Eiszeit zwischen Rossi und Minnesota Wild

Sport / 05.06.2025 • 19:30 Uhr
Ob Marco Rossi auch in der nächsten Saison nach einem Treffer mit seinen Kollegen der Minnesota Wild abklatscht, steht noch in den Sternen.afp

Transferverhandlungen stehen aktuell still, ab Mitte Juni soll Bewegung hineinkommen.

Dornbirn Noch herrscht zwischen dem NHL-Club Minnesota Wild und Marco Rossi keine Einigkeit über einen neuen Vertrag. Während das Management der Wild zwei Angebote vorgelegt hat, bleibt die Antwort des 23-jährigen Rankweilers bislang aus. Wie Wild-General-Manager Bill Guerin erklärte, sei er zwar nicht darauf aus Rossi zu traden, schließt einen Wechsel aber nicht aus: „Wenn wir unser Team durch einen Trade verbessern können, werden wir das tun. Aber das heißt nicht, dass wir Marco nicht mögen. Er ist ein guter Spieler.“

“Jetzt sind Agenten und Manager am Werk. Ich arbeite mit Hochdruck daran, was ich beeinflussen kann – und das bedeutet, ich will mindestens genauso stark wie letztes Jahr in die Saison gehen, wenn nicht noch stärker.“

Marco Rossi
NHL-Spieler der Minnesota Wild
Golden Knights Wild Hockey
Marco Rossi. afp

25 Millionen für fünf Jahre

Die Wild boten laut Ligakreisen zunächst einen Fünfjahresvertrag über 25 Millionen Dollar (5 Mio. AAV) und zuletzt eine kürzere Brückenlösung. Rossi und sein Lager wiesen das erste Angebot zurück, und ein Brückenvertrag über kürzere Dauer mache laut Rossi-Manager in den Staaten, Ian Pulver, keinen Sinn. Dabei ist Eile geboten: Ab 1. Juli dürfte Rossi Offer Sheets, sprich Angebote anderer Teams unterzeichnen – ein Druckmittel, das Guerin und Co. beschäftigen dürfte. Denn Minnesota könnte den Center nur dann beim Verein halten, wenn man das von Rossi angenommene Angebot ebenfalls einbringt. Zudem sind Center in der Klasse eines Marco Rossi in der NHL rar gesät. So verlängerte z. B. Routinier Brock Nelson, laut Medienbericht ein Transferziel der Wild, seinen Kontrakt bei Colorado Avalanche um drei Jahre – für 7, 5 Millionen Dollar pro Jahr.

Eishockey
Minnesota-GM Bill Guerin im März im Gespräch mit VEU-Legende Conny Dorn. krautberger

Enttäuschung zu Saisonende

Rossi, der in der abgelaufenen Saison mit 24 Toren und 60 Punkten eine persönliche Bestmarke aufstellte, wurde in den Play-offs zuerst in der dritten Linie und am Ende gar nur in der vierten Linie eingesetzt. Mit nur 11:08 Minuten Eiszeit pro Spiel hatte er den drittniedrigsten Wert aller Wild-Spieler. Zum Vergleich: Während der Regular Season kam Rossi nie auf weniger als 15 Minuten auf dem Eis. Nach der Saison zeigte sich Rossi enttäuscht über seine Rolle: „Ich war sehr enttäuscht, wie ich eingesetzt wurde“, sagte er offen, und weiter: „Ich habe mit Coach John Hynes ein sehr ehrliches und offenes Gespräch am Ende der Saison gehabt.“ Wobei es laut Pulver für Rossi nicht nur um die Vertragshöhe, sondern, „vor allem um seine Rolle im Team geht. Dieser Aspekt hat einen hohen Stellenwert.“

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Guerin sieht die abgegebenen Angebote als „signifikant“: „Wenn man die Summen kennt, weiß man, dass wir ihn halten wollen.“ Rossis Berater in den Vereinigten Staaten, Ian Pulver, betont hingegen: „Es gibt klar unterschiedliche Meinungen zu Marcos Wert. Wir wollen in gutem Glauben weiterverhandeln – was die Zukunft bringt, wird die Zeit zeigen.“

Devils Wild Hockey
Marco Rossi war in der vergangenen Saison mit 60 Scorerpunkten zweitbester Spieler der Minnesota Wild. afp

Eishockey

Die heißesten Anwärter in der NHL auf Marco Rossi (laut US-Medien)

Vancouver Canucks
Aus der Sicht von Marco Rossis Profil, würde der Center perfekt nach Vancouver passen. Denn die Kanadier haben diesen Summer einen Center als Transferziel Nummer eins ausgerufen. Rossi wird in Vancouver als Spieler angesehen, der perfekt in den Anforderungsprofil passt. Zudem haben die Canucks einige Vermögenswerte in Form von Draft-Picks anzubieten. Der 15. Pick im Draft 2025 ist es laut US-Berichten bei einem Trade mit den Wild in Sachen Rossi einzutauschen.

Philadelphia Flyers
Flyers General Manager Daniel Briere hat die Notwendigkeit eines neuen Centers, der in den Top Sechs spielen kann, als Priorität Nummer eins ausgerufen. Bei einem etwaigen Trade hätten die Flyers zudem sieben Picks aus den ersten 50 Picks anzubieten.

Buffalo Sabres
Der Klub aus dem Bundesstaat New York ist ebenfalls schwer auf der Suche nach einem neuen Center. Vor allem weil deren beiden Top-2-Center in der abgelaufenen Saison geschwächelt haben. Buffalo hat einen Nr. 9-Pick im Draft anzubieten.

Calgary Flames
Rossi würde die Lücke bei den Kanadiern, was vor allem die Produktion von Toren betrifft, ausfüllen können. Zudem sind de Flames aktuell an Spielern zwischen 18 und 23 Jahren sehr interessiert.

Utah Mammoth
Wohl die heißeste Aktie in der NHL für Marco Rossi. Utah agierte letzte Saison bereits mit vielen jungen Talenten, ist daher an einer weiteren Verbesserunge bei den Top-6-Spielern interessiert. Den größten Ausschlag könnte aber Utah‘s Coach Andre Tourigny machen. Der coachte Rossi bei den Ottawa 67‘s in der AHL und ist ein riesengroßer Fan von Rossi. Zude ist GM Bill Armstrong bereit, seinen Top-Pick im Draft anzubieten.

Weitere Interessenten:
Montreal Canadiens, Pittsburgh Penguins, Detroit Red Wings, New York Islanders, Toronto Maple Leafs, San Jose Sharks, Colorado Avalanche

Teams wie Philadelphia, Vancouver, Buffalo, Carolina, Calgary und Montreal suchen aktuell nach einem Center für die zweite Linie. Rossi steht laut US-Medien auf Platz zwei der potenziellen Trade-Kandidaten im Sommer. Guerin dementierte allerdings Gerüchte, wonach er bereits ein Angebot bei den Philadelphia Flyers deponiert hätte. Interesse sei zwar da, ernsthafte Gespräche aber noch nicht geführt worden: „Ich rede mit vielen Teams über viele Spieler – nicht nur über Marco.”

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Laut Guerin ist kein fixer Zeitpunkt für eine Entscheidung gesetzt: „Ich muss nicht bis zum Draft warten. Aber das betrifft nicht nur Marco, das gilt generell.“ Dennoch fällt der NHL-Draft am 27. und 28. Juni als möglicher Wendepunkt ins Gewicht.

Beinharte Vorbereitung im Ländle

Marco Rossi, Mathias Graf
Marco Rossi schuftet im Olympiazentrum Vorarlberg an seiner Fitness. OlympiazentrumVorarlberg

Während zwischen Vorarlbergs Eishockey-Aushängeschild und den Wild Eiszeit herrscht, schindet Rossi schon wieder an seiner Fitness. Seit Montag steht der 23-Jährige wieder jeden Tag auf der Matte und bereitet sich auf die neue Saison in der besten Liga der Welt vor. Angesprochen auf die aktuelle Situation verweist Rossi darauf, „dass nun die Manager und Agenten am Werk sind. Ich arbeite mit Hochdruck daran, was ich beeinflussen kann – und das bedeutet, ich will mindestens genauso stark wie letztes Jahr in die Saison gehen. Wenn nicht noch stärker.“

Eiszeit zwischen Rossi und Minnesota Wild
Marco Rossi mit Sebastian Manhart, geschäftsführer vom Olympiazentrum Vorarlberg. Olympiazentrum Vorarlberg

Zudem hat sich laut US-Medienberichten sogar NHL-General Manager Craig Button in die Transfer-Debatte um Rossi zu Wort gemeldet und meinte, „dass ich es mir nicht vorstellen kann, dass Rossi keinen Impactauf die NHL hat. Ich stufe seinen Wert für die NHL sogar hch ein. Es gibt Team ins der Liga, die schreien förmlich nach einem Spieler wie Rossi es ist“.

Marco Rossi, Mathias Graf
Unterstützt wird Marco Rossi von Personaltrainer Mathias Graf. OlympiazentrumVorarlberg

Unterstützung als Personal Trainer bekommt Rossi von Mathias Graf. Der 29-jährige ehemalige Skirennläufer bereitet den Rankweiler auf die neue Saison in den USA vor, wird ihn die nächsten Monate bis zur Abreise in die USA zu Höchstleistungen treiben. Bis dahin wird eine Entscheidung, wo Rossi spielt, gefallen sein.

Marco Rossi, Mathias Graf
Seit Montag feilt Marco Rossi an seinem Körper. OlympiazentrumVorarlberg