Das Stehaufmännchen vom Dornbirner SV

Der Bregenzer Teodor Trailovic (25) hat eine schwierige Karriere hinter sich und stellt sich die Sinnfrage.
Dornbirn Es war kein einfacher Weg, der Teodor Trailovic bis zum Dornbirner SV führte, sein Ziel war es nach einer persönlich langen Leidenszeit in einer jungen hungrigen Mannschaft Fuß zu fassen, doch just in diesem Moment musste er den nächsten Rückschlag verkraften: Ende Jänner, riss er sich das vordere Kreuzband im rechten Knie und verletzte sich erneut schwer. “Mein Ziel ist es bis Herbst wieder topfit zu werden und nochmal anzugreifen, aber die letzten Jahre sind nicht spurlos an mir vorübergegangen und es stellt sich auch die Frage, wie lange ich diesen Kampf noch annehmen will und wie gut es überhaupt für meinen Körper ist”, zeigt sich der Stürmer nachdenklich.
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Schwerer Umfall als Kind
Schon im Kindesalter infizierte er sich mit dem Fußballvirus – ein Virus, von dem er bis heute nicht gemessen ist. „Es war einfach cool, etwas zu haben, was einem Spaß macht, und was voll mein Ding war“, erinnert sich Trailovic an die Zeit, als er als kleiner Junge gemeinsam mit seinem Vater mit dem Fußball begann. Doch sein Weg ins Profigeschäft erlitt früh einen herben Dämpfer. Mit nur drei Jahren erlebte er einen schweren Autounfall, bei dem er sich beide Beine gebrochen hat. “Jeder Arzt sagte mir, dass ich es niemals weit schaffen werde. Da war mein Ehrgeiz geweckt, und ich wollte es wenigstens versuchen.“, mit bedingtem Erfolg, wie sich zeigen sollte.

Nach Jahren geprägt von Verletzungsproblemen konnte Trailovic mit dem Aufstieg von SW-Bregenz in die 2. Liga 2023 einen besonderen Moment erleben – auch wenn er nicht aktiv auf dem Platz mitwirken konnte „Es war ein besonderes Gefühl, Teil der Aufstiegsmannschaft zu sein“, sagt der Mittelfeldspieler stolz. Doch die anhaltenden Knieprobleme führten dazu, dass Trailovic sich von der Profikarriere verabschiedete und einen neuen Weg einschlug. „Ich habe gemerkt, dass es mit meiner Verletzungshistorie nicht mehr reichen wird“, blickt er zurück.

Bekannte Gesichter
Im vergangenen Sommer zog es ihn zum Dornbirner SV, einem Verein, der ihm von Anfang an sympathisch war. „Ich habe gespürt und sehr wertgeschätzt, wie sich der gesamte Verein – von den Funktionären bis hin zu meinen Mitspielern – um mich bemüht hat. Wir haben uns sofort super verstanden“, erklärt Trailovic. Viele seiner Mitspieler kennt er schon aus vergangenen Duellen aus dem Nachwuchs und sie waren es, die ihm bei seiner Entscheidung pro DSV den entscheidenden Anstoß lieferten: “Maurice Mathis und Christopher Nagel und mich verbindet eine lange Freundschaft und ich habe viel mit ihnen gesprochen und Ja es stimmt, die beiden spielten, eine wichtige Rolle in meinem Entscheidungsprozess und sie waren es, die mich vom Projekt beim DSV schlussendlich überzeugten, erläutert er die Beweggründe für seinen Wechsel.

Der Verein aus Dornbirn Haselstauden hat sich nach dem Abstieg aus der Regionalliga für einen Weg entschieden, der stärker auf junge Talente setzt – ein Umbruch, indem auch Trailovic eine große Chance sieht „Wir haben uns sehr schnell gefunden und eingespielt, es harmoniert gut auf dem Platz. Für die Zukunft ist das sehr positiv, denn noch viel Potenzial in der Mannschaft steckt“, meint der Mittelfeldspieler. Das Ziel für das Frühjahr ist es, möglichst lange oben mitzuspielen und sich als Mannschaft weiterzuentwickeln. „Mein persönliches Ziel ist es, wieder vollständig fit und schmerzfrei zu werden. Dann möchte ich im Herbst nochmals durchstarten“, blickt er optimistisch in die Zukunft. WAK