
Das “Projekt Austria” strahlt in der Höhensonne von Lech
Gleich mit sieben Neuen startete Lustenau in die neue Saison. Beste Stimmung trotz intensiver Einheiten.
Lech am Arlberg Der weltbekannte Vorarlberger Skiort am Arlberg zeigt sich dieser Tage von seiner schönsten Sommerseite. Warme Luft, Sonne pur, blühende Wiese – und viele Urlauber. Da fällt es gar nicht ins Gewicht, dass die Spieler der Lustenauer Austria schon traditionell Ende Juni nicht nur am Fußballplatz ihre Einheiten abspulen, sondern auch auf dem Mountainbike oder in der Kraftkammer des Sportparks anzutreffen sind. Urlaubsgefühle kommen da nicht auf, auch wenn man im Hotel Gotthard von der Gastgeberfamilie um Clemens Walch bestens verwöhnt wird.
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Vieles ist also altbekannt, noch mehr ist jedoch neu. So sind, aus Sicht der Austria, schon sieben Neue zu integrieren. Zudem ist mit Dieter Alge ein neuer Sportchef mit an Bord. “Uns wurde im Frühjahr schnell bewusst, dass wir nach dem krankheitsbedingten Abgang von Mirko Papaleo einen Mann brauchen, der sich mehr um Spieler und das Miteinander kümmert. Mit Dieter Alge haben wir da eine Idealbesetzung”, macht Sportvorstand Stephan Muxel schnell klar, dass man seitens der Austria gestärkt in die Saison blickt und dass man, ob der Vorkommnisse der abgelaufenen Meisterschaft, noch Einheit demonstriert. Alge selbst nutzt die Tage in Lech vor allem dazu, sich einen ersten Überblick zu verschaffen und das Gespräch mit dem Trainerteam und den Spielern zu suchen. Der 59-Jährige spricht deshalb bewusst von Kennenlerntagen, lobt zugleich die Wertschätzung, die der Austria durch Gastgeber Clemens Walch entgegengebracht wird. “Ich denke, das ist auch für die Spieler ein Super-Erlebnis.”


Es sind vor allem die neuen Gesichter, die den Trainingsstart aus dem Alltagstrott holen. “So weit waren wir schon lange nicht mehr”, betonen Muxel und Alge unisono. Von einer Zielsetzung will Letzterer noch nicht sprechen. Erst gelte es, mit dem Trainerteam um Chef Markus Mader eine Spielphilosophie zu entwickeln. Diese soll ganz nach dem Geschmack der grün-weißen Fans “offensiv ausgerichtet und attraktiv anzusehen” sein. Doch Alge weiß, dass letztendlich nur die Taten auf dem Platz entscheiden. Nicht zuletzt deshalb spricht er von einem “herausfordernden Job. Letztendlich geht es immer um die Austria, geht es immer um die Mannschaft”.

Lob gibt es von Muxel für seinen zweiten Sportvorstands-Kollegen Valentin Drexel. “Er hat schon sehr früh die Kontakte zu den Spielern aufgenommen und sich sehr um sie bemüht. So konnten wir in Absprache mit dem Trainer in der Pause rasch reagieren.

Was die Spielphilosophie betrifft, wollte auch Mader nicht allzu viel verraten. Es gehe, so der 57-Jährige, stets um die “drei Säulen Mentalität, Intensität – nach vorne und nach hinten – sowie Effektivität. Am Ende zählt im Fußball nur der Erfolg.

Die “Sieben”, die sehr früh neu zur Mannschaft gestoßen sind, sind nach den ersten Tagen und ersten Einheiten voll des Lobes. “Da wird im Training richtig gepusht”, sagt der aus Bregenz gekommene Offensivmann Mario Vucenovic (25). Er hebt noch einmal die stimmgewaltigen Austria-Fans (“Ich habe die beiden Derbys aus der Vorsaison noch in bester Erinnerung”) hervor und spricht wie seine Kollegen immer wieder vom “Projekt Lustenau”. Der Verein habe große Ambitionen und “ich möchte ein Teil davon sein”. Einer, der über mehrere Monate mit der Austria im Kontakt stand, ist Lenn Jastremski. Dabei war der 24-Jährige mit Unterhaching in den Abstiegskampf verwickelt. Zudem gab es viel Unruhe im Verein. “Das kannst du nicht immer ausschalten”, erzählt er. “Es hat uns Spieler nicht kaltgelassen.” Umso mehr habe er jetzt “voll Bock auf die Austria”.

Und die kehrt am Mittwoch zurück nach Lustenau. Mit vielen Eindrücken, intensiven Trainingseinheiten in den Beinen und auch mit viel gemeinschaftlichem Spaß, ob beim Mountainbikefahren oder beim Abhängen im Hotel.
