Marco Rossi vor einer Saison, die Gold wert ist

Sport / 09.10.2024 • 10:22 Uhr
Sep 29, 2024; Saint Paul, Minnesota, USA; Minnesota Wild forward Marco Rossi (23) celebrates his goal against the Dallas Stars with forward Frederick Gaudreau (89) during the third period at Xcel Energy Center. Mandatory Credit: Nick Wosika-Imagn Images

Für Minnesota beginnt die Play-off-Jagd in der NHL mit dem Heimspiel gegen Columbus

St. Paul Marco Rossi geht mit den Minnesota Wild in der Nacht auf Freitag (2 Uhr) im Xcel Center von St. Paul gegen die Columbus Blue Jackets seine zweite volle Saison in der National Hockey League an. Für den 22-Jährigen Eishockeyprofi steht vor einer besonderen Meisterschaft: Der Rankweiler ist am Ende seines Einsteigervertrages (mit 863.000 Dollar dotiert) angekommen, seine Manager Ian Pulver und Patrick Pilloni müssen den ersten Anschlusskontrakt mit Minnesota – oder auch einem anderen Klub – aushandeln. Topverdiener bei den Wild ist aktuell Topstürmer Kirill Kaprisov mit neun Millionen pro Saison, der Russe steht ebenfalls vor einer Verlängerung. Übrigens: Leon Draisaitl bekommt als derzeit bestbezahlter NHL-Profi ab 2025 und bis 2032/33 112 Millionen Dollar, jährlich also 14 Millionen.

Wild Kings Hockey
Ist bereit für den Auftalt in der NHL: Marco Rossi. AP

Mit den besten auf dem Eis

Bei Marco selbst ist der neue Vertrag kein Thema: „Mein Fokus liegt voll voll auf die ersten Spiele. Ich fühle mich in Form und bin fit, in der Aufstellung mit Kaprisov und Mats Zuccarello hat es in der Vorbereitung sehr gut funktioniert. Wenn du mit diesen beiden in der ersten Linie aufgestellt wirst, weiß du, was dich erwartet. Aber egal, mit wem und in welcher Linie mich Trainer John Hynes einsetzt, es liegt an mir, mich zu beweisen.“ Er will eigene Akzente setzen, auch etwas egoistischer sein: „Natürlich unter der Voraussetzung, dass ich damit meinen Kollegen helfe.“ Gemessen wird Rossi an der ersten vollen Wild-Saison, da verbuchte er in 82 Spielen 21 Tore und 19 Vorlagen, wurde ins NHL-Rookie-Team gewählt. Was er neben den Punkten mitnimmt? „Ich habe sehr viel Erfahrung sammeln können, das ist unbezahlbar. Auf jeden Fall will ich meinen Beitrag leisten, damit die Mannschaft Siege einfährt.“

Die in der anstehenden Punktejagd auch zu Erfolg verdammt ist. Minnesota kann es sich nicht leisten, zum zweiten Mal in Serie das Play-off zu verpassen. „Wir sind als Team zusammengewachsen, werden uns besser präsentieren“, sagt Rossi. „Die Schwächen sind ausgemerzt.“ Die sich vor allem in einem miserablen Unterzahlspiel (Platz 30 von 32 Teams), einer ungenügenden Chancenauswertung, Verletzungspech mit dem Ausfall von Verteidiger Jared Spurgeon und instabilen Torhüterleistungen manifestierten. Manager Bill Guerin stattete Jesper Wallstedt, neben Marc-Andre Fleury und Filip Gustavsson, der dritte Torhüter Goalie, mit einem neuen Vertrag aus. Und ergänzte im Sommer die Mannschaft im Angriff mit Schlüsselspielern wie Yakov Trenin (Colorado) und Jakob Lauko (Boston), Liam Öhgren (Runde-eins-Draft von 2022) bekam einen fixen Kaderplatz. Im Trainerteam ist Jack Capuano neu für das Unterzahlspiel zuständig. Bevor sich Minnesota das große Saisonbild ansieht möchte das Team aber einen gelungen Saisonstart abliefern. Nach dem ersten Heimspiel warten nicht weniger als sieben Auswärtspartien. In der vergangenen Spielzeit war auch ein miserabler Start der Grund, warum nach dem Grunddurchgang Endstation war.

Marco Rossi
Die Zukunftsträger in der Organisation von Minnesota: Marco Rossi und Brock Faber.   

Die Prognosen Lügen strafen

Für Fachpresse scheint Minnesota wieder kein Play-off-Kandidat zu sein. 91,6 Punkte werden mach dem Grunddurchgang vorhergesagt, die Play-off-Chancen des Teams aus St. Paul auf 47 Prozent eingestuft. Diesen Prognosen Lügen zu strafen liegt auch an Rossi. Ryan Hartman schaffte als Center des ersten Angriffs neben Kaprisov nicht den durchschlagenden Erfolg. Dafür ist aus der Statistik der vergangenen Saison herauszulesen, dass Rossi mit Kaprisov funktionierte: An der Seite des Russen (451 Minuten) wies Österreichs Nationalteamangreifer einen Punkteschnitt von 2,53 auf, ohne ihn (691 Minuten) nur 1,22. Eine starke Saison ist für Rossi Gold wert. Desto besser er auftritt, umso höher wird sein Marktwert bei den Verhandlungen um einen neuen Vertrag. (KO)