FC Lustenau bereit für die Herausforderung Regionalliga West

Der FCL blickt voller Optimismus auf die bevorstehenden schweren Aufgaben in der Drittklassigkeit.
Lustenau: Der FC Lustenau 1907 ist zurück in der Regionalliga West. Nach knapp 20 Jahren kehrt die erste Kampfmannschaft des ältesten Fußballklubs Vorarlbergs in die höchste Amateurklasse Österreichs zurück. Mit dem Gewinn des 13. Meistertitels der langen Vereinsgeschichte krönt sich der Traditionsklub zum Champion der VN.at Eliteliga und feiert damit einen der bedeutendsten Erfolge der letzten Jahrzehnte. Mit dem FCL startet auch die Serie der Meistermannschaften, vorgestellt durch die VN-Sportredaktion.
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Ein Schlüssel zum Erfolg war laut Interimscoach Philipp Eisele vor allem die geschlossene Teamleistung. „Der unbedingte Siegeswille, ein extremer Teamgeist und harte Trainingsarbeit haben uns diesen Titel beschert“, resümierte Eisele, der im Frühjahr als „Feuerwehrmann“ das Kommando übernahm und mit sieben Siegen, drei Remis und nur zwei Niederlagen aus zwölf Spielen den Aufstieg fixierte.

Zuvor hatten zwei weitere Trainer ihren Beitrag geleistet: Philipp Hagspiel startete mit einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage in die Saison, ehe Rainer Spiegel übernahm und in elf Spielen acht Siege holte. Nun nimmt erneut Philipp Hagspiel das Ruder in die Hand und wird die Mannschaft in der Regionalliga betreuen.
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Mit 64 erzielten Toren war der FC Lustenau das offensivstärkste Team der Liga. Das Traumduo Kerim Kalkan (29 Tore) und Hüseyin Zengin (17 Tore) war dabei ebenso entscheidend wie die starken Auftritte von Simon Lukas Grabherr und Neuzugang Julian Mair. Auch auf die Defensivabteilung mit Goalie Noah Küng und Abwehrchef Alin Mutu konnte man sich verlassen. Ebenso war die Breite des Kaders essenziell für den Erfolg.
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Zudem sorgten Brüderpaare wie Adrian und Klaus Mendes sowie Noah und Joshua Küng für emotionale Momente – Fußballfamilienpower im Dienste des Erfolgs. Bei den Heimspielen im Stadion an der Holzstraße versammelten sich regelmäßig rund 1.000 Fans, die das Stadion zur echten Festung machten.
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Doch ausgerechnet dieses Stadion wirft nun Schatten auf die Erfolgsgeschichte. Eine dringend notwendige Sanierung der Anlage wurde vorerst verschoben. Ein erstes Gespräch zwischen dem FC Lustenau und der Marktgemeinde Lustenau hat bereits stattgefunden, aber konkrete Pläne und erforderliche Maßnahmen lassen noch auf sich warten. Das stellt die Infrastruktur vor Herausforderungen: Besonders in den Herbstmonaten steht das Spielfeld bei starkem Regen oft unter Wasser – drohende Spielabsagen könnten für Unmut bei auswärtigen Gegnern sorgen, vor allem, da viele Teams aus Tirol und Salzburg weite Anreisen haben.

Sportlich blickt man dennoch zuversichtlich in die Zukunft. Mit Paulo Victor und Serhan Arslan wurden bereits zwei Neuzugänge verpflichtet. Den Verein verlassen werden hingegen Benjamin Thurner und Fabian Pernstich. Trainer Hagspiel hat klare Vorstellungen: Die Euphorie soll mitgenommen werden, junge Spieler sollen auf hohem Niveau wachsen – und mit Heimstärke und Teamgeist will man sich in der Regionalliga etablieren. „Ein Mittelfeldplatz wäre sensationell“, sagt der scheidende Interimstrainer Eisele. Mit der Leidenschaft, die dieses Team auszeichnet, ist das keineswegs unrealistisch. Thomas Knobel