Ein erstes Kräftemessen

Sport / HEUTE • 15:54 Uhr

Andreas Heraf und Markus Mader treffen im großen Ländlederby erstmals als Trainer aufeinander.

Bregenz Der gemeine Fußballfan ist im Vorfeld des großen Ländle-Derbys zwischen SW Bregenz und Austria Lustenau geneigt, von der “Mutter aller Ländle-Derbys” zu sprechen. Ein Blick auf die Statistik in der Bundesliga ergibt aber, dass es dieses Duell im Rahmen der höchsten bzw. zweithöchsten Liga Österreichs erst neunmal gegeben hat.

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Neun Spiele, inklusive eines Matches im ÖFB-Cup (2011/12), in denen die Grün-Weißen mit fünf Erfolgen klar die Nase vorne haben. SW Bregenz konnte zweimal siegen, die restlichen zwei Partien endeten mit einem Remis.

Ewige Derby-Bilanz zwischen SW Bregenz und Austria Lustenau

Spiele insgesamt 92

Siege SW Bregenz 35

Siege Austria Lustenau 35

Remis 21

Heimspiele SW Bregenz 47

Siege 21

Remis 10

Niederlagen 16

Torverhältnis 144:151

Heim 84:70

Auswärts 60:81

1 Spiel aus dem Jahr 1956/57 ohne Ergebnis

Fakt ist aber, dass wenige Revierduelle mehr an Brisanz und Spannung bringen. Schwarz-Weiß gegen Grün-Weiß ließ in der Vergangenheit keinen Fan, Spieler oder Trainer der jeweiligen Lager unberührt. So auch diesmal.

ABD0131_20240503 – BREGENZ – …STERREICH: Trainer Andreas Heraf (Lustenau) am Freitag, 03. Mai 2024, wŠhrend der Admiral Bundesliga-Begegnung, 8. Runde zwischen SC Austria Lustenau gegen FK Austria Wien, in Bregenz. – FOTO: APA/DIETMAR STIPLOVSEK
Andreas Heraf arbeitete im Frühjahr 2024 als Trainer von Austria Lustenau, konnte den Abstieg nicht verhindern. apa

Und das, obwohl Andreas Heraf als Trainer von SW Bregenz und Lustenaus Coach Markus Mader nicht viel verbindet. Weder als Trainer noch als Spieler. Für beide ist es das erste Aufeinandertreffen auf sportlicher Ebene, “zumindest einmal sind wir uns bei einem Testspiel gegenüber gestanden, das war es aber auch schon”, erklärt Mader. Ein Fakt, den Heraf nur abnicken kann, und ergänzt, “dass es für vieles ein erstes Mal gibt.”

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Klinke in die Hand gegeben

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Markus Mader war im Frühjahr 2024 für nur etwas mehr als zwei Monate Coach von SW Bregenz. gepa

Dennoch haben sich die Wege der beiden in der jüngeren Vergangenheit immerhin gestreift. Heraf beerbte Mader in der letzten Bundesligasaison 2023/24 als Coach der Grün-Weißen, während Mader das Amt der Bregenzer in der 2. Liga übernahm. Es war eine der kuriosesten Rochaden im Vorarlberger Fußball.

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Der Ausgang ist bekannt: Mader legte sein Amt in der Landeshauptstadt nach etwas mehr als zwei Monaten nieder, Heraf schaffte es mit der Austria nicht, den Abstieg aus der Bundeslig in die 2. Liga zu vereiteln. „Der Ausgang, was meine Person betrifft, war nicht wirklich zufriedenstellend, das muss ich offen gestehen,“ so der aktuelle Trainer von Austria Lustenau. Heraf sieht die Sache weniger dramatisch, „weil es verdammt knapp war, wir den Abstieg beinahe noch verhindert hätten“.

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Erstes Duell

Nun kreuzen die beiden Protagonisten am Samstag erstmals ihre Klingen. Man ist geneigt zu sagen: Beide dort, wo sie hingehören. Mader auf der Linie der Austria, Heraf auf der von SW Bregenz.

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Andi Heraf wartet mit SW Bregenz immer noch auf den ersten Saisonsieg. Der soll im Derby gegen Austria Lustenau gelingen. gepa

Wenn am Samstag 14.30 Uhr Schiedsrichter Safak Barmaksiz die Partie anpfeift, ist aber Vergangenheit Schall und Rauch.. Auf das Derby angesprochen ist es der SWB-Coach, der den Gästen aus Lustenau die große Favoritenrolle zuordnet. „Weil die Austria eine richtig gute Mannschaft hat, die zuletzt tollen Fußball gezeigt hat. Und es hat natürlich einen Grund, warum sie in der Tabelle oben stehen. Und für mich sind sie schon seit langen ein klarer Aspirant für den Meistertitel“, so der 57-jährige Wiener, dessen Plan für einen Erfolg ein klarer ist: „Schaffen wir es, defensiv so aufztreten wie vor allem zuletzt im ÖFB-Cup gegen Ried, können wir der Austria viel Kopfzerbrechen bereiten. Wenn nicht, dann kann es sehr ungemütlich werden“.

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Markus Mader gewann als Trainer der Austria das letzte Derby in Bregenz mit 2:1. gepa

Austrias Trainer offenbarte im Vorfeld ebenfalls einen ganz klaren Plan, „nämlich, dass wir nach Bregenz fahren, um zu siegen. Ich weiß, wie ungemütlich Teams unter Heraf agieren können und ich wünsche ihnen auch von Herzen, dass deren Sieglos-Serie bald reißt. Aber nicht an diesem Wochenende“. Zum Thema „Kampf um den Meistertitel“ verhält sich der gebürtige Bregenzer, der seine Kindheit und Jugend bei den Schwarz-Weißen verbrachte und nur rund 50 Meter entfernt vom Stadion aufwuchs, noch zurückhaltend, „weil ich weiß, was es braucht, um ganz vorne zu sein, das ist ein langer Weg. Aber ja, die Umstände der letzten Wochen haben uns näher an die Spitze gebracht. Das wollen wir weiter nutzen“.