gezwungen: Ausgerechnet Startelf-Debütant Luca Kronberger knöchelte ohne Fremdeinwirkung um (der Rasen hatte aber durchaus Mitschuld), Lukas Fadinger ersetzte den Verletzten (16.).

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Beide Teams schenkten sich am Platz nichts. GEPA

Beide Torhüter hatten indes lange keine allzu großen Aufgaben zu bewältigen, bei Hartberg scheiterte es am letzten Ball, etwas besser waren die Altacher Möglichkeiten. So war nach einem weiten Einwurf Gustavo Santos gewohnt lästig, Hartberg-Keeper Raphael Sallinger kriegte den Ball nicht zu fassen, dieser landete an der Latte (20.). Auch Fadinger hatte die Chance zur Führung auf dem Fuß, schloss aber zu überhastet ab, nachdem Vesel Demaku eine Nachlässigkeit der Hartberg-Defensive zum Ballgewinn nutzen konnte (26.). Auf dem minütlich schlechter werdenden Untergrund mutierte das Spiel währenddessen zunehmend zu einem Kampf, sinnbildlich diente die 33. Spielminute, als gleich zwei Hartberger am Boden liegenblieben. Paul Komposch kollidierte mit Gustavos Schädel, Donis Avdijaj bekam die Hand von Mohamed Ouédraogo ins Gesicht. Altachs Linksaußen hatte in dieser Situation Glück, ohne Karte davonzukommen, diese sah er aber noch vor der Pause für eine Schwalbe. Er war einer von vier Spielern auf Seiten der Altacher, die mit Gelb vorbelastet in die Kabine gingen.

Knackpunkt nach der Pause

Alle vier kamen wieder aufs Feld, einer musste aber rasch wieder zurück. Nach einem Luftduell mit Benjamin Markus sah Demaku seine zweite Gelbe, es war eine durchaus kleinliche Entscheidung, zumal auch schon die erste Verwarnung auf ein nicht allzu schlimmes Trikotzupfen im Mittelfeld zurückzuführen war. In Summe waren es Minuten zum Vergessen. Denn kaum in Überzahl, ging Hartberg auch in Führung. Ouédraogo verlängerte einen Hartberger Ball unglücklich auf Donis Avdijaj, der machte das dann klasse und versenkte den Ball im linken Eck (48.).

ABD0185_20240929 – HARTBERG – …STERREICH: Schiedsrichter Alain Sadikovski (Mitte) zeigt Vesel Demaku (2.v.re./Altach) die rote Karte am Sonntag, 29. September 2024, wŠhrend der Admiral Bundesliga-Begegnung, 8. Runde, zwischen TSV Egger Glas Hartberg und Cashpoint SCR Altach in Wolfsberg. – FOTO: APA/RICHARD PURGSTALLER
Die Schlüsselszene: Keine Minute nach Wiederanpfiff sah Demaku Rot. APA

Altach zeigte zwar Bemühungen, den Ausgleich zu erzielen, war aber doch nur Passagier. Und Hartberg machte es bei Umschaltsituationen richtig gut. Einen ersten Konter konnten Stojanovic und Pascal Estrada noch im Verbund verteidigen, in der 68. Spielminute machten die Gastgeber aber den Deckel drauf. Aus einem Altacher Einwurf tief in der gegnerischen Hälfte spielte der TSV den perfekten Konter, den Ex-Dornbirn-Kicker Patrik Mijic durch die Beine von Stojanovic vollendete.

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Vorentscheidung: Ex-Dornbirner Patrik Mijic traf zum 2:0. GEPA

Altachs Gegenwehr wurde erst spät intensiver. Kameri (81.) und Fadinger (82.) hatten Möglichkeiten, Hartberg überstand die Schlussphase aber ohne Gegentreffer.

Für Altach steht damit die zweite Niederlage in Folge zu Buche, das fünfte Spiel ohne Sieg en suite. Hartbergs Lieblingsgegner bleibt man obendrein.

Admiral Bundesliga, 8. Spieltag

TSV Egger Glas Hartberg – Cashpoint SCR Altach 2:0 (0:0)

Hartberg, Profertil Arena; 2.226 Zuschauer; SR Alain Sadikovski

Torfolge: 48. 1:0 Donis Avdijaj, 68. Patrik Mijic

Gelb-Rote Karte: 46. Vesel Demaku (Altach/Foulspiel)

Gelbe Karten: 30. Jäger, 31. Demaku (beide Altach/beide Foulspiel), 41. Markus (Hartberg/alle Foulspiel), 42. Ouédraogo (Schwalbe), 45./+1 Estrada, 90./+1 Lukacevic (alle Altach/beide Foulspiel), 90./+2 Kainz (Hartberg/Foulspiel)

TSV Egger Glas Hartberg (4-4-2): Sallinger – Heil, Komposch, Wilfinger, Pfeifer – Omoregie (74. Hoffmann), Markus (74. Kainz), Diarra, Fillafer (61. Prokop) – Mijic, Avdijaj (67. Demir)

Cashpoint SCR Altach (3-4-3): Stojanovic – Estrada, Gugganig, Koller – Gebauer (75. Kameri), Jäger (53. Milojevic), Demaku, Ouédraogo (75. Fridrikas) – Bahloul (53. Lukacevic), Gustavo, Kronberger (16. Fadinger)