Droht AS Monaco ein Trainer-“Beben”?

Sport / 06.10.2025 • 19:02 Uhr
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Adi Hütter erwartet aktuell ungewisse Arbeitstage bei der AS Monaco. gepa

Laut Transferexperte Fabrizio Romano befasst sich der französische Club mit einem Nachfolger für Adi Hütter.

Monaco Mit einem Punkteschnitt von 1,77 in 93 Spielen zählt Adi Hütter nicht erst seit den 2000ern, als Frankreichs aktueller Teamchef Didier Deschamps als Chefcoach für die AS Monaco (1,70 in 208 Partien) arbeitete, zu den sportlich erfolgreichsten Fußballtrainern im Fürstentum am Mittelmeer. Doch all seinen Erfolgen und großen Fußballabenden mit den Monegassen zum Trotz droht laut Transferexperte Fabrizio Romano der Zusammenarbeit zwischen dem 55-jährigen Vorarlberger und dem französischen Spitzenclub ein jähes Ende. Via sozialen Medien schrieb der Italiener, dass Hütter noch in der Länderspielpause das Aus drohen könnte. Dabei hatten beide Parteien den Vertrag erst zu Jahresbeginn bis 2027 verlängert.

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Viele Fragezeichen

Doch nicht nur die langfristig geplante Zusammenarbeit, auch die aktuelle sportliche Situation lässt die Debatte um den Altacher grotesk erscheinen. Ist eine Verärgerung angesichts der 1:4-Pleite zum Auftakt der Champions League beim FC Brügge noch nachvollziehbar, so hat sich die Hütter-Elf mit dem 2:2 gegen den ehemaligen CL-Sieger Manchester City sportlich längst rehabilitiert. In der Liga gab es am Sonntagabend im Heimderby ein 2:2. Nach sieben Spieltagen rangiert Monaco in der Tabelle der Ligue 1 auf Rang fünf, mit einem Punktekonto von 13 zudem in Schlagdistanz zu Tabellenführer Paris SG (16). Zudem darf nicht vergessen werden, dass das Team von Adi Hütter in der Transferzeit Spieler um nicht weniger als 116 Millionen Euro verkauft und nur 13 Millionen Euro für neue Akteure ausgegeben hat. Damit erzielte der Club, auch dank der Arbeit des Trainers, im Sommer einen Bilanzüberschuss von mehr als 103 Millionen Euro.
Auffallend jedoch: Mit Torhüter Lukas Hradecky (35/Leverkusen), Eric Dier (31/FC Bayern) sowie dem zuvor vereinslosen, ehemaligen französischen Nationalspieler Paul Pogba (32) wurden gleich drei Spieler jenseits der 30 Jahre verpflichtet. Dabei gehört es zu den absoluten Stärken von Hütter, junge Spieler zu entwickeln. Zudem ist die Mannschaft in der laufenden Saison von verletzungsbedingten Ausfällen wichtiger Spieler betroffen. Mit Aleksandr Golovin (29) fehlte zuletzt eine wichtige Offensivkraft ebenso wie die Defensivspieler Christian Mawissa (20), Vanderson (24), Kapitän Denis Zakaria (28), Lamine Camara (21) und Pogba.

Dennoch: Nur wenige Langzeittrainer schafften es in den vergangenen 20 Jahren, den Punkteschnitt von Hütter zu übertreffen. Nico Kovac (1,95/74 Spiele), Leonardo Jardim (1,85/233) sowie der Italiener Claudio Ranieri (2,97/87) haben eine bessere Statistik aufzuweisen. Doch nun soll es nicht nur laut Romano zu einer vorzeitigen Trennung kommen. Auch die französische Fußball-“Bibel” L’Equipe will wissen, dass der Club nach dem 2:2 im Derby den Markt nicht nur sondiere, sondern auch schon konkret mögliche Nachfolger im Auge habe. Als Kandidat nannte das Blatt Edin Terzic. Der 42-jährige Deutsch-Kroate, der Borussia Dortmund im Frühjahr 2024 ins Finale der Champions League, wobei er PSG im Halbfinale (1:0, 1:0) ausschaltete, und ein Jahr zuvor auf den zweiten Platz in der Bundesliga führte, soll clubintern Fürsprecher haben.

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Allerdings seien laut “L’Equipe” Schlagzeilen dieser Art rund um AS Monaco nichts völlig Neues, habe es solche Überlegungen in der Vergangenheit doch bereits öfter gegeben. Noch deute deshalb offiziell nichts auf eine sofortige Trennung hin, doch die Gerüchte um Hütter, der davor als Cheftrainer für Altach, Grödig, RB Salzburg, YB Bern, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach gearbeitet hat, werden immer lauter.

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Starker Mann in Monaco ist Club-Präsident Dmitri Rybolowlew. Die Tochter des russisch-zypriotischen Unternehmers, Jekaterina Rybolowlewa, hält zwei Drittel der Anteile. Das übrige Drittel gehört der Fürstenfamilie Grimaldi.
Aktuell scheint also sportlich wie finanziell kein Grund für ein Trainer-“Beben” vorhanden. Denn eine Trennung von Adi Hütter könnte auch für seine beiden österreichischen Cotrainer Christian Peintinger (58) und Klaus Schmidt (57) das vorzeitige Aus in Monaco bedeuten.