So tickt die “bronzene” Liensberger

Sport / 15.02.2025 • 14:34 Uhr
Großer Jubel von Katharina Liensberger über Bronze im Slalom bei der Heim-WM. ap

Katharina Liensberger holt ihre bereits zweite Bronzemedaille bei alpinen Ski-Weltmeisterschaften.

Saalbach-Hinterglemm Es war Spannung pur, was die Göfnerin den rund 20.000 Zuschauern in Saalbach bot. Zwar gelang ihr der zweite Durchgang bei weitem nicht so gut wie der erste Lauf, wo sie Zweitschnellste war. Doch irgendwie stieß sie die US-Amerikanerin Paula Moltzan um zwei Hunderstsel auf den letzten Metern noch vom Treppchen und holte sich Bronze bei der Heim-WM.

“Es ist so wunderschön und ich bin so dankbar, wie es abgelaufen ist. Ich muss allen im Team, die mich immer unterstützt haben, extrem dankbar”

Katharina Liensberger
Bronzemedaillengewinnerin
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Katharina Liensberger im Zielraum kurz vor der Siegerehrung. gepa

Noch vor gar nicht so langer Zeit, im Oktober des Vorjahres, gewährte Katharina Liensberger den Vorarlberger Nachrichten einen Einblick in ihre Gefühlswelt. Dabei ließ sie tief blicken, was ihre Ziele in der Saison und der Heim-WM in Saalbach sind.

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Zwar war in keiner Phase die Rede von einer Medaille, doch wer Liensberger über die letzten Jahre mitverfolgt hat, weiß: Die Göfnerin ist zu den Großereignissen immer da.

Bei Großereignissen immer da

Das stellte die 27-Jährige im Laufe der Karriere nicht nur einmal unter Beweis. Ein blick auf ihre Erfolge zeigt klar: Wenn es um Medaillen geht, ist Liensberger da. So geschehen schon 2018 bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang, als sie mit der Mannschaft Silber holte. Die erste von insgesamt drei Medaillen bei Olympischen Spielen, in Peking 2022 legte sie Gold mit der Mannschaft und Silber im Slalom nach.

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Auch bei Weltmeisterschaften konnte Liensberger abräumen. Einen kompletten Medaillensatz hatte sie schon. 2021 in Cortina fuhr sie im Slalom und Parallel-Bewerb zu Gold, holte Bronze im Riesentorlauf. Silber schnappte sie sich 2019 in Are mit der Mannschaft. Nun hat sie bei der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm ihren Medaillensatz auf fünf erhöht.

Katharina Liensberger

Geburtstag 1. April 1997 (27 Jahre)

Geburtsort Feldkirch

Größe 164 cm

Verein Skiclub Rankweil

Disziplin Slalom, Riesentorlauf

Olympia Silber 2018 in Peyoungchang (Team), Gold 2022 in Peking (Team), Silber 2022 in Peking (Slalom)

Alpine Weltmeisterschaften Silber 2019 in Are (Team), Gold 2021 in Cortina (Slalom), Gold 2021 in Cortina (Parallel), Bronze 2021 in Cortina (Riesentorlauf)

Alpine Juniorenweltmeisterschaften Silber 2017 in Are (Riesentorlauf), Silber 2017 in Are (Team), Silber 2018 in Davos (Riesentorlauf)

Ski-Weltcup Debüt 12. Jänner 2016

Einzel-Weltcupsiege 3

Gesamtweltcup 5. (2020/21)

Riesenslalom-Weltcup 10. (2020/21)

Slalom-Weltcup 1. (2020/21)

Liensberger zeigte im Laufe ihrer Karriere auch, dass sie kämpfen kann. Nach Durststrecken im Weltcup, die 2023 ein Herausfallen aus dem ÖSV-Kader nach sich zog, bei Materialumstellungen, versuchten Ausrüster-Wechsel oder Trainerwechsel inklusive Versuch, einen neuen Fahrstil zu implementieren, gab die Göfnerin nie klein bei, schaffte es immer wieder, sich zurückzukämpfen.

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Auch die Abnabelung 2023 von Mutter Herlinde, die Katharina viele Jahre lang organisatorische Dinge im Laufe der Saison abnahm, ist im Nachhinein betrachtet wohl der richtige Schritt gewesen.

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“Ich habe einfach die Freude am Skifahren wieder gefunden. Das hat mir in den schweren Phasen sehr geholfen, dass ich weiß, dass es ein privileg ist, als Skifahrerin hier aktiv zu sein”

Katharina Liensberger
ÖSV-Skirennläuferin
Austria Ski Worlds
Katharina Liensberger fiel sichtlich ein Brocken vom Herzen. ap

Der Glaube an sich selbst

Auch vor der Saison 2024/25 stand Liensberger wohl nicht ganz oben am Zettel für einen Weltmeistertitel. Doch bereits inLevi zeigte sie mit Platz zwei, dass mit ihr zu rechnen sein wird. Nur mehr einmal schaffte sie es aufs Podium im Weltcup. Doch mit Platz drei im Slalom am Semmering zeigte die Formkurve wieder nach oben. “ihc hatte auch noch in der Vorbereitung im letzten Sommer schwere Momente. Aber ich bin immer dran geblieben, habe an mich geglaubt. Ich habe ein Ziel gesehen und habe daran geglaubt. Und allen, die auch an mich geglaubt haben, danke ich dafür vom Herzen, erklärte Liensberger nach dem Gewinn von Bronze.

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Dazu ließ sie sich auch nicht nach Platz zwölf im WM-Riesentorlauf vor drei Tagen aus der Ruhe bringen. So gut wie alle Trainer und Beteiligte im Lager des ÖSV zeigten Nerven, nur Liensberger blieb nach dem Rennen cool, wies darauf hin, “dass ich zufrieden war, in Anbetracht der Leistungen im Laufe der Saison im Riesentorlauf, mit dem Rennen und Platz zwölf”.

Diese innere Ruhe schien ihr nun Flügel verliehen zu haben – ganz ohne Hilfestellung eines großen österreichischen Brauseherstellers.