Austria zieht Bilanz und will sein wie St. Pauli

Sport / 21.10.2024 • 21:45 Uhr
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Der alte Austria-Vorstand ist auch der einstimmig gewählte neue: Bernd Bösch, Stephan Muxel, Christoph Wirnsperger, Valentin Drexel und Patrick Schuchter (es fehlt Patrick Grabher). Schwärzler

JHV von Austria Lustenau geprägt von Wehmut und Zuversicht. Jahresgewinn von 400.000 Euro.

Lustenau Egal ob im Fanblock oder bei einer Jahreshauptversammlung: Die Lustenauer Austria ist nie allein. So geschehen auch bei der insgesamt 111. Veranstaltung dieser Art erstmals im Foyer des Reichshofsaals. Dieses war proppenvoll.  Und die Verantwortlichen brachten das Kunststück zustande, den großen Bilanztreffpunkt der grünweißen Familie um Punkt 19:14 (anlehnend an das Geburtsjahr der Austria 1914) zu starten und um exakt 20:14 offiziell zu beenden.

Bitterer Abstieg

Es war eine Versammlung, geprägt von Wehmut und Zuversicht. „Der Abstieg war natürlich bitter, obwohl wir wussten, dass es eine schwierige Saison wird“, lautete das Grundresümee von Vorstandssprecher Bernd Bösch. Nachsatz: „Ich bin überzeugt: Hätten wir nicht 670.000 Euro für das Bregenzer Stadion investieren müssen, sondern diesen Betrag in die Mannschaft stecken können, wären wir nicht abgestiegen“, so Bösch.

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Wie immer bei einer Jahreshauptversammlung bei der Austria herrschte auch dieses Mal großes Interesse vonseiten der Austria-Familie.

Wie sich die Austria positioniert sieht, machte der Vorstandssprecher an einem Vergleich fest. „Wären wir in Hamburg, wären wir nicht der HSV sondern St. Pauli.“

Erfreuliche Zahlen präsentierte Finanzvorstand Christoph Wirnsperger. „Wir haben im vergangenen Jahr (Anm.: Juli 2023 bis Juli 2024) einen Gewinn von 401.000 Euro gemacht und verfügen zum ersten Mal seit Jahren über ein positives Eigenkapital.“

Freilich: Die Austria muss in der 2. Liga deutlich kleinere Brötchen backen. Vor allem aus dem Posten TV-Einnahmen fließen über zwei Millionen Euro weniger in die Vereinskasse.

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Bernd Bösch (l) und Büroleiter Vinzent Baur mit dem frischgebackenen Träger der Vereinsnadel in Gold Hubert Hämmerle. “Der beste Wurstbrater im Land”, so Bernd Bösch.

Partnerschaft bleibt

Sportlich sprach der dafür zuständige Leiter  Mirco Papaleo von einer positiven Entwicklung der jungen Spieler. Mittelfristig sei der Wiederaufstieg in die Bundesliga das Ziel. Und: „Die Partnerschaft mit Clermont Foot ist gefestigt. Wir werden den Weg gemeinsam weitergehen.“ Der bestehende Vorstand des Traditionsvereins wurde einstimmig von den Versammlungsmitgliedern bestätigt.

Freude auf das Stadion

Die schönste Botschaft des Abends betraf die neue Heimstätte der Austria. Der Bau des neuen Stadions schreite zügig voran. Man könne es kaum mehr erwarten, wieder in Lustenau zu spielen. Für die neue Saison sollte es so weit. Stolz wurden die aktuellsten Bilder von der Baustelle präsentiert. Das Schmuckstück in der Schützenstraße nimmt tatsächlich immer konkretere Formen an. Und wieder meinte dazu  Vorstandssprecher Bernd Bösch. „Hätten wir letztes Frühjahr in Lustenau spielen können, wären wir nicht abgestiegen.“