Wolfurt zaubert sich mit 6:2-Gala gegen Nenzing an die Tabellenspitze

Wolfurt WOLFURT. Zum Abschluss des sechsten Spieltags in der VOL.AT Eliteliga hat der FC Wolfurt ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. Mit einem überzeugenden 6:2-Erfolg vor 400 Fans gegen den FC Nenzing feierten die Hofsteiger nicht nur ihren fünften Saisonsieg, sondern auch ihre Rückkehr an die Tabellenspitze. Und das auf eine Art und Weise, die Fans und Gegner gleichermaßen beeindruckte: variabel, torgefährlich, spielfreudig.

Die Partie begann, wie man es sich aus Sicht der Gastgeber nicht besser hätte wünschen können. Nach nur 13 Minuten war es Alessandro Petrovic, der Wolfurt mit einem platzierten Schuss in Führung brachte. Der Ausgleich ließ allerdings nicht lange auf sich warten: Furkan Alkun glich in der 15. Minute für Nenzing aus – das Spiel war früh offen und umkämpft. Doch Wolfurt ließ sich davon nicht beeindrucken. Nur drei Minuten später wurde Wegscheider im Strafraum gefoult – Alessandro Petrovic verwandelte den fälligen Elfmeter zur erneuten Führung.

In der 32. Minute dann der bittere Moment für Furkan Alkun: Ein scharf hereingespielter Ball vom überragenden Topcu prallte unglücklich von ihm ins eigene Tor ab. Statt des möglichen 2:2 lag Nenzing nun mit 1:3 zurück – ein Rückschlag, der Wirkung zeigte. Doch kampflos ergaben sich die Gäste nicht.

Kurz nach der Pause machte Esref Demircan das Spiel noch einmal spannend. In der 55. Minute verkürzte er per Kopf auf 3:2, und plötzlich war wieder alles möglich. Nenzing wurde stärker, setzte Wolfurt unter Druck und schnupperte am Ausgleich. Die Hausherren mussten sich neu sortieren, taten das aber mit der nötigen Ruhe und Reife.

Und dann kam die Schlussphase – und mit ihr die Gala. In der 72. Minute ließ Marian Zehrer mit einer starken Einzelleistung Nenzings Tormann André Breitfuß aussteigen und traf souverän zum 4:2. Die letzte halbe Stunde gehörte nun endgültig Wolfurt. Müci Özdemir erhöhte in der 85. Minute auf 5:2, ehe Aygün Topcu in der 88. Minute mit dem schönsten Treffer des Abends für das Sahnehäubchen sorgte: Der Linksfuß schlenzte den Ball sehenswert ins linke Kreuzeck und setzte damit den perfekten Schlusspunkt unter einen denkwürdigen Auftritt.

Topcu war an diesem Abend ohnehin der auffälligste Mann am Platz. Laufstark, technisch stark, ideenreich – und mit einem echten Gusto-Stück als Abschluss. Wolfurt zeigte nicht nur, wie effektiv man Fußball spielen kann, sondern auch, wie schön.

Mit 15 Punkten aus sechs Spielen und einem beeindruckenden Torverhältnis von 16:6 steht der FC Wolfurt nun erneut an der Spitze der Eliteliga. Die Konkurrenz – darunter Röthis, der DSV und die Admira – sitzt ihnen dicht im Nacken, doch mit Leistungen wie dieser hat Wolfurt ein deutliches Signal an die Liga gesendet: Diese Mannschaft hat nicht nur Qualität, sondern auch Ambitionen.

Schon nächste Woche wartet mit Hard (a) der nächste Härtetest. Es ist alles angerichtet für ein echtes Gipfeltreffen. Doch vorerst darf in Wolfurt gefeiert werden – und das mit Recht.VN-TK