“Der Druck liegt sicher bei der SV Ried”

Sport / 21.11.2024 • 13:04 Uhr
Auf SWB-Goalkeeper Franco Flückiger wartet in Ried sicher eine Menge Arbeit. gepa

Schwarz-Weiß Bregenz gastiert zum Zweitligakracher beim Titelfavorit in Oberösterreich.

Bregenz Der Kracher der 14. Runde in der 2. Liga steigt Freitagabend (20.30 Uhr) in der Innviertel Arena zu Ried. Dort gastiert das Überraschungsteam der 2. Liga SW Bregenz und will die nächste Sensation liefern.

“Wir fahren nach Ried und werden wieder versuchen, unser Spiel durchzuziehen. Die Pleite gegen St. Pölten ist abgehakt.”

Regi van Acker
Trainer SW Bregenz
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Blickt schon auf das Spitzenspiel in Ried. SW Bregenz-Trainer Regi van Acker. gepa

Denn hört man sich im Lager der Bodenseestädter um, ist klar: SWB will weiter ganz oben in der Tabelle mitmischen. Um dies bewerkstelligen zu können, wird man zumindest ungeschlagen aus Oberösterreich heimkehren müssen – wenn gar einen vollen Erfolg einfahren.

Akkus wieder aufgeladen

Nach der bitteren 0:4-Heimschlappe vor zwei Wochen gegen St. Pölten ist man bei den Schwarz-Weißen wieder in den High Performance-Modus zurückgekehrt. “Das war mit Sicherheit eine g’hörige Watschn für uns alle. Aber die Länderspielpause hat uns in dieser Hinsicht gutgetan. Denn aufgrund der vielen Spiele davor, war zu erkennen, dass einige Jungs nicht mehr im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Die letzten Tage konnten die Akkus wieder aufgeladen werden”, blickt Bregenz-Sportchef Predrag Zivanovic zurück und erklärt unumwunden, “dass wir unbedingt oben dran bleiben wollen. Dafür werden wir in Ried, die mit Sicherheit mehr Druck haben als wir, alles in die Waagschale werfen und versuchen zu gewinnen”.

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Hört Cheftrainer Regi van Acker sicher gerne, deckt sich der Angriffsmodus doch mit seiner Philosophie bei SW Bregenz. “Wir werden nach Ried fahren und versuchen, unser Spiel durchzuziehen”, so der Belgier, der zudem erklärt, “dass der Druck bei der SV Ried sicher höher ist als bei uns. Denn sie waren es, die vor der Saison erklärt haben, unbedingt aufsteigen zu wollen”.

25 Punkte als ausgewiesenes Ziel

Zwar muss van Acker auf Kicker wie Ivo Kralj, Stefan Umjenovic, Anteo Fetahu oder Adriel (sollte nächste Woche wieder einsatzbereit sein) verletzungsbedingt verzichten, “aber wir treten die Reise nach Ried mit 18 Spielern an, von denen ich vollends überzeugt bin”.

Die Pleite gegen St. Pölten ist abgehakt, zudem bescheinigt der Coach seinen Spielern eine intensive Trainingswoche, “in der alle extrem fokussiert gearbeitet haben. Wir sind für den Schlager bereit”. Und auch für etwaige Punkte. Denn van Acker wünschte sich vor Saisonstart 25 Punkte in der Hinrunde, dafür fehlen noch zwei. Bei insgesamt noch zwei ausstehenden Matches (Ried, Kapfenberg). Das letzte Spiel vor der Winterpause gegen Sturm Graz II ist bereits Match eins der Rückrunde.

Arbeit hinter den Kulissen

Während also die Mannschaft im Innviertel um Punkte kämpft, werkt Sportchef Zivanovic hinter den Kulissen und bastelt bereits am Kader für das Frühjahr. “Unabhängig davon, wie wir in den letzten drei Spielen vor der Winterpause punkten, arbeiten wir mit Hochdruck daran, auch im Frühjahr eine Top-Mannschaft am Platz zu haben”, so der 43-Jährige und spricht damit vor allem die Offensiv-Abteilung an. Denn mit dem zentralen Mittelfeldspieler Djawal Kaiba mussten die Bregenzer den ersten Abgang (wechselte aufgrund des Kooperationsstatus mit sofortiger Wirkung zu Stammverein SCR Altach) hinnehmen. Dazu stellt sich weiter die Frage, wie es mit dem aktuell an einem Muskelfaserriss laborierenden Stürmer Anteo Fetahu (ebenfalls Kooperationsspieler des SCR Altach) über den Winter hinaus weitergeht.

“Bislang ist noch kein Klub an uns bezüglich Renan herangetreten. So oder so, wir möchten auch im Frühjahr eine schlagkräftige Truppe haben”

Predrag Zivanovic
Sportdirektor SW Bregenz
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Musste im April noch als Interimstrainer im Match in Ried agieren: SWB-Sportchef Predrag Zivanovic. gepa

“Noch gehen wir davon aus, dass Anteo seinen Leihvertrag bis Sommer 2025 bei uns erfüllt. Aber es bleibt abzuwarten, wie auch Altach mit ihm plant. Fakt ist, er hat aufgrund von Verletzungen bei uns erst fünf Spiele absolviert, kommt insgesamt auf 189 Minuten”, gibt Zivanovic an, “obgleich wir natürlich wissen, welch Potenzial in Anteo steckt. Ich glaube, es würde ihm gut bekommen, auch im Frühjahr bei uns zu bleiben”.

Renan bleibt (noch) in Bregenz

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Bregenz-Angreifer Renan hat sich mit Sicherheit durch seine Leistungen ins Rampenlicht und die Notizblöcke so mancher Klubs gespielt. gepa

Ein weiteres Fragezeichen steht wohl auch hinter Renan. Der Angreifer aus Brasilien hat aufgrund seiner Leistungsexplosion im Herbst mit Sicherheit Begehrlichkeiten geweckt, “wobei bislang noch kein Verein direkt auf uns zugekommen ist. Renan hat Vertrag bis 2026 bei uns, deshalb sehen wir seiner Causa entspannt entgegen”. Dennoch, Zivanovic ist gewarnt, könnten ihm doch zwei hoffnungsvolle Offensivakteure abhandenkommen. “Zudem fehlt uns Renan aufgrund der Gelbsperre im ÖFB-Cup-Viertelfinale am 31. Jänner 2025 in Wolfsberg. Alleine deswegen schauen wir uns aktiv am Transfermarkt um. Wir wollen uns im ÖFB-Cup so teuer es geht verkaufen und dafür braucht es eine konkurrenzfähige Truppe”, so der Sportchef, der weiter erklärt, “dass uns das Frühjahr 2024 eine Lehre war. So einen Absturz wollen wir nicht nochmal erleben. Eher umgekehrt: Wir möchten oben angreifen”.

Somit wäre ein Sieg beim Titelfavoriten Ried ein richtig großes Ausrufezeichen – und in der Tabelle würde man mit den “Wikingern” punktetechnisch gleichziehen können.