
Ein erstes Kräftemessen
Andreas Heraf und Markus Mader treffen im großen Ländlederby erstmals als Trainer aufeinander.
Bregenz Der gemeine Fußballfan ist im Vorfeld des großen Ländle-Derbys zwischen SW Bregenz und Austria Lustenau geneigt, von der “Mutter aller Ländle-Derbys” zu sprechen. Ein Blick auf die Statistik in der Bundesliga ergibt aber, dass es dieses Duell im Rahmen der höchsten bzw. zweithöchsten Liga Österreichs erst neunmal gegeben hat.
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Neun Spiele, inklusive eines Matches im ÖFB-Cup (2011/12), in denen die Grün-Weißen mit fünf Erfolgen klar die Nase vorne haben. SW Bregenz konnte zweimal siegen, die restlichen zwei Partien endeten mit einem Remis.
Ewige Derby-Bilanz zwischen SW Bregenz und Austria Lustenau
Spiele insgesamt 92
Siege SW Bregenz 35
Siege Austria Lustenau 35
Remis 21
Heimspiele SW Bregenz 47
Siege 21
Remis 10
Niederlagen 16
Torverhältnis 144:151
Heim 84:70
Auswärts 60:81
1 Spiel aus dem Jahr 1956/57 ohne Ergebnis
Fakt ist aber, dass wenige Revierduelle mehr an Brisanz und Spannung bringen. Schwarz-Weiß gegen Grün-Weiß ließ in der Vergangenheit keinen Fan, Spieler oder Trainer der jeweiligen Lager unberührt. So auch diesmal.

Und das, obwohl Andreas Heraf als Trainer von SW Bregenz und Lustenaus Coach Markus Mader nicht viel verbindet. Weder als Trainer noch als Spieler. Für beide ist es das erste Aufeinandertreffen auf sportlicher Ebene, “zumindest einmal sind wir uns bei einem Testspiel gegenüber gestanden, das war es aber auch schon”, erklärt Mader. Ein Fakt, den Heraf nur abnicken kann, und ergänzt, “dass es für vieles ein erstes Mal gibt.”
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Klinke in die Hand gegeben

Dennoch haben sich die Wege der beiden in der jüngeren Vergangenheit immerhin gestreift. Heraf beerbte Mader in der letzten Bundesligasaison 2023/24 als Coach der Grün-Weißen, während Mader das Amt der Bregenzer in der 2. Liga übernahm. Es war eine der kuriosesten Rochaden im Vorarlberger Fußball.
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Der Ausgang ist bekannt: Mader legte sein Amt in der Landeshauptstadt nach etwas mehr als zwei Monaten nieder, Heraf schaffte es mit der Austria nicht, den Abstieg aus der Bundeslig in die 2. Liga zu vereiteln. „Der Ausgang, was meine Person betrifft, war nicht wirklich zufriedenstellend, das muss ich offen gestehen,“ so der aktuelle Trainer von Austria Lustenau. Heraf sieht die Sache weniger dramatisch, „weil es verdammt knapp war, wir den Abstieg beinahe noch verhindert hätten“.
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Erstes Duell
Nun kreuzen die beiden Protagonisten am Samstag erstmals ihre Klingen. Man ist geneigt zu sagen: Beide dort, wo sie hingehören. Mader auf der Linie der Austria, Heraf auf der von SW Bregenz.
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Wenn am Samstag 14.30 Uhr Schiedsrichter Safak Barmaksiz die Partie anpfeift, ist aber Vergangenheit Schall und Rauch.. Auf das Derby angesprochen ist es der SWB-Coach, der den Gästen aus Lustenau die große Favoritenrolle zuordnet. „Weil die Austria eine richtig gute Mannschaft hat, die zuletzt tollen Fußball gezeigt hat. Und es hat natürlich einen Grund, warum sie in der Tabelle oben stehen. Und für mich sind sie schon seit langen ein klarer Aspirant für den Meistertitel“, so der 57-jährige Wiener, dessen Plan für einen Erfolg ein klarer ist: „Schaffen wir es, defensiv so aufztreten wie vor allem zuletzt im ÖFB-Cup gegen Ried, können wir der Austria viel Kopfzerbrechen bereiten. Wenn nicht, dann kann es sehr ungemütlich werden“.

Austrias Trainer offenbarte im Vorfeld ebenfalls einen ganz klaren Plan, „nämlich, dass wir nach Bregenz fahren, um zu siegen. Ich weiß, wie ungemütlich Teams unter Heraf agieren können und ich wünsche ihnen auch von Herzen, dass deren Sieglos-Serie bald reißt. Aber nicht an diesem Wochenende“. Zum Thema „Kampf um den Meistertitel“ verhält sich der gebürtige Bregenzer, der seine Kindheit und Jugend bei den Schwarz-Weißen verbrachte und nur rund 50 Meter entfernt vom Stadion aufwuchs, noch zurückhaltend, „weil ich weiß, was es braucht, um ganz vorne zu sein, das ist ein langer Weg. Aber ja, die Umstände der letzten Wochen haben uns näher an die Spitze gebracht. Das wollen wir weiter nutzen“.