Ausgerechnet ein Ex-Austrianer

Sport / 21.04.2025 • 14:10 Uhr

SW Bregenz geht mit der Hypothek von vier Niederlagen in Folge ins Derby am Freitag gegen Lustenau.

Bregenz Auf sechs Positionen, darunter auch auf der Torhüterposition – Felix Gschossmann für Franco Flückiger, veränderte SWB-Trainer Regi van Acker sein Team gegenüber der 2:3-Niederlage von zuletzt in Horn. “Wir geben jetzt allen die Möglichkeit, sich zu zeigen”, so der Belgier. Und wirklich, seine Mannschaft ging von Beginn an konzentrierter zu Werke. Doch am Ende blieb die bittere Erkenntnis, die vierte Partie in Folge (0:1) verloren zu haben. Die Ursachen dafür sind mannigfaltig und etwas frustrierend.

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SWB-Torhüter Felix Gschossmann streckt sich vergebens. gepa

Vor allem in der Defensive zeigte man sich stark verbessert – und offensiv setzte Jan Stefanon mit seinen Antritten immer wieder Nadelstiche. Bei einem Freistoßball von der Seite war er jedoch zu quirlig, denn sein kurzer Antritt versperrte, so SR Daniel Pfister, FAC-Torhüter Jakob Odehnal die Sicht und so wurde der Kopfballtreffer von Marcel Monsberger zurückgepfiffen (23.). Auch die zweite gute Möglichkeit der ersten Halbzeit hatten die Bregenzer, doch Ex-Altach-Keeper Odehnal parierte den von Marcel Krnjic platziert getretenen Freistoß.

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Das Bild sagt alles: Enttäuschung bei den Spielern von SW Bregenz. gepa

“Pulver” verschossen

Mit dem Pausenpfiff jedoch stellten die Bregenzer ihre Bemühungen, ein Tor zu erzielen ein. Mehr und mehr ließ man sich von der destruktiven Spielweise des Gegners einschläfern. “Wenn nichts geht, dann musst du wenigstens ein 0:0 nach Hause bringen”, sagte van Acker in einer ersten Analyse. Was den 69-Jährigen besonders ärgerte, war die Tatsache, dass man mit Stripfing, Horn und nun dem FAC drei der vier Niederlagen gegen Kellerkinder eingefangen hat. “Sie können uns einen Dankesbrief schreiben”, sagte er leicht ironisch.

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Verfrühter Torjubel: Dem Treffer von Marcel Monsberger (links) war ein Abseits von Jan Stefanon vorausgegangen. gepa

Admiral 2. Liga

25. Spieltag

SW Bregenz vs Floridsdorfer AC Wien 0:1 (0:0)

Bregenz, ImmoAgentur Stadion, 1200 Zuschauer, Daniel Pfister (T)

Tor: 84. 0:1 Schmidt

Gelbe Karten: 20. Flavio, 30. Maier (beide FAC), 30. Mandler (SWB), 47. Bitsche (FAC), 50. Krnjic (SWB), 63. Spasic, 68. Kröhn (beide FAC/alle Foulspiel), 84. Schmid (FAC/Unsportlichkeit), 90./+ 4 Taieb, 90./+ 5 Neumann (beide FAC/beide Foulspiel)

SW Bregenz (4-4-2): Gschossmann– Martinovic, Dirnberger, Prirsch, Mandler – Tiefenbach (72. Ergin), Rossi (62. Lars Nussbaumer), Tartarotti, Krnjic – Stefanon (62. Vucenovic), Monsberger (82. Delibasic)

Floridsdorfer AC (3-4-3) Odehnal – Taieb, Haring, Puchegger – Flavio, Maier, Bitsche, Spasic (78. Thurnwald) – Kröhn (90. Karayazi), Strunz (69. Schmid), Gabbichler (78. Neumann)

Leichte Kost jedenfalls war die Niederlage am Ostermontag nicht. “Ich mache eine Analyse, der Verein macht seine Analyse . . .”, meinte van Acker in Richtung jener Spieler, die nun mehr Spielminuten erhalten. Vor allem die Abwehr zeigt sich aktuell wenig sattelfest. Davon zeugen auch neun Gegentreffer in den vergangenen vier Spielen.

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SWB-Trainer Regi van Acker schaut genau hin, denn aktuell sind die Leistungen seiner Schützlinge wenig zufriedenstellend. gepa

Pikant auch die Tatsache, dass ausgerechnet der im Sommer 2024 bei Austria Lustenau ausgemusterte Anthony Schmid (26) den Siegestreffer erzielte und die Sorgenfalten bei den Grün-Weißen vor dem Anpfiff in Ried größer werden ließ. Und das vor dem anstehenden Derby am 25. April (20.30 Uhr), in welchem die Schwarz-Weißen als Gastmannschaft antreten. Darüber schaute jedenfalls SW-Stadionsprecher Daniel Braun hinweg. Der Niederlage zum Trotz versuchte die Bregenzer Legende nach dem Schlusspfiff bei der Bewerbung der kommenden Partie noch für positive Stimmung unter den SWB-Anhängern zu sorgen, indem er laut verkündete. “Es ist unser Stadion, auch wenn die Austria Heimrecht hat. Wir sehen uns alle wieder am Freitag.”

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Bregenz-Spieler Burakt Ergin zieht gegen Flavio den kürzeren. gepa

Dann, so hofft van Acker, verspüren auch seine Spieler wieder mehr Druck und den unbedingten Siegeswillen, um drei Punkte einzufahren. Das hatten einige Spieler zuletzt vermissen lassen, zumindest über die 90 Minuten.