
Austria verliert nach verrückter Schlussphase
Lustenauer ließen sich in Kapfenberg (1:3) sicher geglaubten Punkt noch rauben.
Kapfenberg Sechs Punkte, keinen Gegentreffer und viel Selbstvertrauen im Gepäck. Das waren die Voraussetzungen, mit denen die Austria der Partie in Kapfenberg entgegenblickte. Und so war es wenig verwunderlich, dass Cheftrainer Markus Mader bis auf Voisine auf die Mannschaft von zuletzt setzte. Für den Franzosen rückte Matthias Maak nach – und mit dem Kapitän in den eigenen Reihen hatten die Grün-Weißen das Spiel im Griff.

Wenig überzeugend zwar, doch in der Abwehr ohne Probleme. Dass man ausgerechnet das letzte Duell gegen die Steirer verloren hatte, war kein Thema, zumal die Austria davor sechs der letzten sieben Begegnungen gewonnen hatte und einmal remisierte.

Admiral 2. Liga
3. Spieltag
Kapfenberger SV 1919 vs SC Austria Lustenau 3:1 (0:0)
Kapfenberg, Alpenstadion, 1000 Zuschauer, SR Isa Simsek (W)
Torfolge: 78. 1:0 Hassler, 87. 1:1 Jastremski, 90./+ 3 2:1 Maier, 90./+ 6 3:1 Lamine
Gelbe Karten: 27. Grabher, 74. Maak (beide Austria/jeweils Foulspiel), 80. William (Austria/SR-Kritik), 85. Maier (Kapfenberg/Foulspiel)
Gelb-Rote Karte: 58. Gorzel (Austria/wiederholtes Foulspiel)
SC Austria Lustenau (4-2-3-1) Schierl – Gmeiner (81. Akbulut), William, Maak, Ibertsberger – Grabher, Gorzel – Haris (50. Ouattara), Delaye (81. Vucenovic), Lahne (63. Wade) – Jastremski
Und so neutralisierten sich beide Teams bei großer Hitze über weite Strecken, einzig einige wenige Distanzschüsse sorgten für Abwechslung. Einer tat sich da besonders hervor: Thomas Maier, mit 27 Jahren der Routinier in einer sehr jungen Kapfenberger Elf, bei denen der erst 16-jährige Rostas sein Startelfdebüt feierte. Austrias beste Szenen nahmen ihren Anfang stets auf der linken Seite, wo Ibertsberger und Delaye für etwas Druck sorgten.

Doch dann brachte ein erneutes Foul des gelb-verwarnten Nico Gorzel die Lustenauer aus dem Konzept. Der 27-Jährige marschierte mit Gelb-Rot (58.) vom Platz und das öffnete Kapfenberg mehr Räume. Das nutzte nach 78 Minuten Luca Hassler, als er nach einem Eckball von der Austria-Abwehr vergessen wurde. Ein Tor, das eine völlig verrückte Schlussphase einleiten sollte. Lustenau versuchte, trotz eines Mannes weniger, alles und Lenn Jastremski gelang der viel umjubelte Ausgleich (87.).

Ein Tor, das Ibertsberger mit einem weiten Einwurf und Maak mit einem Drehschuss perfekt vorbereitet hatten. Die Mader-Schützlinge hatten also nach Jastremskis Premierentor die Hand ganz nahe an einem Punktgewinn. Dann aber schlug Thomas Maier zu (90./+3). Nach einer starken Abwehr von Goalie Domenik Schierl landete sein Schuss im Tor. Zuvor hatte schon William (89.) gerettet und Lamine (90./+2) vergeben. Letzterer legte schließlich noch zum 3:1-Endstand nach.

Ärger über Art und Weise der Niederlage
Für Austria-Coach ging der Kapfenberger Sieg “in Ordnung”. Allerdings ärgerte er sich über die seiner Meinung nach völlig überzogene Gelb-Rote Karte gegen Gorzel. Am Ende aber, so der 57-Jährige, habe man nicht die erwartete Leistung gebracht. “Wir wollten den Gegner über Ballstafetten in Bedrängnis bringen. Das ist uns heute nicht gelungen. Wir haben zu viele Bälle leichtfertig verloren, haben nie unseren Rhythmus gefunden. Deshalb ärgere ich mich über die Art und Weise der Niederlage mehr als über das verlorene Spiel.