Marco Rossi war der Beste!

Tor und Assist beim 4:3-Erfolg nach Overtime von Minnesota in Detroit.
Detroit Marco Rossi war der Mann des Abends beim 4:3 (0:1, 1:1, 1:2)-Sieg der Minnesota Wild gegen die Detroit Red Wings. Der 23-jährige Mittelstürmer erzielte nicht nur den entscheidenden Treffer in der Verlängerung, er bereitete auch 91 Sekunden vor Ende des dritten Spielabschnitts den 3:3-Ausgleich von Marcus Foligno vor. Rossi kassierte in der Partie noch dazu zwei kleine Bankstrafen: Eine führte zur 2:0-Führung von Detroit, die zweite fiel in die Overtime. Dabei überstand Minnesota durch zwei starke Aktionen von Torhüter Marc-Andre Fleury eine 3:4-Unterzahl über zwei Minuten, dann kam in der 64. Minute Rossis großer Auftritt – der dem Rankweiler erstmals in dieser Saison die Wahl zum „First Star“, also die Auszeichnung zum besten Spieler, einbrachte.
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Unglaubliches Ende im ersten Spiel der National Hockey League nach dem Vier-Nationen-Turnier, das Kanada im Finale mit 3:2 in der Verlängerung gegen die USA für sich entschieden hatte. Rossi kassierte in der zweiten Minute der Verlängerung eine zweifelhafte Zwei-Minuten-Strafe nach einem angeblichen Haken an Patrick Kane – der 36-Jährige war allerdings ohne Zutun des Rankweilers zu Boden gegangen. Kane war es auch, der dann bei Detroits 4:3-Überlegenheit den Puck an die Torumrandung setzte, in dieser Phase stand Fleury seinen Mann. Rossi bekam bei seiner Rückkehr aufs Eis einen Pass von Joel Eriksson Ek in den Lauf gespielt. Der Rankweiler wischte allerdings beim Schussversuch über die Scheibe, von Goalie Cam Talbot sprang das Spielgerät auf Rossi Stock zurück und kullerte zur Entscheidung über die Linie. „Um ehrlich zu sein, es fühlt sich auf der Strafbank viel länger, als zwei Minuten an“, gestand der Torschütze. War der Treffer so geplant? „Vielleicht“, schmunzelte Rossi. „Niemand weiß das.“

Die erste Partie nach der Nationalteampause vor 19.515 Zuschauern in der Little Caesars Arena sah gleich mehrere Duelle, die beim hochkarätigen Turnier in Montreal und Boston gemeinsam im Einsatz waren. So standen sich die Schweden Eriksson Ek und Lucas Raymond (spielten für Schweden in einem Sturm) sowie Jonas Brodin, ebenso gegenüber wie Brock Faber und Matt Boldy mit Dylan Larkin. Im Zusammentreffen der österreichischen Auswahlcracks trafen sich Marco und Marco, also Rossi, der als Mittelstürmer im ersten Minnesota-Block – mit Mats Zuccarello und Boldy – Detroits Flügel Kasper gegenüberstand.
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Minnesota erwischte den besseren Start, konnte aber die Möglichkeiten von Rossi (4.) und Faber (8.) nicht in Zählbares ummünzen. Detroit nützte ein ungenügende Abwehrarbeit der Wild in der eigenen Verteidigungszone – ein Puck konnte gleich mehrmals nicht unter Kontrolle gebracht werden – durch Alex DeBrincat zum 1:0 (8.). Die erste, und nicht einzige, umstrittene Entscheidung fällten die Referees im Mitteldrittel, als Rossi die Strafbank drückte. Ein Puck von DeBrincat tanzte von der Stange hinter Fleury vor der Torlinie entlang. Das Stadionsignal ertönte, ein Schiedsrichter zeigte mit der Handbewegung auf Tor, Fleury erhob sich vom Eis – erst dann drückte Larkin die Scheibe über die Linie. Trotz Videobeweis entschieden die Unparteiischen auf 2:0 (26.). Vincent Hinostroza verkürzte in Überzahl aus kurzer Distanz zum 1:2 (29.), als Boldy sich nach einem Hit an Faber DeBrincat vornahm, fasste der Wild-Stürmer eine Vierminutenstrafe aus. Die sich ins Schlussdrittel zog und Raymond im Powerplay auf 3:1 (41.) erhöhte. Nach einem Stockschlag von Moritz Seider am davoneilenden Eriksson Ek geriet der Schwede mit Larkin aneinander, das Trio fand sich auf der Strafbank wieder. Bei einer angezeigten Strafe gegen Vladimir Tarasenko verkürzte Boldy in Überzahl auf 2:3 (54.). Den 3:3-Ausgleich (59.), es waren noch 91 Sekunden zu spielen, bereitete Rossi mit einem Pass vor das Tor für Foligno vor.

Rossi erhöhte – in seinem 160. Karrierespiel – gegen Detroit seine Torstatistik auf 20, dazu kommen 29 Vorlagen. Er erhielt bei 19 Wechsel 19:12 Minuten Eiszeit, 76 Sekunden in Überzahl, gab drei Torschüsse ab und gewann vier von sieben Bullys. In der internen Teamstatistik liegt der Nummer-neun-Draft der Wild hinter dem verletzten Kirill Kaprisov (52 Scorerpunkte/23 Tore) und Boldy (50/21) auf Platz drei.

Mit dem 21. Sieg in der Fremde, das ist der NHL-Bestwert, liegt Minnesota in der Tabelle der Western Conference nach 57 Spielen auf Rang fünf, drei Plätze und zwei Punkte hinter Dallas. Mit Detroit gibt es in St. Paul am Mittwoch (2 Uhr) ein Wiedersehen, dann heißen die Gegner auswärts Utah (Freitag, 3 Uhr) und Utah (Samstag, 3 Uhr). Im März stehen für Minnesota nicht weniger als 15 Spiele auf dem Programm. Heimo Kofler