Das ist der Ski-“James Bond” aus dem Ländle

Sport / 10.11.2024 • 11:29 Uhr

Weltpremiere von “Soul Run” – eine Hommage an den Arlberg. Nach „Flip the Gates“ startet Ski- und Rad-Freestyler in James-Bond-Manier David Meier mit seinem neuen Projekt voll durch.

Schwarzach Es ist der Moment im Bademantel auf dem Balkon eines Hotels am Arlberg. Die Kaffeetasse in der Hand haltend, den Kopf leicht gesenkt. Doch der leicht nachdenklich gestaltete Beginn des neuen Films von und mit David Meier täuscht. Es folgt eine Explosion an Stunts und lässt den Beobachter staunen. Der 23-Jährige, dessen erster Videodreh „Flip the Gates“ mehr als fünf Millionen Aufrufe auf Social Media brachte, schwelgt zum Start in die neue Wintersaison zwischen Nostalgie und Zukunft.

Ski Alpin
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In „Soul Run“ lässt er den Sprung über den Porsche, den einst Skirennläufer Egon Zimmermann mit Fotograf Hans Truöl 1960 perfekt umsetzte und 2021 durch den Norweger Aksel Lund Svindal ein Revival erlebte, neu aufleben. Noch höher, noch riskanter und noch spektakulärer – so lässt sich die Szene im neuesten Filmprojekt des Noflers am besten umschreiben.

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Bereit für den großen Auftritt. VN

Es ist der ständige Trieb, Neues auszuprobieren, das den ehemaligen Nachwuchs-Rennläufer, der dank seiner Kunstturner-Ausbildung als Jugendlicher ein echtes Bewegungstalent ist, immer weiter antreibt. „Mein Kopf ist voller Ideen“, muss er selbst ein wenig schmunzeln, als er von und über „Soul Run“ erzählt.

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Von den ersten Skizzen im Computer bis hin zur Auslotung der möglichen Stunts und deren Umsetzung. Spektakulär vor allem sein Sprung aus der Gondel der Flexenbahn. „Mein großer Dank an die großzügige Unterstützung durch die Zürs AG. Sie haben an mein Projekt geglaubt und sie haben mir die Umsetzung ermöglicht.“ In „James-Bond“-Manier springt er aus der Gondel in den Tiefschnee und startet seinen spektakulären Lauf durch die wunderschöne Winterlandschaft am Arlberg.

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Coole Pause mit “Vo Üs”. VN

Bescheiden und voller Ideen

Gerade einmal elf Drehtage im März und April diesen Jahres wurden benötigt, um der Idee zur Verwirklichung zu verhelfen. Ein straffer Zeitplan, der nur dank der Unterstützung vieler Kollegen und dank der guten Wetterbedingungen möglich war. Letztendlich durfte sich Meier auch des Dazutuns seiner Sponsoren Head, Scott-Bikes, Clana und Bike-Park Brandnertal sicher sein. „Klar, es war eine Gratwanderung. Doch das ist der Reiz für mich. Mein Anspruch ist es. Dinge zu machen, die es so noch nicht gibt. Also nicht nur einen Salto zu schlagen, sondern ihn mit viel Kreativität in die Kombination mit der jeweiligen Location zu bringen. So ist auch das Drehbuch für Soul Run entstanden.“

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Der Sprung ins “Nichts”. VN

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Waghalsige Sprünge. VN

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Die komplette Abfolge der Szenen wurde von Meier akribisch niedergeschrieben und schließlich deren Umsetzung vor Ort geprüft. Vor allem der Sprung aus der Gondel sowie über den Porsche bei der Alpe Rauz stellten eine große Herausforderung dar. Letzterer zog sich über 13 Meter, wobei ihm hinter den Leitplanken der Arlbergstrasse nur eine fünf Meter breite Landebahn im abendlich-gefrorenen Frühjahrsschnee zur Verfügung stand. „Es war am Ende eines Drehtages und deshalb ein wenig stressig“, erzählt er und fügt hinzu: „Aber ich war ziemlich entspannt.“

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Die Skizze des Sprungs aus der Godenl auf dem “Reissbrett”.

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Genußvoller Schluss durch den Tiefschnee. VN

Worte, die möglicherweise erstaunen, aus seinem Munde aber sehr glaubwürdig klingen. Ist es doch die Lockerheit des Gemeindebediensteten, die ihn zu einem Local Hero machen und ihn seinen Traum, als Profi arbeiten zu können, verfolgen lassen. Noch ist er als Amateur unterwegs, wenngleich selbst das Krafttraining schon mehrere Stunden in der Woche in Anspruch nimmt. Zumal Meier nicht nur auf Skiern den perfekten Sprung beherrscht, sondern er im Sommer auch in Bike-Parks, u. a. mit einem Vorwärtssalto, für großes Aufsehen sorgt. Und so würde es nicht wundern, wenn sein drittes Projekt eine Kombination aus Bike und Skiern beinhalten würde. „Ich mache nur Sachen, die ich auch schaffe“, sagt er. Zumal er sich der Verletzungsgefahr durchaus bewusst ist – und auch der Gratwanderung, die er mit „Soul Run“ perfekt auf Video festgehalten hat.

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