Pioneers mit zwei Gesichtern

Nach 4:1-Erfolg bei Fehervar folgte 0:6-Niederlage bei Liganeuling Budapest.
Budapest Die Pioneers verpassten die Chance, sich in der Tabelle den Top 10 anzunähern. Auf den starken 4:1-Erfolg am Samstag gegen Fehervar folgte für die Feldkircher am Sonntag eine herbe 0:6-Niederlage gegen den Liganeuling Budapest. „Das Spiel vom Vortag steckte uns noch in den Beinen. Wir haben es nicht geschafft, das Match möglichst lange offen zu halten. Den Vorwurf, den Gegner etwas unterschätzt zu haben, muss ich mir selbst machen“, sagte ein selbstkritischer Johannes Nygård.
Nach zehn Runden stehen die Montfortstädter bei sieben Zählern. Damit legt das Nygård-Team den gleichen Saisonstart hin wie im Vorjahr, als es zum selben Zeitpunkt ebenfalls sieben Punkte auf dem Konto hatte.
Stets einen Schritt hinterher
Die Pioneers, die ohne den erkrankten Louie Roehl antraten, wollten an die Leistung vom Vortag anknüpfen. Dieses Vorhaben scheiterte bereits im Startdrittel. Die Budapester zeigten von der ersten Sekunde an ein aggressives Forechecking und schossen aus allen Lagen. Damit kamen die Feldkircher überhaupt nicht zurecht. David Madlener im Tor der Pioneers musste bereits in der Anfangsphase mehrmals rettend eingreifen.
Die Führung der Gäste war somit nur eine Frage der Zeit. In der 13. Minute hatte Tyler Coulter leichtes Spiel, als er den Puck unbedrängt an Madlener vorbei ins Netz schob. Noch vor der Pause legten die Ungarn nach, als Brady Shaw (18.) einen Distanzschuss entscheidend abfälschte.
Eishockey, ICE Hockey League
FTC-Telekom – Pioneers Vorarlberg 6:0 (2:0, 3:0, 1:0)
Tüskecsarnok, 1654
Torfolge: 13. 1:0 Coulter, 18. 2:0 Shaw, 21. 3:0 Sofron, 25. 4:0 Kestila, 25. 5:0 Tammela, 45. 6:0 Tammela
FTC: Nagy; Bengtsson, G. Toth, Tyni, Lindgren, Seregely, Horvath, Farkas, R. Toth; Shaw, Kestila, Sofron, Trepanier, Coulter, Tammela, Mihalik, Mattayasovszki, Laskawy, Molnar, Nagy, Galaja
PIV: Madlener; Schnetzer, Aarnio, Allen, Reini, Mußbacher, Wempe; Maier, Dornbach, Metzler, Burke, Gallant, Adams, Tschofen, Florchuk, Woger, Woborsky, Macierzynski, Lebeda
Fehervar AV – Pioneers Vorarlberg 1:4 (0:1, 0:2, 1:1)
Met Arena, 3330
Torfolge: 16. 0:1 Maier, 21. 0:2 Gallant, 24. 0:3 Adams (5:4-Überzahl)
FEH: Reijola; Andersen, Campbell, Stipsicz, Messner, Kiss, Stajnoch, Mihaly, Horvath; Archibald, Hari, Kuralt, Cheek, Richards, Rymsha, Varga, Bartalis, Erdely, Kulmala, Nemeth, Terbocs
PIV: Caffi; Schnetzer, Roehl, Allen, Reini, Aarnio, Mußbacher, Wempe; Maier, Dornbach, Metzler, Burke, Gallant, Adams, Tschofen, Florchuk, Woger, Woborsky, Macierzynski, Lebeda
Die Hoffnung der Pioneers, das Ruder noch herumzureißen, erhielt bereits 37 Sekunden nach Wiederanpfiff einen Dämpfer. Istvan Sofron kam frei vor Madlener an die Scheibe und schob sie unbeeindruckt ins kurze Eck. Nur vier Minuten später beendete ein Doppelschlag des Liganeulings jegliche Hoffnungen der Pioneers auf Punkte: Die Finnen Aku Kestilä und Jussi Tammela nutzten ihre Freiheiten vor dem PIV-Gehäuse eiskalt aus. Beim Stand von 0:5 nach 25 Minuten ging es für die Pioneers nur noch um Schadensbegrenzung.
Auch wenn die Gangart nun deutlich ruppiger wurde und die Pioneers einige Überzahlmöglichkeiten bekamen, blieb ihnen der Ehrentreffer verwehrt. Den Schlusspunkt setzte schließlich Tammela für die Hausherren in der 45. Minute.
Glanzleistung am Vortag
Gegen Fehervar zeigten die Feldkircher all das, was sie am Sonntag vermissen ließen: eine stabile Abwehrleistung mit einem auffälligen Aatu Aarnio als Ersatz für den verletzten Ivan Korecky, schön herausgespielte Treffer und einen starken Goalie Alex Caffi. Erst zum zweiten Mal gelang es den Pioneers, aus der Heimstätte der „Teufel“ Punkte mitzunehmen. Das siebte Antreten im Hexenkessel von Fehervar brachte einen 4:1-Erfolg, der zu keinem Zeitpunkt in Gefahr war. Oskar Maier traf nach einer schönen Einzelaktion (16.), Cole Gallant und Collin Adams (21./24.) erhöhten zu Beginn des Mitteldrittels, und Marlon Tschofen (44.) sorgte im Schlussdrittel für den Endstand. „Das war ein verdienter Sieg“, resümierte Daniel Woger treffend. Schade, dass davon einen Tag später nicht mehr viel übrig war. ABR