Wenn der Fußball an die zweite Stelle tritt

Vor 19 Jahren kam der Tiroler Christian Schöpf als Fußballer nach Vorarlberg. Jetzt nimmt er sich eine Auszeit vom runden Leder.
Hohenems Nach zweieinhalb intensiven Jahren als Co-Trainer beim VfB Hohenems hat Christian Schöpf seine Tätigkeit an der Seitenlinie beendet. Der 49-Jährige zieht sich aus persönlichen und beruflichen Gründen vorerst aus dem Fußballgeschäft zurück. Ein Mann mit großer Spieler- und Trainererfahrung, der stets für Leidenschaft, Disziplin und Teamgeist stand, sagt dem Regionalliga-Fußball (zumindest vorerst) Adieu.

Beim jüngsten Meisterschaftsspiel zwischen dem FC Dornbirn und Hohenems saß Schöpf zum letzten Mal als Co-Trainer der Emser auf der Betreuerbank. Damit endet die Ära des engagierten Fußballarbeiters, der sowohl unter Martin Brenner als auch zuletzt ein halbes Jahr lang unter Cheftrainer Werner Grabherr einen maßgeblichen Anteil an der sportlichen Entwicklung des Vereins hatte.


Der Rücktritt erfolgt auf eigenen Wunsch, wie Schöpf betont. „Es waren sehr intensive Jahre. Ich war fast täglich der Erste auf dem Platz und oft der Letzte, der gegangen ist. Jetzt ist für mich der richtige Zeitpunkt, um eine Auszeit zu nehmen und mich neuen Herausforderungen zu widmen“, sagt er. Beruflich ist er bei der Firma Haberkorn in Wolfurt tätig, nachdem er zuvor 25 Jahre lang beim Unternehmen Enjo in Altach gearbeitet hatte.

Schöpf blickt auf eine schöne Fußballkarriere zurück – sowohl als Spieler als auch als Trainer. Als Aktiver war er ein verlässlicher, teamorientierter Mittelfeldspieler, der mit vier verschiedenen Vereinen Regionalliga-Meister wurde: mit dem FC Lustenau, Wörgl, dem SCR Altach und dem FC Dornbirn. Besonders prägend waren seine sechseinhalb Jahre als Spieler beim SCR Altach.

Auch als Co-Trainer sammelte Schöpf wertvolle Erfahrung: Neben seiner Tätigkeit beim VfB Hohenems arbeitete er auch an der Seite von Werner Grabherr, Dietmar Berchtold und Oliver Schnellrieder – u. a. beim SCR Altach.
Wie es für ihn im Fußball weitergeht, ist derzeit offen. „Ich genieße jetzt einmal die Zeit ohne Fußball und möchte mich auf private und berufliche Veränderungen konzentrieren“, erklärt er.

Die Tür für eine Rückkehr bleibt aber offen – denn Typen wie Christian Schöpf fehlen dem Vorarlberger Fußball nie lange. Mit Julian Haunschmied (30) hat der VfB bereits den Nachfolger für Christian Schöpf als Co-Trainer gefunden. Vorerst bis Saisonende. Thomas Knobel