
Eine „pickelharte“ Aufgabe
Hartberg ein unangenehmer Gegner und „volle Hütte“ in Punkto Kader.
Altach Nicht nur ob des Sieges erlebten Altachs Spieler eine sich im Kopf befreiter anfühlende Trainingswoche. Auch aufgrund der zwei Treffer von Verteidigern beim 3:1 in Linz lief der Schmäh während der ersten Tage. Inzwischen gilt die volle Konzentration dem zweiten Heimspiel des Jahres, im Bewusstsein, dass die Rheindörfler eine „pickelharte“ Begegnung erwartet. Gegen einen laut SCRA-Cheftrainer Fabio Ingolitsch „spielstarken Gegner, der gute Überlegungen im Positionsspiel hat und in dessen Reihen viele gute Individualisten stehen“. Dieser Aufgabe will Altach mit Physis und Power, erworben in all den Trainingseinheiten der vergangenen Wochen, begegnen. Heißt, die Heimischen wollen gegen den Tabellenachten nicht nur Paroli bieten, sondern ihn vielmehr vor große Probleme stellen.

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Und so gilt es nicht nur, die Heimbilanz neu zu schreiben, auch die Statistikwerte gegen die Oststeirer haben durchaus Luft nach oben. So liegt der letzte Altacher Sieg schon mehr als zwei Jahre zurück. Es war am 16. Oktober 2022, als Atdhe Nuhiu (35) mit seinem Treffer in der 92. Minute den 1:0-Sieg sicherstellte. Eben jener Nuhiu ist nunmehr im Trainerstab tätig, zudem stehen mit Lukas Jäger (31) und Lukas Gugganig (30) aktuell nur noch zwei Spieler von damals im Aufgebot. Es sollte der einzige Sieg in den letzten zehn Duellen der beiden Teams bleiben. Hinzu kommt, dass Hartberg-Coach Manfred Schmid (54) gerade einmal eines seiner elf Duelle als Trainer von Austria Wien, Wolfsberg und Hartberg verloren hat.
Admiral Bundesliga
19. Spieltag
Cashpoint SCR Altach vs TSV Hartberg Sonntag
Altach, Cashpoint Arena, 14.30 Uhr, SR Walter Altmann
Bisheriges Saisonergebnis: 0:2 (a)
Mögliche Aufstellungen
Cashpoint SCR Altach (3-5-2) Stojanovic – Estrada, Zech, Koller – Sandro Ingolitsch, Demaku, Kaiba, Bähre, Lukacevic – Dietz, Mustapha
Es fehlt: Tietietta (rekonvaleszent)
TSV Hartberg (4-4-2) Sallinger – Heil, Wilfinger, Karamatic, Komposch – Kainz, Markus, Prokop, Pfeifer – Omoregie, Mijic
Es fehlt: Y. Diarra (gesperrt)
Es gilt also einmal mehr: Altach muss den Bock umstoßen, um weiter den „Flow“, wie Verteidiger Pascal Estrada den aktuellen Istzustand beschreibt, nutzen zu können.
Abläufe automatisieren
Der 22-jährige Rechtsfuß spricht im Vorfeld seines 23. Spiels für die Altacher über eine nicht leichte Eingewöhnungsphase, als er im Vorjahr – verpflichtet in letzter Sekunde der Winterübertrittszeit – erst in der Schlussphase der Qualifikationsgruppe so richtig ins „rollen“ kam. Auch der Start ins neue Jahr war für den gebürtigen Linzer ein durchaus schwieriger. Während die Mannschaft am 7. Jänner mit der Vorbereitung auf das Frühjahr startete, begann für ihn in Innsbruck die Grundausbildung beim Bundesheer. Und so versäumte Estrada bis auf die Intensivwoche einige Einheiten mit der Mannschaft. Weil er zudem das erste Spiel aufgrund einer Gelbsperre versäumte, durfte der ehemalige U21-Teamspieler in Linz erstmals die Dreierabwehr mit Benedikt Zech und Paul Koller bilden.
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Ein Trio, das sich nicht nur schnell gefunden hat, sondern auch in der Trainingswoche intensiv versucht, die Abläufe zu automatisieren. „Es ist nur natürlich, dass es von Spiel zu Spiel besser wird, wenn man über einen längeren Zeitraum zusammenspielt. Das gilt jedoch nicht nur für uns drei, sondern für alle.“ Worte, die auch für seinen Trainer Bedeutung haben, sieht er doch keinen zwingenden Grund, der siegreichen Mannschaft von Linz nicht ein weiteres Mal sein Vertrauen auszusprechen. Mit einer Einschränkung: Denn alle Spieler sind einsatzbereit und so ist die Auswahl eine sehr selektive, wie auch genau überlegte. Und diesbezüglich, so verriet Ingolitsch im Vorfeld, gebe es bei ihm schon noch ein paar Überlegungen.

„Es ist wichtig, mit Feuer auf den Platz zu gehen und dem Gegner den Spaß am Fußball zu nehmen.“
Fabio Ingolitsch, SCRA-Chefcoach vor dem Hertberg-Spiel
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Dem Gegner den Spaß am Fußball nehmen
Am Spielprinzip gibt es jedoch keine Veränderungen. Genug Druck am Ball zu bekommen gehört in seiner Art Fußball zu spielen ebenso dazu, wie den Gegner unter Stress zu bringen und so in seiner Entscheidungsvielfalt einzuengen. Hoch anlaufen und Druck aufzubauen ist Teil seiner Fußball-Philosophie, doch alles ist auch der Realität geschuldet. „Wir wissen schon, woher wir kommen und dass es Phasen gibt, in denen wir tiefer stehen müssen, in denen Kompaktheit gefragt ist und wir versuchen müssen, die gefährlichen Räume zu schließen.“ „Mit Feuer auf den Platz gehen“, lautet eine Forderung von Ingolitsch an seine Spieler. Wenn auch mit Hartberg ein „pickelharter“ Gegner wartet, so wolle man den Steirern doch den „Spaß am Fußball“ nehmen, denn: „Unser Ziel ist es, in Ballbesitz-Phasen zu kommen und sie ins Verteidigen zu kriegen. Denn wir wissen alle, dass sie lieber mit dem Ball spielen, als dass sie gegen den Ball arbeiten.“ Mit seinem Lob für die spielerischen Fähigkeiten der Steirer eröffnet Altachs Coach den Seinen aber gleichzeitig die Möglichkeit, selbst aktiv zu sein.